Annika Koch gelingt erster Weltcup-Sieg der Karriere, Sprint EM-Silber für Klamt und Nygaard Priester

von tri2b.com | 05.08.2023 um 13:28
Die deutschen Triathletinnen und Triathleten sind famos in das Rennwochenende gestartet. Während Annika Koch im südkoreanischen Yeongdo ihren zweiten Weltcup-Sieg in eindrucksvoller Manier sicherstellte, feierte Valentin Wernz als Dritter das zweite Weltcup-Podium seiner Karriere. Erfolge gab es für die DTU auch bei der Sprint EM im türkischen Balikesir zu vermelden. Selina Klamt und Lasse Priester sicherten sich im Elitefinale jeweils die Silbermedaille.

Koch, die erst letztes Wochenende ihrem vierten Platz bei der Sprint-WM in Hamburg mit Rang drei in Sunderland (GBR) ihr erstes Podestresultat auf der World Triathlon Championship Series hatte folgen lassen, wurde damit – trotz Reisestrapazen und leichten gesundheitlichen Problemen – ihrer Favoritinnenrolle über die 750 m Schwimmen, 20 km Radfahren und 5 km Laufen gerecht.

„Das Rennen war von Anfang an ziemlich hart, da ich mich nicht sehr stark gefühlt habe. Ich hatte ein wenig mit meiner Gesundheit zu kämpfen und habe diese Woche fast nicht trainiert“, sagte die Hessin nach ihrer siegreichen Vorstellung. Zuvor war die 24-Jährige bereits nach dem Schwimmen aussichtsreich mit einer kleinen Gruppe gemeinsam auf die Radstrecke gegangen und hatte sich auch nicht davon irritieren lassen, dass die Verfolgerinnen die Führenden auf der zweiten Radrunde stellten.

Im Gegenteil: Trotz der bereits am Morgen drückenden Hitze spielte die amtierende Mixed Relay-Weltmeisterin ihre Laufstärke aus und sicherte sich wohlverdient ihren zweiten Sieg auf der Weltcup-Tour (56:50) vor Romana Gajdosova (SVK; 57:06) und Erica Hawley (BER; 57:07).

Annika Koch: „Die Hitze war unglaublich“


„Am Ende des Laufs habe ich mich viel besser als erwartet gefühlt und versucht, von Anfang an zu pushen und das Tempo bis zum Ende zu halten. Es war wirklich eine Herausforderung, denn die Hitze war unglaublich, man musste jede Wasserstation nehmen“, sagte Koch, die nachschob: „Ich bin froh, dass ich die maximale Punktzahl geholt habe, damit bin ich wirklich zufrieden.“

Ihr Teamkollege Wernz konnte ebenfalls mit seiner Performance mehr als zufrieden sein. Denn nach viereinhalb Jahren (Mooloolaba, Australien) reichte es für den ebenfalls am Stützpunkt Saarbrücken trainierenden Triathleten wieder zu einem dritten Platz (51:08).

Der Supersprint-Europameister von 2022, der als erster auf dem Rad gesessen und von da an versucht hatte die Führungsarbeit einer kleineren Gruppe zu organisieren, musste sich am Ende nur dem Japaner Takumi Hojo (50:36) sowie dem Briten Max Stapley (50:59) geschlagen geben, mit dem er sich lange ein packendes Duell um Rang zwei geliefert hatte.

„Ich bin sehr glücklich mit dem dritten Platz. Es war wirklich hart, die Hitze war eine echte Herausforderung. Mein Ziel war ein Top-5-Resultat, um so zumindest auf der Pontevedra-Liste zu stehen. Das sollte geklappt haben“, fasste Wernz, der als Siebter Deutscher bei Erstellen der Startlisten einen Startplatz beim Olympischen Testevent Mitte August in Paris verpasst hatte. Chris Ziehmer wurde 24ter (52:25), Eric Diener 31ter (53:13).

 

Sprint EM-Silber für Selina Klamt und Lasse Nygaard Priester

Selina Klamt und Lasse Nygaard Priester haben bei den Europameisterschaften über die Sprintdistanz im türkischen Balikesir die Silbermedaille gewonnen. Klamt krönte sich dank ihrer Leistung zudem zur neuen U23-Titelträgerin.

Die Deutsche Vize-Meisterin beendete das Vollgas-Rennen, das nach den gestrigen Halbfinals heute nur mehr über 270 m Schwimmen, 8 km Radfahren und 1,7 km Laufen ging, nach 23:06 Minuten und musste sich im A-Finale der Frauen nur Mathilde Gautier (FRA; 23:05) im Fotofinish geschlagen geben. Dritte wurde die Britin Jessica Fullagar (GBR; 23:10). Tanja Neubert wurde mit einer Zeit von 23:21 Minuten Sechste und sicherte sich damit die U23-Bronzemedaille. Jule Behrens folgte als Siebte (23:26). Julia Bröcker beendete das Rennen als 21te (24:03), Finja Schierl als 24te (24:16).

Nygaard Priester hatte seinerseits lange das A-Finale der Männer von vorne mitbestimmt, im Showdown auf der Zielgeraden aber nicht mehr genügend Körner, um den Angriff seines portugiesischen Kontrahenten zu kontern. Am Ende sicherte sich Ricardo Batista (20:34) den Elite- wie U23-Titel vor dem amtierenden Deutschen Meister (20:39) und Richard Murray (NED; 20:45). Jonas Osterholt (20:55) und Jannik Schaufler (20:59) komplettierten das gute Abschneiden des deutschen Männerteams als Siebter und Neunter.

DTU-Mixedstaffel nach Sturzpech ohne Medaille

Zum Abschluss der Sprint EM stand noch die Mixed-Relay auf dem Programm. Jonas Osterholt war als erster Aktiver auf der grenzwertigen Radtrecke zu Sturz gekommen und hatte dementsprechend viel Rückstand aufgebrummt bekommen. Jule Behrens, Lasse Nygaard Priester und Tanja Neubert gaben im Anschluss noch einmal alles und arbeiteten sich sukzessive durch das Feld nach vorne. Am Ende stand nach jeweils 270 m Schwimmen, 8 km Radfahren und 1,9 km Laufen eine Zeit von 1:35:56 Stunden zu Buche. Der Sieg ging an die britische Mixed-Staffel (1:33:50), Silber an Spanien (1:34:23), Bronze - nach der Disqualifikation des französischen Teams - an die Schweiz (1:34:34).