XTERRA WM: Arthur Serrieres und Solenne Billouin triumphieren erneut am Lago di Molveno

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 23.09.2023 um 13:25
Die Xterra Weltmeisterschaft 2023 in Andalo am Lago di Molveno in den italienischen Brenta Dolomiten wurde erneut zum französischen Jubeltag. Der Franzose Arthur Serrieres verteidigte in 2:38:22 Stunden über die 1,5 km Schwimmen, 32 km Mountainbike und 10 km Traillauf seinen WM-Titel aus dem Vorjahr vor seinem Landsmann Felix Forissier. Bei den Frauen gelang der Französin Solenne Billouin in 3:06:12 Stunden ebenfalls die Titelverteidigung, gefolgt von Landsfrau Alizee Paties. Für die besten deutschen Platzierungen in der WM-Eliteentscheidung sorgten Sebastian Neef (9.) und Maria Döring (20.)

Das Schwimmen im 18,2 Grad warmen Lago di Molveno bestimmte eine fünfköpfige Spitzengruppe. Nach 20:09 min stürmten der Italiener Michele Bonacina und der Trierer Jens Roth gemeinsam über die Zeitnahmematte, dicht gefolgt von Sam Osborne (NZL), Jules Dumas (FRA) und Keller Norland (USA). Dahinter kamen innerhalb einer Minute 15 weitere Athleten aus dem Wasser, darunter auch WM-Titelverteidiger Arthur Serrieres (+0:40 min) und mit Sebastian Neef (+0:44) ein weiterer deutscher Elitestarter.

Französisches Spitzenduo

Auf der ersten der zwei MTB-Runden mit je 550 Höhenmetern fuhr Felix Forissier schnell an die Spitze, wobei sich Arthur Serrieres an sein Hinterrad heftete. Erster alleiniger Verfolger war Bonacina, vor einer Dreiergruppe mit Ruben Ruzafa (ESP), Lukas Kocar (CZE) und Sullivan Middaugh (USA), die eine knappe Minute Rückstand hatte. Neef (+1:49) ging an Position zehn in die zweite Radrunde.

An der Spitze blieben die beiden französischen Xterra-Topstars auch in der zweiten Bikerunde zusammen. Dahinter schob sich wie zu erwarten Ruzafa in seiner Paradedisziplin noch näher an das Führungsduo heran und stellte mit nur 29 Sekunden Rückstand sein MTB in der T2 ab. An Position vier wechselte Bonacina (+1:10), gefolgt vom Dänen Jens Sloth Nielsen (+1:19), der am Donnerstag das Xterra Short Track-Rennen gewann, und Sullivan Middaugh (+1:21).

Auf der Laufstrecke über zwei Runden und in Summe 300 Höhenmetern hatte Felix Forissier weiterhin mit Arthur Serrieres einen direkten Verfolger, die den WM-Titel unter sich ausmachen sollten. Ruzafa war mittlerweile von Sloth-Nielsen an Rang drei abgelöst worden, der sich im Vorjahr an gleicher Stelle noch mit Rang vier hinter dem Spanier begnügen musste.

 

Arthur Serrieres mit der finalen Laufattacke

 

Auf den finalen Kilometern folgte dann die Attacke von Serrieres. Der Führende des neu eingeführten Xterra-Weltcups, in dem er bereits fünf Saisonsiege erringen konnte, schloss die kleine Lücke zu Forissier und setzte sich anschließend von seinem Landsmann ab. Nach 2:38:53 Stunden riss Arthur Serrieres das Zielband in die Höhe und wiederholte seinen Vorjahreserfolg. Felix Forrisier (2:39:21) folgte mit nur 28 Sekunden Rückstand auf Rang zwei. Emil Sloth-Nielsen (2:41:22) durfte sich als Bronzemedaillengewinner feiern lassen, gefolgt von Ruben Ruzafa (2:41:47). Die vier Erstplatzierten festigten damit in derselben Reihenfolge auch ihre Positionen im Endklassements des Xterra-Weltcups.

 

Neef kommt in die Top Ten

 

Sebastian Neef hielt auch beim Laufen seinen neunten Platz und sorgte nach Rang 11 im Vorjahr für eine deutsche Top Ten-Platzierung. Scott Anderson kam als zweiter deutscher Elitestarter auf Rang 17 ins Ziel.

 

Billouin und Paties auf dem Bike früh an der Spitze

 

Bei den Frauen bildete beim Schwimmen ebenfalls ein Spitzenquintett mit Samantha Kingsford (NZL), Maeve Kennedy (AUS), Armanda Presgraves (USA), Anna Zehnder (SUI) und Emma Ducreux (FRA). Kingsford legte in 22:27 min dann auch die Tagesbestzeit vor. Der Rest der Gruppe folgte innerhalb von zehn Sekunden. Dahinter klaffte eine Lücke von fast eineinhalb Minuten zu den Favoritinnen um die französische WM-Titelverteidigerin Solenne Billouin.

Billouin rückte die Verhältnisse gleich in der ersten Bikerunde zurecht. Die 26-jährige Französin schloss schnell die Lücke nach vorne und setzte sich an die Spitze. Ihre Landsfrau Alizee Paties blieb als einzige mit 25 Sekunden Rückstand in Schlagdistanz. Dahinter folgten die Südtirolerin Sandra Mayrhofer (+1:27) und Diede Diederiks (+2:19) aus den Niederlanden. Auf der zweiten Runde konnte sich Billouin dann deutlicher von Paties absetzen und so 1:27 min Vorsprung mit auf die Laufstrecke nehmen. Mayrhofer hatte beim zweiten Wechsel bereits 3:31 min Rückstand.

In den Laufschuhen baute Solenne Billouin ihren Vorsprung noch weiter aus und lief in 3:06:12 Stunden überlegen vor Alizee Paties (3:08:10) zum erneuten Xterra WM-Titel. Den Fight um Rang drei entschied Diede Diederiks für sich, die Sandra Mayrhofer auf Rang vier verweisen konnte. Beste deutsche Eliteathletin wurde die deutsche Crosstriathlon-Meisterin Maria Döring auf Rang 20.

Im Weltcup giing der Gesamtsieg an Alizee Paties. Solenne Bilouin wurde Zweite, gefolgt von der Schweizerin Loanne Duvoisin, die trotz ihres  siebten Ranges in der WM-Tageswertung nicht mehr von Rang drei verdrängt werden konnte.