ITU-WM Queenstown 2003: DTU-Athleten bleiben unter ihren Möglichkeiten

von H. Eggebrecht für tri2b.com für tri2b.com | 08.12.2003 um 13:00
Auf dem Weg nach Athen hat die DTU-Auswahl einen Rückschlag erlitten. Nur Joelle Franzmann konnte sich mit Platz fünf das Olympia-Ticket sichern ...

Auf dem Weg nach Athen hat die DTU-Auswahl in Neuseeland einen Rückschlag erlitten. Nur die in diesem Jahr sehr konstante Joelle Franzmann konnte sich mit dem fünften Platz frühzeitig das Olympia-Ticket sichern. Wie schon bei der EM war Andreas Raelert als Zwölfter erneut bester Deutscher. Nach der glänzend verlaufenen Herbst-Saison und einem speziell auf die Weltmeisterschaft ausgerichteten Trainingslager auf Lanzarote hoffte man im Lager der Deutschen Triathlon Union (DTU) zurecht auf Topplatzierungen bei der WM im neuseeländischen Queenstown. Die Trainingsleistungen sprachen dafür, doch die deutschen Ergebnisse boten etwas Licht und ziemlich viel Schatten. Starke Franzmann – Dittmer von der Rolle Nur Joelle Franzmann konnte als Fünfte klar überzeugen und sicherte sich als einzige DTU-Vertreterin schon frühzeitig das Olympia-Ticket für Athen 2004. Nun kann sich die radstarke Triererin voll und ganz auf den Saisonhöhepunkt in der griechischen Hauptstadt im August 2004 konzentrieren. Für Anja Dittmer wird es schwieriger: Die Neubrandenburgerin, die mit drei Weltcup-Siegen in Folge im September die internationale Elite aufgescheucht hatte, verlor auf der selektiven Radstrecke früh den Anschluss und beendete das Rennen vorzeitig. Christiane Pilz konnte ihren verletzungsbedingten Trainingsrückstand noch nicht kompensieren und landete als 37. nur im Mittelfeld. Männer im Sekundentakt Über die deutschen Männer zunächst das Positive: Das Herrenteam zeigte sich mannschaftlich geschlossen wie nie. Alle Athleten schafften den Sprung in die große Verfolgergruppe. Doch im Laufen wurde ein altes, deutsches Problem wieder offenkundig: Maik Petzold (18. Platz) und Stephan Vuckovic (19.) blieben nach dem anspruchsvollen Radpart mit 34:33 beziehungsweise 34:37 Minuten auf den abschließenden zehn Laufkilometern über zwei Minuten langsamer als die Besten. Zu wenig für eine Platzierung unter den zehn Besten der Welt, nicht genug für das Ticket nach Athen. Unger erneut im Unglück Bei Andreas Raelert lief es besser, und das war irgendwie noch tragischer: Der Mann aus Halle, der sich in allen Meisterschaften dieser Saison mit Bestleistungen präsentierte, heftete sich beim Laufen an die Fersen des Weltcupführenden Greg Bennett (AUS) und verfehlte als Zwölfter nur um eine viertel Minute den Sprung in die Top-Ten. Pech hatte hingegen Daniel Unger. Durch eine Behinderung verlor er beim Radfahren den Anschluss an die große Gruppe und musste alleine die Verfolgung aufnehmen. Doch anstatt nun zu resignieren, legte Unger seinen ganzen Ärger in den Lauf und lief mit 33:00 Minuten um satte 44 Sekunden schneller als der neue Weltmeister Peter Robertson (AUS). Auf Rang 17 reihte er sich damit noch vor den Teamkameraden Petzold und Vuckovic ein. Risiko zahlte sich aus Welche Möglichkeiten der schwere WM-Kurs bot, zeigten der spätere Sieger Robertson und der Bronzemedaillen-Gewinner Olivier Marceau (SUI). Mit einer beherzten Radflucht konnten beide den entscheidenden Abstand zum Feld herausarbeiten. Nur der spanische Ausnahmeläufer und Vorjahres-Weltmeister Ivan Rana konnte sich am Ende noch zwischen die beiden Ausreißer schieben. Eine Taktik die auch in Athen zum Erfolg führen könnte, denn die dortige Radstrecke bietet mit ihrem bis zu 22 Prozent steilen Anstieg ebenfalls alle Möglichkeiten zu Fluchtversuchen. Nachsitzen auf Madeira Für die Deutschen steht die mögliche Renntaktik bei Olympia erst einmal im Hintergrund. Schon im Mai 2004 geht es auf der Atlantikinsel Madeira mit der Weltmeisterschaft 2004 um die letzten Fahrscheine nach Athen.Zaehler