Wasser zu schmutzig: Duathlon statt Triathlon in Paris, DTU-Quartett gewinnt Mixed-Relay Olympiatest

von tri2b.com | 20.08.2023 um 17:07
Das Team der Deutschen Triathlon Union (DTU) hat in der Besetzung Tim Hellwig, Lisa Tertsch, Jonas Schomburg und Laura Lindemann den Mixed-Relay-Wettbewerb im Rahmen des olympischen Testevents in Paris gewonnen – und somit nach dem WM-Titel in Hamburg Mitte Juli einen zweiten wichtigen Sieg in dem Staffelformat im vorolympischen Jahr eingefahren. Allerdings fand der Olympiatest im Duathlonformat (je viermal 0,9 km Laufen, 5,8 km Radfahren, statt, da bei erneuten Messungen der Wasserqualität in der Seine die zulässigen Grenzwerte wieder überschritten wurden.

Das deutsche Quartett siegte unbeirrt von der kurzfristigen Absage des Schwimmens  in der französischen Hauptstadt in 1:12:18 Stunden in einer Sprintentscheidung vor Großbritannien (1:12:19) und Belgien (1:12:36). Die lange wie die Sieger aussehenden Franzosen erreichten Platz vier (1:12:40). 

Lindemann zeigt Potter im Schlussspurt die Fersen



Den Sieg sicherte den Deutschen – wie schon in Hamburg beim WM-Rennen – Laura Lindemann. Die Dritte der Sprint-WM zeigte vor allem auf der Laufstrecke eine phänomenale Leistung. Sie lief zusammen mit der Britin Beth Potter nicht nur an der bis dahin Zweitplatzierten Belgierin Claire Michel und der führenden Französin Emma Lombardi vorbei, sondern setzte sich in einem langgezogenen Zielsprint auch gegen Potter durch. „Ich wusste, dass Beth eine der besten Läuferinnen ist. Ich habe alles gegeben und es ist perfekt gelaufen“, sagte Lindemann.

Die Dritte der Einzelrennens in Paris vom Donnerstag (das Potter gewann) übernahm an Position sechs von Jonas Schomburg mit über eine halbe Minute Rückstand auf den mehrmaligen Weltmeister und Olympia-Dritten Frankreich, der vor dem abschließenden Lauf um das Quartett um Lindemann noch immer 16 Sekunden betrug. „Die Gruppe um Laura hat das auf dem Rad gut gelöst. Laura hat sich taktisch sehr gut verhalten und einen starken Endspurt gezeigt“, lobte Chef-Bundestrainer Thomas Moeller und fügte an: „Alle Vier haben ein gutes Rennen gezeigt und keine Fehler gemacht.“

Tim Hellwig übergab als Sechster mit einem Rückstand von neun Sekunden auf Lisa Tertsch. Die Deutsche Meisterin führte die deutsche Staffel auf Rang zwei, 13 Sekunden hinter Frankreich, bevor Schomburg dann in Schlagdistanz zu allen Teams, bis auf die schon scheinbar uneinholbar enteilten Franzosen, an Lindemann übergab.

„Wir haben die beiden wichtigsten Mixed-Relay-Rennen des Jahres, Hamburg und Paris, gewonnen, die auch noch in unterschiedlichen Formaten durchgeführt wurden. Wir sind also ein berechtigter Medaillenkandidat für die Olympischen Spiele im kommenden Jahr“, sagte Moeller.