ITU-WM Cancun 2002: Dittmer und Petzold trotzen der Hitze

von DTU Pressestelle für tri2b.com | 11.11.2002 um 07:53
In den beiden Hauptrennen über 1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen verlangten Temperaturen von 37 Grad und eine Luftfeuchtigkeit von 80 Prozent den Athleten zum Saisonfinale noch einmal alles ab. Mit den tropischen Bedingungen am besten zurecht kamen ...

Mit den sechsten Plätzen für Anja Dittmer (SC Neubrandenburg) und Maik Petzold (SG Adelsberg) endeten heute die Triathlon-Weltmeisterschaften in Cancùn/Mexiko. In den beiden Hauptrennen über 1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen verlangten Temperaturen von 37 Grad und eine Luftfeuchtigkeit von 80 Prozent den Athleten zum Saisonfinale noch einmal alles ab. Mit den tropischen Bedingungen am besten zurecht kamen die Britin Leanda Cave und der spanische Europameister Ivan Rana, die auf der Yucatan-Halbinsel ihre ersten Weltmeistertitel feiern durften. Das Rennen der Damen war von einer Taktik geprägt, die gegen die deutschen Teilnehmerinnen spielte. Nach dem Schwimmen bildete sich eine siebenköpfige Spitzengruppe, zu der die Amerikanerinnen Barbara Lindquist, Laura Reback und Sheila Taormina, die Australierinnen Nicole Hacket und Loretta Harrop, die Britin Leanda Cave und die Kanadierin Sharon Donnelly gehörten. Joelle Franzmann, die an achter Position aus dem Wasser gekommen war, verpasste in der Wechselzone den Anschluss an diese Gruppe und machte sich zusammen mit Anja Dittmer und Christiane Pilz auf die Verfolgung – vergeblich, denn die Australierinnen und Britinnen in der zweiten Gruppe bremsten immer wieder das Tempo, um den Vorsprung ihrer Teamgefährtinnen nicht zu gefährden. Barbara Kösser versuchte zwar, die dritte Gruppe an die zweite heranzufahren, doch auch diese Bemühungen blieben vergeblich. Die sieben Führenden gingen schließlich mit einem Vorsprung von mehr als zwei Minuten auf die Laufstrecke. Dort sah Lindquist neun Kilometer lang wie die sicherere Siegerin aus, doch die Britin Leanda Cave hatte in der Hitze Cancùns den längeren Atem und gewann mit einem Vorsprung von zehn Sekunden vor der total erschöpften Amerikanerin. Dritte wurde die Britin Michelle Dillon. Mit der zweitbesten Laufzeit kämpfte sich Anja Dittmer noch auf den sechsten Platz vor – nach Platz fünf im Jahr 2000 das zweitbeste Ergebnis ihrer Karriere und ein Zeichen, dass ab nun wieder in der Weltspitze mit ihr zu rechnen ist. "Es war ein bisschen ärgerlich, dass die Gruppe nicht koordiniert zusammengearbeitet hat", sagte Anja Dittmer nach dem Rennen, "aber ich wollte auch nicht alleine arbeiten. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden, vor allem das Laufen war super." Joelle Franzmann und Christiane Pilz finishten auf den Plätzen 15 und 18, Barbara Kösser wurde 33. Bei den Herren drohte nach dem Schwimmen ein ähnlicher Rennverlauf wie bei den Damen, doch das große Verfolgerfeld, dem auch die Deutschen Maik Petzold und Andreas Raelert sowie später der aus der dritten Gruppe herangeeilte Stephan Vuckovic angehörten, passte auf und schloss nach der Hälfte der Distanz mit einer guten Zusammenarbeit zur Spitzengruppe auf. Zwar konnte sich zum Ende der Radstrecke noch eine Vierergruppe leicht von den Verfolgern lösen, doch das Rennen bestimmten andere: Zunächst der Titelverteidiger Peter Robertson aus Australien, der bei Kilometer 3 den bis dahin Führenden Matt Reed aus Neuseeland überholte und das Feld fünf Kilometer lang anführte. Doch dann schlug die Stunde des Spaniers Ivan Rana: Der Europameister pirschte sich Meter für Meter an den Australier heran und überholte ihn zwei Kilometer vor dem Ziel mit einem eindrucksvollen Zwischenspurt. Rana gewann am Ende deutlich vor Robertson und dem Briten Andrew Johns. Maik Petzold feierte als Sechster den größten Erfolg seiner Karriere und zeigte damit wie schon in einigen Weltcup- und Eliterennen im Sommer, dass er sich einen festen Platz unter den besten Zehn der Welt erarbeitet hat. "Ich habe mir dieses Rennen sehr gut eingeteilt", freute sich der 22-jährige Triathlonprofi. "Beim Laufen habe ich gleich gemerkt, dass mir der Kopf platzen würde, wenn ich mit denen ganz vorne mitlaufen wollte. Daher habe ich abgewartet – und das hat sich schließlich ausgezahlt." Stephan Vuckovic, der ebenfalls lange unter den Top-Ten lag, musste mit einer schmerzvollen Blase am Fuß einen Zwischenstopp einlegen und wurde schließlich 19. Andreas Raelert war mit seinem Rennverlauf nicht ganz zufrieden: Der Rostocker finishte auf Platz 25.