Norseman Xtreme Triathlon: Breivold gelingt Hattrick, Kienle Zweiter am Fuße des Gaustatoppen

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 05.08.2023 um 17:28
Der Norweger Jon Sæverås Breivold bleibt beim Norseman Xtreme Triathlon das Maß der Dinge und feierte den dritten Erfolg in Serie. Breivold siegte nach 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,2 km Laufen in 9:09:53 Stunden, wobei aufgrund einer Gewitterwarnung der finale Anstieg auf den Gaustatoppen nicht gelaufen wurde. Mit gut 20 min Rückstand kam Sebastian Kienle (9:31:12) am Fuße des Gaustatoppen als Zweiter ins Ziel, gefolgt von Breivolds Landsmann Allan Hovda (9:37:13), der den Norseman in den Jahren 2015, 2016 und 2018 gewinnen konnte.

Sebastian Kienle hatte das Rennen nach dem Schwimmen im Hardanger Fjord angeführt und ging mit 2:40 min Vorsprung auf Topfavorit Jon Sæverås Breivold auf die Radstrecke. Auf dem langen Anstieg hinauf auf die Hardangervidda Hochebene konnte der Norweger den Rückstand auf den Deutschen verkürzen. Allerdings behauptete Kienle zunächst seine knappe Führung. Im weiteren Verlauf setzte sich Breivold dann an die Spitze und wechselte mit sechs Minuten Vorsprung in Austbygde bei Sonnenschein in den Marathon.

Vom Sommerwetter bis zum Gewittersturm

Mit dem Sommerwetter war es anschließend schnell vorbei. Es setzte eiskalter Regen ein und als es Richtung des gefürchteten „Zombie Hill“ ging blieb den Athleten der Blick auf den 1883 m hohen Gaustatoppen verwehrt. Dichte Wolken verhüllten die Gipfelpyramide und in der Livereportage wurde die Option einer Streckenänderung bereits angedeutet, da für den Nachmittag Gewitter rund um den Gaustatoppen vorhergesagt wurden. Wenig später gab die Rennleitung dann die Streckenänderung bekannt. Anstatt in Stavrso bei km 37,5 in Richtung Gipfel abzubiegen, ging es auf der Asphaltstraße wieder 5 km zur Finishline des sogenannten „White Course“ zurück.

Auf dem bergigen Abschnitt des Marathons spielte Breivold dann seine Qualitäten endgültig aus und nahm Kienle immer mehr Zeit ab. Die Titelverteidigung des Streckenrekordhalters war perfekt, dem auch auf den abgewandelten Kurs eine neue Streckenbestzeit gelang (auch in früheren Jahren kam diese Streckenführung bereits zum Einsatz, wenn schlechtes Wetter einen Zieleinlauf auf dem Gaustatoppen nicht zuließ).

„Das wohl härteste und coolste Rennen meiner Karriere“

Sebastian Kienle, der von seiner Familie und dem Supporter-Team empfangen wurde, sprach im Ziel „von einem guten Tag“ und attestierte Sieger Breivold eine ganz starke Leistung. „Es war das wohl härteste und coolste Rennen, das ich je gemacht habe,“ bilanzierte der sichtlich gerührte 39-jährige Triathlonprofi. Eine starke Vorstellung zeigte auch der Hamburger Lars Wichert, der als Fünfter für eine weitere deutsche Top Ten-Platzierung sorgte.

Bei den Frauen entriss die Britin Flora Colledge den einheimischen norwegischen Triathletinnen den prestigeträchtigen Titel. Colledge (11:21:15), die in den Jahren 2021 und 2018 als Zweite und Dritte schon auf dem Norseman-Podium stand, sicherte sich den Sieg vor einem norwegischen Trio mit Emilie Klev Bergheim (11:31:51), Kaja Bergwitz-Larsen (11:37:07) und Nikoline Haugen (11:59:26).