Around the World: 21. Oktober - 5. November: Maui

von Jan Sibbersen für tri2b.com | 12.11.2002 um 15:41
Nach dem Ironman Hawaii war zunächst eine Ruhepause angesagt. Surfen in Maui, bevor es weiter in Richtung Australien geht ... aber es kam anders ...

Kaum in Maui angekommen, kümmere ich mich erst einmal um Surfbrett und Segel. Der Ironman scheint schon Lichtjahre entfernt zu sein. Hier auf Maui drehen sich die Uhren noch etwas langsamer als auf den anderen Hawaiianischen Inseln. Mein Rad kommt in die hinterste Ecke des Apartments in Kihei, die Laufschuhe bleiben im Koffer, nur die Surfshorts erblicken das Licht. In der ersten Woche gibt es traumhafte Surfbedingungen and den Stränden im Norden Maui's, vor allem im Eldorado der Windsurfer in Hoo'kipa. Windstärken von 6-8 Beaufort und masthohe Wellen bringen absolute "hang loose" Atmosphäre. Am Wochenende werde ich Zeuge eines seltenen Schauspiels: "Jaws"(deutsch: Haifischzähne), ein Surfspot an welchem die Wellen erst ab einer Höhe von ca. 15 Metern brechen, meldet eine ankommende Wellenfront. Nur die besten der Besten trauen sich in diese Monsterwellen. Mark Angulo und Josh Stone sind die ersten Weltklassesurfer auf dem Brett, wenig später folgt unter anderem Surflegende Robby Naish mit seiner unverwechselbaren Segelnummer "US 1111". Zusammen mit ca. 50 anderen Zuschauern staune ich mehrere Stunden am Ufer wie die Jungs Wellen bis zu einer Höhe von 20 Metern abreiten. Einfach unglaublich welche Naturgewalten hier am Werke sind. Eine wesentlich kleinere Welle im Baldwin Beach Park wird mir am nächsten Tag zum Verhängnis. Ich bin im Begriff an den Strand zurück zu schwimmen, als mich eine vielleicht 1,5 Meter hohe Welle erfasst, hochzieht und auf den Sandstrand regelrecht "ausspuckt". Eine Tonne Wasser im Rücken verschlimmern meinen ungebremsten Einschlag mit der linken Schulter. Ich weiß sofort, dass irgendetwas kaputt gegangen ist. Wenige Tage später die Diagnose: die Schultergelenkpfanne ist gebrochen. Ich fliege sofort nach Hause und lasse die Schulter in Heidelberg untersuchen. Glück im Unglück, ich brauche die Schulter nicht operieren zu lassen, nur viel Ruhe und das volle Reha Programm. Nach diesem Schock fragt man sich natürlich: "Wie geht es weiter?" Je nach Therapieerfolg werde ich hoffentlich irgendwann im Dezember meine Weltreise wie geplant, aber eben zeitversetzt fortsetzen. Bis dahin teile ich mit Euch das herrliche Winterwetter in Deutschland. "Aloha" aus Coburg in Oberfranken...
Zaehler