Markus Fachbach: Die Kombi aus hartem Rad fahren und schnellem Laufen optimieren

H. Eggebrecht für tri2b.com | 22.08.2014 um 21:49
Einmal, 2011 beim Ironman in Regensburg, stand Markus Fachbach bei einem großen Triathlon ganz oben auf dem Siegerpodest. In vielen anderen hochkarätigen Konkurrenzen musste sich der Kadenbacher nach oftmals guter Ausgangsposition mit Rang vier begnügen. Bei der Challenge Walchsee am 31. August gehört Fachbach auch wieder zu den Anwärtern auf das Siegerpodest. Wir haben den 31-Jährigen zu den Gründen der oft unglücklich verlaufenen Rennen und zu den Aussichten am Walchsee befragt.

tri2b.com: In den letzten beiden Jahren warst Du am Walchsee Fünfter und Vierter. Wie könnte Deine Serie diesmal fortgesetzt werden? 
Markus Fachbach (M.F.): Am besten natürlich mit einem Sprung nach ganz oben auf dem Podest! 

tri2b.com: Bei großen Rennen hast Du das Podest zuletzt aber oft knapp verpasst. Du hast selbst nach der Challenge Kraichgau auf Facebook gepostet: "In der offenen Wertung war es wieder mal der bekannte vierte Platz". Woran liegt es Deiner Meinung, dass in großen Rennen zuletzt oft der undankbare vierte Platz bei Dir zu Buche stand? 
M.F.: Sehr gute Frage! So ganz genau weiß ich das auch nicht. Es ist natürlich schon eine nervige Geschichte, ganz klar. Bei den Ironman-Rennen in Klagenfurt, Florida und Südafrika war ich bereits als Vierter im Ziel. Gut, dass zumindest der Sieg beim Ironman Regensburg zu Buche steht. Dann kam im letzten Jahr der vierte Platz in Roth dazu. Nach dem Rennen war ich in erster Linie über meine eigene Laufleistung auf den letzten 10, 12 Kilometern enttäuscht. Ich hatte in der Vorbereitung auf Roth sehr viel ins Lauftraining investiert und die Laufform an sich war sicherlich so gut wie nie zuvor. Sowohl was die Umfänge als auch die Intensität des Trainings anging, sah ich nach Roth 2013 nicht mehr viel Luft nach oben. 

tri2b.com: Als Außenstehender könnte man sagen: Der Markus muss entweder schneller laufen oder mal auf dem Rad wegfahren? Was ist die für Dich die realistische Variante? 
M.F.: Beides wäre die optimale Lösung! Ich muss in erster Linie die Kombination aus hartem Radfahren und schnellem Laufen optimieren. Die Geschwindigkeit dazu habe ich eigentlich beim Laufen, manchmal klappt es dann nach dem Rad nicht mehr optimal. 

Früher habe ich mein Training selbst geplant und habe dann entschieden, dass ich bezüglich der Trainingsplanung jemanden brauche, der sich damit richtig auskennt. Nun bekomme ich regelmäßig im Jahr Auswertungen zur Leistungsfähigkeit vom TWZK in Koblenz und arbeite seit Roth 2013 mit Michael Krüger zusammen, der unter anderem auch Dirk Bockel, Camilla Pedersen und Horst Reichel trainiert. Das war auch definitiv die richtige Entscheidung! Zwar war es bei der Challenge Kraichgau wieder Platz vier, aber es war trotzdem ein gutes Rennen mitten in der Roth-Vorbereitung. Roth war dann bis zum Halbmarathon sicherlich eins meiner besten Langdistanz-Leistungen mit sehr gutem Schwimmen und neuer Bestzeit auf dem Rad. Dann hat der Magen aufgrund eines Fehlers in der Energiezufuhr leider nicht mehr ganz mitgespielt. 

tri2b.com: Es gab ein DNF wegen Magenproblemen. Hast Du das Problem im Nachhinein analysiert? 
M.F.: Ich bin zuversichtlich, dass wir die Ursache gefunden haben und das es nicht noch mal passiert. Leider kann man die letzten eineinhalb bis zwei Rennstunden im Training nicht so einfach simulieren. Da ich im Vorjahr auf den letzten zehn Kilometern viel Zeit verloren habe, wollte ich diesmal die Energiezufuhr beim Laufen erhöhen. Dies hat der Magen leider nicht ganz verkraftet, vielleicht auch bedingt durch die hohen Temperaturen am Wettkampftag. 

tri2b.com: Wie schaut grundsätzlich bei Dir die Wettkampfernährung bei einer Lang- beziehungsweise Mitteldistanz aus? Und gibt es Unterschiede hinsichtlich der Distanz? 
M.F.: Im Grunde nutze ich die selbe Strategie für Mittel- und Langdistanz. Ich nehme auch auf der Langdistanz nur Gels und keine feste Nahrung zu mir. 

tri2b.com: Du kommst jetzt zum dritten Mal in Folge an den Walchsee. Auf was freust Du Dich am meisten ? 
M.F.: Es ist ein Rennen der kurzen Strecken: Hotel, Check-in, Start und Ziel liegen innerhalb weniger Metern zusammen. Das macht die Organisation vor und nach dem Rennen natürlich sehr einfach. Daher ist das Rennen auch sehr zuschauerfreundlich und bietet Startern und Zuschauern ein reizvolles Panorama. Die Radstrecke ist dann sicherlich sowohl vom Profil als auch technisch sehr anspruchsvoll, aber auch die vier Laufrunden um den Walchsee sind nicht zu unterschätzen. 

tri2b.com: Mit welchen Konkurrenten würdest Du gerne diesmal um den Walchsee laufen? 
M.F.: Mit denjenigen, die noch um Sieg kämpfen!