Hans Peter Dannenberg: Schneller als 1988, das wär ein Traum

von H. Eggebrecht für tri2b.com | 12.07.2014 um 10:31
Es ist das Jahr 1988: Olympia in Seoul, Fußballeuropameisterschaft in Deutschland - und in Roth geht es erstmals beim Ironman Europe über die volle Distanz von 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,2 km Laufen. Als Sieger durften sich der Niederländer Axel Koenders und die Dortmunderin Rita Keitmann feiern lassen. Mit im Rennen dabei war auch Hans Peter Dannenberg. Der Rendsburger finishte damals in Roth nach 10:38 Stunden. Am 20. Juli 2014 soll sich nun für den heute 52-Jährigen mit dem Zieleinlauf im Rother Triathlonpark ein Kreis schließen.

Dabei konnte man Dannenberg bereits im Jahr 1988 fast schon als alten Triathlonhasen bezeichnen. 1980 wurde er während seiner Bundeswehrzeit mit der Sportart Triathlon konfrontiert, die zu dieser Zeit in Deutschland eigentlich noch gar nicht existierte. "In einem Männermagazin lass ich einen Bericht über Dave Scott und den Ironman auf Hawaii", erinnert sich Dannenberg zurück. "Diese Reportage hat mich richtig fasziniert, aber ich konnte damals keine 25 Meter Kraulschwimmen, Radfahren kannte ich nur als Alltagsfortbewegungsmittel und Laufen habe ich richtig gehasst."

Verkehrte Welt: Erst Hawaii, dann Roth

All dies sollte kein Hindernisgrund sein: Sieben Jahre später, im Jahr 1987 - noch vor dem Start in Roth, stand Dannenberg dann selbst an der Startlinie in Kailua-Kona und finishte am Alii Drive nach 12:36 Stunden. "Es war das letzte Jahr in dem es noch ohne Quali ging und wirklich echte Pionierarbeit, da wir nicht wirklich wussten was da auf uns zukommt."

Dannenberg schwärmte damals von Dirk Aschmoneit, der für ihn das Vorbild war. Während Aschmoneit zum Profi wurde und zusammen mit Jürgen Zäck und Wolfgang Dittrich Anfang der 90iger Jahr die Triathlon-Schlagzeilen in Deutschland bestimmte, bliebt Triathlon für Dannenberg, ein Hobby. Der Sozialarbeiter legte in der Folge auch einige sportliche Sabatjahre ein. Vor fünf Jahren verschlug es ihn aber noch einmal nach Kona, in der Lottery hatte er einen Slot ergattert.

Mit Chiamind Performance wurde der Triathlon plötzlich zum Geschäftsfeld

2011 begann dann eine neue Episode im Leben von Hans-Peter Dannenberg. Er gründete eine Firma mit Sporternährungsprodukten für Ausdauersportler, die heute unter dem Namen Chiamind Performance www.chiamind.de vertrieben werden. Damit rückte der Triathlonsport plötzlich auch ins geschäftliche Interesse."Meine erste Kiste Chia-Samen. Da habe ich gedacht, die bring ich niemals los," schmunzelt Dannenberg heute. Der Shop läuft mittlerweile so gut, dass sogar der Ausstieg aus dem Hauptjob zur Diskussion steht. "Bisher kam der Kundenkreis eher aus dem Süden, seit wir im Frühjahr auf der Marathonmesse in Hamburg waren werden wir aber auch hier besser wahrgenommen." Der Beruf als Sozialarbeiter, der Shop und dann noch das Triathlontraining benötigen viel Zeit. 12 bis 17 Stunden im Wasser, auf dem Rad und in den Laufschuhen war zuletzt der wöchentliche Trainingsumfang. Deshalb sollen nächstes Jahr eher Ultraläufe das sportliche Ziel sein, denn da ist der zeitliche Aufwand nicht ganz so hoch. Aktuell ist aber alles auf Roth ausgerichtet.

Sub Eleven mit 52?

Dort hat Dannenberg, der sich selbst als "nicht begnadeter Sportler" bezeichnet, einen ganz besonderes Traumziel. "Wenn ich meine Zeit, die 10:38 von 1988 unterbieten könnte, das wäre das der Wahnsinn. Aber auch mit einer Zeit von unter 11:00 Stunden wäre ich super zufrieden." Neben der Finisherzeit ist Dannenberg aber vor allem auf die Stimmung bei der Rother Jubiläumsauflage gespannt. "Ich war jetzt sicher 20 Jahre nicht mehr in Roth, von daher ist auch das wieder ein echtes Abenteuer."