Powerman Zofingen: Siege an Le Bellec und Eggenschwiler, Felix Köhler holt Bronze

von Raphael Galliker/tri2b.com für tri2b.com | 02.09.2018 um 20:52
Der Powerman Zofingen 2018 endete mit einem Schweizer Doppelsieg bei den Frauen, sowie einem französischer Doppelsieg bei den Männern. Bei ihrem Comeback nach zweijähriger Abwesenheit siegte die Solothurnerin Petra Eggenschwiler vor Melanie Maurer. Platz drei ging an die Israelin Antonia Reznikov. Bei den Männern triumphiert der Franzose Gaël Le Bellec nach 2014 und 2015 bereits zum dritten Mal. Diesmal vor seinem Landsmann Yannick Cadalen und dem in Basel wohnhaften Deutschen Felix Köhler.

"Das habe ich auf keine Art und Weise erwartet", konnte Petra Eggenschwiler ihren Titel bei den 2018 Zofingen ITU Powerman Long Distance Duathlon World Championships erst gar nicht richtig wahrnehmen. „An den Sieg geglaubt habe ich erst als ich mich auf die letzte 10 Kilometer lange Laufrunde aufmachte. Ich hatte, je länger das Rennen dauerte, je mehr Schmerzen und ich hoffte einfach, dass ich durchhalten kann.“ Aus gesundheitlichen Gründen verzichtete die 30-Jährige in den letzten zwei Jahren auf einen Start beim Powerman Zofingen. „Irgendwie bedauere ich dies schon, doch ich bin ja nun umso erfolgreicher zurückgekommen.“ Eggenschwiler griff auf der letzten der drei 50 Kilometer langen Radrunden entscheidend an und ließ ihre letzte harte Konkurrentin, Melanie Maurer stehen. Letztere, in Wikon aufgewachsen und nun in Bern wohnend, war mit der Silbermedaille mehr als zufrieden. „Das ist mega und mit einem Schweizer Doppelsieg hatte wohl niemand gerechnet. Da ich wegen des Magens Probleme beim Laufen hatte, habe ich am Schluss nur noch gehofft, dass der Vorsprung auf die Drittplatzierte bis ins Ziel noch reicht.“ Die Rechnung ging für Maurer auf. Platz drei belegte schlussendlich die Israelin Antonia Reznikov.

 

Katrin Esefeld Siebte

 

Dank Platz vier für Nina Zoller und Platz fünf für Daniela Schwarz belegten am Schluss die Schweizerinnen vier der Top-Five-Ränge. Beste Deutsche war Katrin Esefeld auf Rang sieben. Aufgeben mussten unter anderen die Vize-Weltmeisterin von 2017 Miriam Van Reijen (NED) und die Vize-Weltmeisterin von 2016, Nina Brenn (Achilessehnen-Probleme). Verletzungsbedingt nicht am Start war die im Kanton Zürich wohnhafte Britin Emma Pooley, die in den letzten vier Jahren in Zofingen jeweils Weltmeisterin geworden war.

 

Le Bellec zum Dritten - Schildknecht mit DNF

 

Le Bellec, der in Zofingen bereits 2015 und 2014 Weltmeister geworden war, teilte sein Rennen und die Kräfte sehr intelligent ein und ließ seine beiden übriggebliebenen Konkurrenten Yannick Cadalen und den in Basel wohnhaften Deutschen Felix Köhler die Führungsarbeit machen, um ab und zu auch zu attackieren. „Den einmal eingeschlagenen Rhythmus konnte ich beibehalten, egal was um mich herum passierte.“ Über die neue Strecke fand der 30-jährige Franzose nur lobende Worte: „Ich liebe es, wenn es nicht nur geradeaus, sondern auf und ab geht.“ Den gleichen Doppelsieg Le Bellac vor seinem landsmann Cadalen gab es übrigens bereits schon im Jahre 2014. Mit Platz drei sehr zufrieden war Köhler: „Ich probierte auf dem Rad dranzubleiben und habe da wohl zu viel Kraft gebraucht.“ In der Startphase mischten etliche Schweizer vorne mit. Danach fiel einer nach dem anderen aus oder viel zurück. Nach glänzendem Start gaben im Verlaufe des Rennens Ironman-Star Ronnie Schildknecht, Fabian Zehnder und schließlich auch noch Rolf Wermelinger. Letztendlich war der Zürcher Hoffnungsträger Jens-Michael Gossauer auf Rang 8 der bestklassierte Schweizer. Mit Andreas Kälin schaffte es ein zweiter Schweizer in die Top-Ten.

 

Zufriedener OK-Präsident trotz leichtem Teilnehmerrückgang

 

OK-Präsident Stefan Ruf zog am Sonntagabend ein positives Fazit. "Ich bin hoch zufrieden. Das war ein sensationelles Wochenende aus Schweizer Sicht mit dem Doppelsieg bei den Frauen.“ In der Tat passierte dies letztmals im Jahre 2002 dank Karin Thürig und Ariane Schumacher oder auch im Jahre 2000 dank Natascha Badmann und Susanne Rufer. „Ich mag Petra Eggenschwiler den überlegenen Sieg von Herzen gönnen, hatte sie doch bisher mit verschiedenen Erfolgen bei Bergläufen und Langdistanzrennen eine tolle Saison. Mit den 1.200 Teilnehmern über alle Wettbewerbe zeigte sich Ruf zufrieden, auch wenn etwa 100 Athleten weniger als im Vorjahr nach Zofingen kamen.