Commonwealth Games: Zweimal Gold für Australien

von Marion Pyrlik für tri2b.com für tri2b.com | 18.03.2006 um 10:13
Die Australierin Emma Snowsill und ihr Landsmann Brad Kahlefeldt siegten bei den 18. Communwealth Spielen in Melbourne. Die sechs Medaillien gingen allesamt an Australien und Neuseeland, die damit eindrucksvoll ihre Vormachtstellung im internationalen Kurztriathlon unter Beweis stellten ...

Mit Emma Snowsill und Brad Kahlefeldt kommen beide Gewinner der zweiten Triathlon Auflage bei den Commonwealth Games aus Australien. Die Gold Coaster konnten in hart umkämpften Rennen über 1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen schließlich souveraen gewinnen. Die 24 Frauen starteten morgens um 9.00 Uhr bei 19 Grad Wasser- und kuehlen 14 Grad Außentemperatur. In der Bucht von St. Kilda bildete sich schnell eine Spitzengruppe mit 13 Athletinnen, in der alle Favoritinnen vertreten waren. Nach 17:37 Minuten verließ Susan Weckend (CAN) als erste das Wasser. Auf dem Rad versuchte Julie Dibbens dann zwar einige Male auszubrechen, jedoch ohne Erfolg. So erreichte die 13er Gruppe nach fünf Radrunden geschlossen die zweite Wechselzone.

Snowsill mit Freudentanz und Ausieflagge Beim Laufen trennte sich dann schnell die Spreu vom Weizen: Emma Snowsill (AUS), Annabell Luxford (AUS), Samantha Warriner (NZL), Liz Blatchford (GBR), Andrea Hewitt (NZL) und Debbie Tanner (NZL) bestimmten nun das Tempo. Während Snowsill in der ersten Runde noch sichtlich mit den kuehlen Temperaturen zu kämpfen hatte, zog sie in der zweiten Runde erwartungsgemäß das Tempo an und konnte schnell 50 Meter zwischen sich und ihre Verfolgerinnen legen. Niemand konnte folgen, so dass der 24-Jährigen am Ende noch ausreichend Zeit blieb, Eltern und Freunde abzuklatschen und mit australischer Flagge und Freudentanz die Ziellinie zu überqueren. Bravourös schlug sich unterdessen die bereits 34-jährige Samantha Warriner, die sich klar auf dem zweiten Platz behaupten konnte. Einen harten Kampf gab es dagegen um Platz drei, den Hewitt schließlich knapp vor Tanner für sich entscheiden konnte. Geschlossen zum Showdown Beim Männertriathlon in den Mittagsstunden war das Thermometer auf angenehme 20 Grad gestiegen, das Wasser blieb mit 19,6 Grad knapp unter der non-wetsuit-swim-Marke. Im 32 Athleten starken Feld bildete sich wie bereits am Morgen bei den Damen eine 17-köpfige Spitzengruppe mit allen Favoriten. Nur zehn Sekunden schneller als die Damen stieg Paul Tichelaar (CAN) nach 17:27 Minuten als Führender aus dem Wasser. Auf dem Rad versuchte der Südafrikaner Brad Storm mehrmals mit Ausreißversuchen die Spitzengruppe aufzubrechen. Ohne Erfolg, denn der einzige Berg auf dem Kurs war nicht lang genug, um sich entscheidend vom Feld abzusetzen. Robertson greift zu früh an So musste auch hier das Laufen entscheiden: Und das Finale entwickelte sich schnell zu einem wahren Krimi. Auf dem zweiten Kilometer griff zunächst der Australier Peter Robertson an, um die sechsköpfige Spitzengruppe mit Brad Kahlefeldt (AUS), Tim Don (GBR), Bevan Docherty und Kris Gemmell (beide NZL) zu sprengen. Er rannte diesen Kilometer in bravourösen 2:45 min., musste dann aber dem hohen Tempo Tribut zollen und fiel kurzzeitig zurück. Nun übernahm Kahlefeldt, der Sieger des ersten Weltcup Rennens vor zwei Wochen in Doha, das Zepter. Robertson, Don und Docherty kämpften fortan ununterbrochen um die Plätze, wobei Don sichtlich Schwierigkeiten hatte, den dauernden Attacken von Altmeister Robertson standzuhalten. Während für den 26jährigen Queensländer Kahlefeldt am Ende ausreichend Zeit blieb seinen Sieg zu feiern, kämpften Docherty und Robertson bis zur Ziellienie um die Silbermedaille, wobei der Neuseeländer schließlich knapp die Nase vorn hatte. Die Plätze vier und fünf gingen an Tim Don und Kris Gemmell. Olympischer Geist bei den Communwealth Games Unterdessen waren die "Cool Runnings" des Triathlon, die Athleten von den Solomonischen Inseln (wir berichteten), noch auf der ersten Laufrunde. Sie hatten mehr oder weniger geschlossen nach gut 26 Minuten das Schwimmen beendet und sich gemeinsam in der zweiten Disziplin auf die Verfolgung der Weltklasseathleten gemacht. Am Ende verlor ihr Bester fast vierzig Minuten auf den Sieger. Doch getreu dem Motto "Dabei sein ist alles" wurden sie beim Zieleinlauf frenetisch von dem begeisterten Publikum gefeiert. Es war ein erfolgreicher Tag für den australischen Nationaltrainer Bill Davoren, der mit Emma Snowsill, Brad Kahlefeldt und Peter Robertson drei Medaillengewinner in seinem Squad in Southport an der Gold Coast trainiert, außerdem in den vergangenen Wochen das Jersey Team, welches geschlossen im Mittelfeld landete und die Athleten von den Solomonischen Inseln.