Eine Leistung, die mindestens ebenbürtig war mit denen der Teilnehmer, vollbrachten die Organisatoren um Oliver Presser. In der Nacht wurde in stundenlanger Arbeit an der Kalzhofener Loipe gearbeitet und der letzte Schnee zusammen gekratzt. "Es war ein sehr großer Aufwand um die Loipe noch hinzubekommen. Sechs Stunden hat unser Loipenfahrer gestern bis Mitternacht präpariert. Alle Teilnehmer waren top zufrieden mit der Spur bei diesen Bedingungen", so Presser zum Oberstaufener Loipenwunder.

Göhner am besten auf dem schmalen Oberstaufener Schneeband

Trotz aller Mühen wurde die Spur in der warmen Mittagssonne an vielen Stellen knöcheltief. Bedingungen, die Michael Göhner zu lieben scheint. Wie schon bei seinen bisherigen Siegen setzte der 33-Jährige auf die Wachskünste und den Ski des früheren Oberstaufener Toplangläufers Alexander Bollwein und lag damit goldrichtig . Nach den fünf Kilometern Laufen und 12 km Mountainbike kam eine zehnköpfige Gruppe zum Wechsel auf die 8 km lange Langlaufstrecke. Doch schon auf der ersten der fünf zu laufenden Runden sortierte sich ein Quartett mit Göhner, Florian Holzinger, dem Italiener Daniel Antonioli und dem Allgäuer Lokalmatador Quirin Schmölz heraus. Zuerst musste Antonioli abreißen lassen und dann auch Schmölz, so dass die Entscheidung um den Sieg zwischen Göhner und Holzinger fallen musste. In der vorletzten Runde tat sich erst eine kleine Lücke zwischen den beiden Führenden auf, dann war Göhner plötzlich allein an der Spitze und lief in 1:06:28 Stunden zum Sieg und DM-Titel. "Ich bin halt ein Langstreckler, da braucht man etwas bis man auf Temperatur ist. Ich bin fix und alle und musste wirklich alles geben. Ganz besonderes freute es mich, dass es diesmal sogar mit dem Gesamtsieg geklappt hat. Ein ganz großes Kompliment an die Organisatoren, die es geschafft haben noch so eine Loipe hinzubekommen," erzählte Göhner beim Zielinterview. Holzinger folgte mit 21 Sekunden Rückstand, der voll des Lobes für Göhner war, "Michael war heute Weltklasse. Er hat mich schon auf dem Bike ausgelutscht. Bei Skaten hat er dann an den tiefen Stellen einfach durchgeschoben. Das war echt beachtlich, er hat absolut verdient gewonnen. Ich selbst habe alles gegeben und mich sehr zufrieden mit mir." Rang drei ging an den Norweger Momsen, der seinen Rückstand vom Radfahren noch wettmachen konnte und kurz vor dem Ziel an Antonioli und Schmölz vorbei zog. Topfavorit Antionioli, letzte Woche noch WM-Zweiter, gewann den Sprint gegen Schmölz um Rang fünf.

Renate Forstner gelingt der Oberstaufen-Hattrick

Einen Start-Ziel-Sieg durfte hingegen Renate Forstner bei ihrem dritten Oberstaufen-Sieg in Serie feiern. Schon beim Laufen zogen die Langlaufspezialistin an der Spitze auf und davon. Auf dem Mountainbike konnte die spätere zweitplatzierte Mandy Vogl (FTSV Straubing) den Rückstand noch auf eine knappe Minuten begrenzen. Auf den Skatingskiern war dann Forstner endgültig nicht mehr zu halten, so dass sie am Ende einen überlegenen Sieg mit fast vier Minuten Vorsprung feiern durfte. "Jeder Sieg hat seine eigene Geschichte. Letztes Jahr hatte ich ein Duell mit Kathrin Müller. Heute war mein Ziel mich bis zum Langlaufen gut zu positionieren, da ich nicht wusste was auf uns beim Langlaufen zu kommt," beschrieb Forstner ihre Renntaktik. Tagesdritte wurde Susanne Jährling (Funaktiv Seeend) in 1:29:04.