Ironman 70.3 St. George: Sam Long überlegen zur Titelverteidigung, Maximilian Sperl auf Rang sieben

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 04.05.2024 um 19:03
Sam Long ist aktuell auf der Mitteldistanz das Maß der Dinge. Beim Ironman 70.3 St. George im US-Bundesstaat Utah wiederholte der 28-jährige US-Amerikaner in 3:39:17 Stunden seinen Vorjahreserfolg. Nach den 1,9 km Schwimmen, 90 km Radfahren und 21,1 km Laufen hatte er über sieben Minuten Vorsprung auf den zweitplatzierten Neuseeländer Ben Hamilton. Rang drei ging an Antony Costes aus Frankreich. Bester Deutscher war der Ingolstädter Maximilian Sperl auf Rang sieben, der auf dem Rad zwischenzeitlich an der Spitze lag. Bei den Frauen gelang der Kanadierin Paula Findlay ebenfalls ein überlegener Sieg.

Beim Schwimmauftakt im Sand Hollow Reservoir zeigte Magnus Männer einmal mehr seine Klasse. Nur 3 Sekunden hinter dem schnellsten Schwimmer Nicholas Quenet (RSA/22:46 min) kam der Freiburger aus dem Wasser. Nicht weit dahinter stürmte auch Maximilian Sperl (+0:41 min) in die T1. Der große Favorit und Vorjahressieger Sam Long startete an Position 33 die Verfolgung. 3:17 min Rückstand stand für den 28-Jährigen aus Boulder in Colorado auf dem Zwischenzeittableau.

Sperl erst an der Spitze, dann auf Augenhöhe mit Long

Der auffälligste Athlet der ersten Radhälfte war Sperl, der schnell den Rückstand zur Spitze zufuhr und anschließend mit Magnus Männer, Nicholas Quenet und dem Franzosen Antony Costes ein Führungsquartett bildete. Der schnellste Athlet war allerdings Sam Long, der nach der Hälfte der Raddistanz nur noch wenige Sekunden hinter der Spitzengruppe lag.

Als es in den Anstieg in Richtung Snow Canyon ging, hatte Long die Spitzengruppe gesprengt. Nur Sperl konnte das Tempo des US-Amerikaners aufnehmen, während Männer und der Rest der ehemaligen Spitze schnell fast eine Minute zurücklag. Auf dem schnellen Rückweg nach St. George musste dann auch Sperl reißen lassen. Long fuhr noch 0:41 min Vorsprung bis in die T2 heraus und Sperl lag allein an Position zwei. Dahinter klaffte eine große Lücke (+3:34 min) zu den Verfolgern, angeführt von Quenet.

Long beim Laufen eine Klasse besser

Auf dem anspruchsvollen Halbmarathonkurs machte Long früh alles klar. Nach der ersten der zwei Laufrunden lag er +3:24 min vor Sperl, der nun zunehmend Druck von hinten bekam. Quenet und der Neuseeländer Ben Hamilton machten Jagd auf den Deutschen, der seinen zweiten Platz noch bis zur Zeitmessung nach 12,9 km verteidigen konnte. Wenig später waren die Verfolger dran und ebenso schnell vorbei. Hamilton hatte sich zwischenzeitlich auch von Quenet gelöst und Rang zwei im Blick. Der 25-jährige Neuseeländer zeigte damit eindrucksvoll, dass sein dritter Platz beim Heim-Ironman in Taupo Anfang März keine Eintagsfliege war, mit er die Kona-Quali perfekt machte.

Dahinter hatte Antony Costes das beste Finale und sicherte sich Rang drei vor dem Kanadier Jackson Laundry und Nicholas Quenet. Maximilian Sperl musste auch noch den stark laufenden Österreicher Michael Weiss ziehen lassen, und erreichte das Ziel als Siebter. Komplett durchgereicht wurde Magnus Männer, der vom fünften Rang nach dem Radfahren noch bis auf Platz 28 zurückfiel.

 

Die Topfavoritinnen früh an der Spitze

Die Schwimmbestzeit des Tages markierte bei den Frauen die Britin Kate Curran (25:46 min). Allerdings folgten die Topfavoritinnen Jeanni Metzler (RSA), Ellie Salthouse (AUS) und Paula Findlay (CAN) direkt hinter Curran innerhalb weniger Sekunden.

Findlay sorgt auf dem Rad für die Vorentscheidung

Kaum waren die Radschuhe eingeklickt, legte das Trio sofort ein Tempo an den Tag, das Curran nicht mitgehen konnte. Schnell kristallisierte sich Paula Findlay als beste Radfahrerin des Tages heraus. Nach knapp der Hälfte der Raddistanz konnte nur Salthouse den Rückstand noch unter einer Minute halten. Die als Titelverteidigerin angetretene Metzler lag schon +2:37 min zurück. Auf dem anspruchsvollen zweiten Teil der Radstrecke durch den Snow Canyon wurden die Abstände noch größer. Satte 4 min. Vorsprung konnte Findlay vor Salthouse mit in den Halbmarathon nehmen. Dahinter hatte Metzler mittlerweile Gesellschaft von den beiden US-Amerikanerinnen Danielle Lewis und Jackie Hering bekommen.

Der Abstand zwischen Findlay und Salthouse blieb auf der ersten Laufrunde konstant, allerdings schob sich dahinter Hering näher an Position zwei heran. Unbeeindruckt von den Positionskämpfen hinter ihr lief Paula Findlay in 4:09:27 Stunden zu ihrem zweiten Sieg in St. George nach 2018. Ellie Salthouse (4:11:56) hielt Jackie Hering (4:12:509 geschickt auf Distanz und sicherte sich so Rang zwei vor der US-Amerikanerin. Für die Vorjahressiegerin Jeanni Metzler blieb am Ende nur der undankbare vierte Platz.