Wintertriathlon-Weltmeisterschaft: Gold für Sigrid Lang

von multisportsnetwork/tri2b.com für tri2b.com | 13.03.2004 um 23:43
Sigrid Lang hat die Wintertriathlon-Saison 2004 nach Belieben dominiert und am Samstag auch die Weltmeisterschaft und den Gesamtweltcup gewonnen ...

Sigrid Lang aus Aidlingen hat mit dem Sieg bei der Weltmeisterschaft in Wildhaus (Schweiz) ihre makellose Bilanz auch beim Saisonhöhepunkt fortgesetzt. Bei idealen Wettkampfbedingungen siegte die 28-Jährige vom Team multisportsnetwork vor ihrer Dauerrivalin Marianne Vlasveld (NED) und Lokalmatadorin Karin Möbes (SUI). Nach Deutscher Meisterschaft und Europameisterschaft machte sie das Triple perfekt und gewann obendrein noch den Gesamt-Weltcup. Ein Wetter wie aus dem Bilderbuch und ein Rennverlauf wie man ihn spannender kaum hätte inszenieren können, so präsentierte sich die Wintertriathlon-Weltmeisterschaft in Wildhaus. Sigrid Lang war als große Favoritin in die Schweiz gereist. In dieser Saison war sie ungeschlagen, und die Europameisterschaft an gleicher Stelle hatte sie im Januar souverän für sich entschieden. Entsprechend groß war der Erwartungsdruck, der auf der Aidlingerin lastete. Vorentscheidung auf der MTB-Strecke Bereits kurz nach dem Start bildete sich eine Dreiergruppe mit der Weltcup-Langläuferin Wigernas (NOR), Lang und Vlasveld. Trotz vieler Attacken konnte sich keine der drei Athletinnen auf der 5,6 Kilometer langen Laufstrecke, die fast ausschließlich über Schnee führte, entscheidend absetzen. Kurz vor der ersten Wechselzone hatte Sigrid Lang zwar wenige Meter Vorsprung, doch das Rennen war nach wie vor offen. „Mir war klar, dass sich Marianne Vlasveld wieder in Topform präsentieren würde. Deshalb hatte ich mich auf einen spannenden Rennverlauf eingestellt,“ kommentierte Sigrid Lang die in dieser Saison noch nicht dagewesene Rennsituation. Auf der schwierigen Wildhauser Mountain-Bike-Strecke fiel dann die erste Vorentscheidung. Eine hartgefrorene Piste und ein griffiger, zum Teil schneefreier Anstieg sorgten für schnelle Rundenzeiten. Bereits nach der ersten Runde war klar, dass nur noch Vlasveld und Lang für den WM-Titel in Frage kommen würden. Souverän bauten beide ihren Vorsprung auf die Verfolgerinnen aus und selbst erfahrene Mountain-Bikerinnen, wie die Europameisterin Birgit Jüngst fuhren langsamer als die beiden Führenden. Taktischer Angriff vor dem zweiten Wechsel Die Spitzenposition wechselte ständig. In der letzten Runde nutzte Sigrid Lang einen kleinen Vorsprung aus der Abfahrt und startete einen Angriff am Berg. Mit winzigen zwölf Sekunden Vorsprung wechselte die amtierende Europameisterin auf die Langlaufski, dicht gefolgt von Marianne Vlasveld. 7,5 Kilometer mussten in fünf schweren Runden geskatet werden. Und wieder einmal spielte Sigrid Lang ihre Langlauf-Qualitäten aus. Marianne Vlasveld kam nicht heran, nein sie verlor Runde für Runde an Zeit. Sowohl am Berg als auch in der steilen Abfahrt konnte sie Sigrid Lang nichts entgegensetzen. Im Ziel war der Vorsprung auf fast eine Minute angewachsen. Es war für Sigrid Lang der zweite Weltmeister-Titel nach 2001. Lang dominiert Saison – deutsche Männer ohne Chance „Ich bin überglücklich, dass es heute geklappt hat. Das war mein härtester Wintertriathlon überhaupt. Es gab keinen ruhigen Moment im ganzen Rennen und am Schluss habe ich sogar noch Krämpfe bekommen – das war dann doch noch ganz schön eng,“ kommentierte Sigrid Lang ihr Rennen. Mit dem Gesamtsieg im ITU-Wintertriathlon-Weltcup und dem Dreifach-Sieg aus Deutscher Meisterschaft, Europameisterschaft und Weltmeisterschaft dominiert Sigrid Lang die Wintertriathlon-Szene in der gleichen Weise wie ihr Nationalmannschaftskollege Benjamin Sonntag im Vorjahr. Das Rennen der Männer gewann der Österreicher Sigi Bauer mit 36 Sekunden Vorsprung vor dem Schweizer Lokalfavoriten Othmar Brügger. Überraschend kam der norwegische MTB-Spezialist Petter Jorgensen auf den dritten Platz, während die deutschen Herren in Wildhaus ohne Chance blieben: Noch am besten platzierten sich Thomas Schrenk und Stefan Frank auf den Plätzen 11 und 12. Im dünn besetzten U23-Rennen belegten David Roderer und Daniel Hehle die Ränge 4 und 5. Ergebnisse Weltmeisterschaft Wintertriathlon 8 km Laufen, 14 km Mountainbike, 12,5 km Skilanglauf 13.3.2004, Wildhaus/Schweiz Frauen 1. Sigrid Lang (Deutschland) 1:18:11 2. Marianne Vlasveld (Niederlande) 1:19:07 3. Karin Möbes (Schweiz) 1:21:16 4. Gabi Pauli (Deutschland) 1:21:46 5. Ine Wigernas (Norwegen) 1:23:23 6. Camilla Hott Johansen (Norwegen) 1:26:02 Männer 1. Sigi Bauer (Österreich) 1:10:21 2. Othmar Brügger (Schweiz) 1:10:57 3. Petter Jorgensen (Norwegen) 1:11:22 4. Patrik Kuril (Slowakei) 1:11:31 5. Alf Roger Holme (Norwegen) 1:12:19 6. Nicolas Lebrun (Frankreich) 1:12:46 11. Thomas Schrenk (Deutschland) 1:14:59 12. Stefan Frank (Deutschland) 1:15:25 U23 - Frauen 1. Lubomira Kalinova (Slowakei) 1:24:09 2. Maria Kalnaes (Norwegen) 1:27:01 3. Carina Wasle (Österreich) 1:32:57 4. Friederieke Rupp (Deutschland) 1:35:33 U23 - Männer 1. Daniel Antonioli (Italien) 1:14:14 2. Arne Post (Norwegen) 1:14:46 3. Giuseppe Lamastra (Italien) 1:14:53 4. David Roderer (Deutschland) 1:15:45 5. Daniel Hehle (Deutschland) 1:21:21 Weltcup-Gesamtwertung (Endstand Frauen 1. Sigrid Lang (Deutschland) 1800 2. Marianne Vlasfeld (Niederlande) 1680 3. Sabka Grabmullerova (Tschechien) 1577 4. Gabi Pauli (Deutschland) 1463 6. Jutta Schubert (Deutschland) 972 Männer 1. Patrik Kuril (Slowakei) 1800 2. Otakar Kobr (Tschechien) 1577 3. Guillaume Peyronner (Frankreich) 1089 4. Thomas Schrenk (Deutschland) 1047 Ergebnisse: dtu-info