Allgäu Triathlon: Patrick Lange und Rebecca Robisch gewinnen die Hitzeschlacht auf der Classic-Distanz

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 21.08.2023 um 09:06
Als Organisator Hannes Blaschke am Sonntagmittag am Zieleinlauf vor dem Alpseehaus zusammen mit Patrick Lange und Maurice Clavel die 40. Jahre Allgäu Triathlon Jubiläumstorte anschnitt, war schon klar, dass auch die diesjährige Austragung des Kult-Rennens neue Maßstäbe setzen wird.

Bei Hochsommerwetter vom Feinsten strömten die Zuschauer schon frühmorgens in Massen an den Großen Alpsee und anschließend an die Zuschauerhotspots am Kalvarienberg und den Kuhsteig. Kühler wurde es deshalb zwar nicht für die knapp 3.000 Triathletinnen und Triathleten. Vor allem die lange Classic-Distanz und der später gestartete Olymp wurde zur regelrechten Hitzeschlacht.

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Allgäu Classic: Lange muss hart für seinen Sieg kämpfen. – Robisch früh auf Siegkurs

Für Patrick Lange wurde seine Premiere beim Allgäu Classic (1,9 km Schwimmen, 84 km Radfahren, 20 km Laufen) alles andere als ein Spaziergang. Schon beim Schwimmen setzte ihn Ruben Zepuntke unter Druck, der als Ester aus dem Alpsee kam. Aus dem kleinen Abstand wurde beim Radfahren eine Lücke von dreieinhalb Minuten, wobei Zepuntke anschließend nicht ganz mit seiner Radperformance zufrieden war. Auf der Laufstrecke war dann bald absehbar, dass Lange in seiner gewohnten Manier nach vorne läuft. Zepuntke wehrte sich aber mit allen Kräften und erst kurz vor dem Kuhsteig, der das Finale der Laufstrecke einläutete, konnte der zweimalige Hawaii-Sieger (Siegerzeit: 3:50:00 Stunden) an seinem Herausforderer Zepuntke (3:52:21) vorbeiziehen. „Die Atmosphäre im Allgäu war elektrisierend, und die Veranstaltung war schlichtweg spektakulär. Der Kuhsteig ist der Solarer Berg des Laufens,“ fasste Lange seinen Start zusammen, der mit seinem erfolgreichen Wettkampftest nun zuversichtlich auf die am 10. September in Nizza stattfindende Ironman WM blickt. Thomas Ott (4:01:51), der als Classic-Titelverteidiger ins Allgäu kam, wurde Dritter, nachdem er sich beim Laufen vom lange ebenbürtigen Kemptener Tom Hohenadl absetzen konnte.

Bei den Frauen kam die junge Schweizerin Alanis Siffert als Führende aus dem 23,4 Grad warmen Alpsee, die zum Ende des Schwimmens im Gegenlicht der tiefstehenden Sonne deutlich vom Kurs abkam und so einen Teil ihres Vorsprungs einbüßte. Auf dem Rad übernahm anschließend Rebecca Robisch auf dem Weg über Ettensberg ins Weitnauer Tal die Führung. Die ehemalige DTU-Kaderathletin fuhr die mit Abstand beste Radzeit des Tages und nahm so schon ein Zeitpolster mit auf die Laufstrecke. Robisch (Siegerzeit: 4:21:48), die zuletzt beim Laufen von einer Verletzung gehandicapt war, baute ihren Vorsprung auf Siffert (4:27:22) nochmals aus und triumphierte mit über fünf Minuten Vorsprung. Katharina Wolff (4:31:46) vom Tri-Team Heuchelberg wurde Dritte, nachdem sie sich mit der Laufbestzeit noch klar von ihrer direkten Kontrahentin Johanna Ahrens absetzen konnte.

 

Allgäu Olymp: Katharina Krüger gelingt der Hattrick

Auf der Olympischen Distanz (1,5 km Schwimmen, 42 km Radfahren, 10 km Laufen) schaffte Katharina Krüger (2:25:16) vom Team Erdinger Alkoholfrei einen lupenreinen Hattrick. Allerdings brachte Krüger ihren dritten Sieg in Serien auf der letzten Rille ins Ziel. Von hinten kam die Oberallgäuerin Madlen Kappeler (2:25:23), die für das Kölner Triathlon-Team 05 startet, regelrecht herangeflogen und musste sich nur um acht Sekunden geschlagen geben. Rang drei sicherte sich die Grassauerin Sarah Schönfelder (2:29:44), die 2021 bereits auf der Classic-Distanz gewann.

Eine klare Angelegenheit war das Rennen hingegen für Maurice Clavel (2:08:44). Der Freiburger setzte sich gleich nach dem Schwimmen an die Spitze und sicherte sich mit exakt vier Minuten Vorsprung vor dem Österreicher Georg Enzensberger (2:12:44) seinen dritten Sieg im Allgäu, nachdem er 2014 auf der Classic-Distanz und 2018 ebenfalls beim Olymp erfolgreich war. Rang drei ging an der Erlanger Jannik Hoffmann (2:16:32).

 

Allgäu Sprint: Die Siege bleiben in der Heimat

Beim Sprint über 0,5 km Schwimmen, 26 km Radfahren und 5 km Laufen blieben die Siege komplett im Allgäu. Bei den Frauen gewann die Profiskibergsteigerin Johanna Hiemer aus Füssen in 1:23:12 Stunden. Bei den Männern setzte sich der Kemptener René Höchenberger (1:13:17) durch.