WM U23: Das brutalste Rennen der Jahres

von DTU Pressestelle für tri2b.com | 10.11.2002 um 16:27
34 Grad im Schatten und eine Luftfeuchtigkeit von 75 Prozent: Das Weltmeisterschaftsrennen der neuen Klasse der Unter-23-Jährigen (U23) darf zurecht als der brutalste Triathlon des Jahres bezeichnet werden ...

List und Göhler werden jeweils Sechste in der mexikanischen Hitzeschlacht - 34 Grad im Schatten und eine Luftfeuchtigkeit von 75 Prozent: Das Weltmeisterschaftsrennen der neuen Klasse der Unter-23-Jährigen (U23) darf zurecht als der brutalste Triathlon des Jahres bezeichnet werden. Doch die Nachwuchshoffnungen der Deutschen Triathlon Union haben diese Herausforderung mit Bravour gemeistert - allen voran Ricarda Lisk (VfL Waiblingen) und René Göhler (TC FIKO Rostock), die bei dem Rennen unter der sengenden mexikanischen Mittagshitze jeweils den sechsten Platz belegten. Bei den Herren bildeten sich nach dem 1,5 Kilometer langen Schwimmen drei große Radgruppen. In der ersten war der Hannoveraner Jan Raphael vertreten, in der zweiten der Rostocker René Göhler und in der dritten der Potsdamer Jannis Klausch, der mit zum schnellen Zusammenschluss der beiden Verfolgergruppen beitrug. Auch die Spitzengruppe wurde nach etwas mehr als der Hälfte der 40-Kilometer-Distanz eingeholt, so dass der abschließende 10-Kilometer-Lauf die Entscheidung bringen musste. Hier war der Australier Brad Kahlefeldt der überragende Mann: In 32:20 Minuten lief er 1:19 Minuten schneller als der zweitplatzierte Schweizer Sven Riederer. Stuart Hayes aus Großbritannien wurde Dritter. René Göhler belegte Rang sechs. "Beim Laufen ging nachher nichts mehr, die Bedingungen waren absolut brutal. Gut, dass es alle 500 Meter Wasser gab - ich hätte nie geglaubt, dass ich das mal so brauchen würde." Der Deutsche Meister Jannis Klausch wurde 13., Jan Raphael komplettierte als 16. das gute deutsche Mannschaftsergebnis. Im Rennen der Damen konnte sich schon beim Schwimmen eine Dreiergruppe absetzen, die auch im weiteren Rennverlauf eine entscheidende Rolle spielen sollte. Die Australierinnen Annabel Luxford und Josie Loane und die Spanierin Pilnar Hidalgo kamen mit einem Vorsprung von 1:20 Minuten aus dem Wasser. In der Spitze der Verfolgergruppe beendeten Ricarda Lisk als Sechste und Marianne Braun als Neunte die Auftaktdisziplin. Während Lisk als Führende der Verfolger das Rennen in Angriff nahm, war dieses für Braun schon nach wenigen Metern auf beendet - ein Reifenschaden zerschlug alle Träume der 22-Jährigen. So sehr sich die große Damengruppe und darin vor allem Ricarda Lisk und die Schweizerin Nicola Spirig auch abmühten: Der Vorsprung der drei Führenden blieb lange konstant und wuchs später sogar auf 1:45 Minuten an. Direkt nach dem Wechsel stellte die Spanierin ihre Siegambitionen klar und schüttelte die beiden Australierinnen leichtfertig ab: Mit einer ebensolchen Dominanz wie im Männerrennen triumphierte Hidalgo vor der mit der schnellsten Laufzeit heraneilenden Mirinda Carfrae aus Australien und der Schweizerin Spirig, die im vergangenen Jahr den Juniorinnentitel gewonnen hatte. Auf Platz sechs freute sich die überglückliche Sportsoldatin Ricarda Lisk über ihren gelungenen Einstand in der neuen U23-Klasse: "Ich war heute einer der Jüngsten und bin schon ganz oben dran - super!"