Magnus Ditlev verteidigt souverän seinen Titel beim Challenge Roth – und das mit neuer Weltbestzeit

von Markus Kaiser für tri2b.com | 25.06.2023 um 17:23
Eine neue Rad-Bestzeit und seinen Titel beim DATEV Challenge Roth powered by hep verteidigt: Der Däne Magnus Ditlev kam nach 7:24:40 Stunden souverän als Erster ins Ziel beim mit 3500 Einzelstartern und 650 Staffeln weltweit größten Langdistanz-Triathlon der Welt.

Sechs Rekorde wurden in diesem Jahr in Roth aufgestellt: zwei Weltbestzeiten, zwei Rad-Streckenrekorde von Daniela Ryf und Magnus Ditlev, ein Marathon-Rekord von Patrick Lange und ein neuer Zuschauerrekord. „Es war ein sensationeller Tag“, freute sich Challenge-Rennleiter Felix Walchshöfer. „Es wird erst ein paar Wochen brauchen, bis ich das alles realisiert habe.“

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Schon beim Wechsel vom Rad auf die Laufstrecke zeichnete sich die neue Weltbestzeit für Magnus Ditlev ab, der mit knapp sechs Minuten Vorsprung vor Patrick Lange (7:30:04) und dem US-Amerikaner Ben Kanute (7:37:01) ins Ziel in Roth einlief. Der 25-jährige Vorjahressieger hatte seinen eigenen im Vorjahr aufgestellten Radrekord unterboten und war in 3:57:45 Stunden die 180 Kilometer gefahren. Beim Wechseln kam der spätere Achtplatzierte, Sam Laidlow aus Frankreich, noch knapp vor dem hoch aufgeschossenen Dänen aus dem Wechselzelt. Auf der Laufstrecke hatte Laidlow jedoch mit Problemen an der linken Wade zu kämpfen, so dass Ditlev sich rasch einen großen Vorsprung herauslaufen konnte.

Sam Laidlow musste aufgrund seiner Wadenprobleme am Kanal zum Teil gehen, hielt aber durch uns stieg nicht aus. Dabei zog Patrick Lange bei Kilometer 24 an ihm vorbei und klatschte sich sportlich fair ab. Der Roth-Sieger von 2021 und Hawaii-Sieger der Jahre 2017 und 2018 wirkte relativ locker – wobei sein Rückstand auf den führenden Dänen immer noch bei über neun Minuten lag. Der 24-jährige Franzose Sam Laidlow wurde unterdessen von den Zuschauern wie verrückt angefeuert und motiviert durchzuhalten. Letztlich kam er in 7:48:05 Stunden als Achter am Rother Festplatz an.

Das war immer noch eine gute Zeit, aber knapp 25 Minuten nach Magnus Ditlev. Dieser sagte im Ziel überschwänglich: „Ich fühle mich müde, aber überglücklich.“ Nach etwa der Hälfte der 42 Kilometer langen Laufstrecke war ihm bewusst geworden, dass er das Rennen gewinnen werde: „Daran darf ich aber nie denken, sonst blockiert das.“ Erst kurz vor dem Ziel habe er realisiert, dass er die Weltbestzeit tatsächlich knacken werde: „In erster Linie bin ich für den Sieg gelaufen. Dass es eine so gute Zeit geworden ist, macht mich aber umso glücklicher.“

Für Patrick Lange war schon in der Wechselzone klar, dass er Ditlev nicht mehr gefährlich werden könne. Lange hatte auf der Laufstrecke noch einmal aufgeholt. „Mir war aber schon mit dem Wechsel zum Laufen klar, dass ich den Rückstand nicht mehr einholen kann“, sagte der 36-Jährige. „Es war trotzdem ein mega Tag. Ich habe eine gute Aufholjagd gezeigt und es am Ende doch noch einmal spannend gemacht. Ich habe alles gegeben.“ Geschmerzt habe ihn nur, dass er sein Ziel, den Marathon in einer Zeit von unter 2:30 Stunden zurückzulegen, um 27 Sekunden verpasst habe. „Außerdem habe ich beim Schwimmen eins aufs Auge bekommen.“ Trotzdem hat er mit einer Marathon-Zeit von 2:30:27 Stunden einen neuen Streckenrekord aufgestellt.

Sebi Kienle lässt seine Karriere auf Platz 14 ausklingen

Sebastian Kienle, Roth-Sieger 2018, hat mit dem 14. Platz seine letzte Langdistanz als  Profi-Triathlet auf deutschem Boden gefinisht. “Die Zeit war mir egal. Ich habe es heute noch einmal genießen können, den Solarer Berg hochzufahren und ins Stadion einzulaufen. Das war sensationell. Diese Atmosphäre habe ich in meiner Laufbahn nirgendwo sonst erlebt“, lobte der zweifache Hawaii-Champion, der den ganzen Tag ein Lächeln im Gesicht zu haben schien und schon vor dem Schwimmstart bei Interviews lustig herumgealbert hatte.

Neben Patrick Lange war Andreas Dreitz als zweiter Deutscher unter den Top 10. Der Roth-Sieger von 2019 und Lokalmatador aus dem oberfränkischen Lichtenfels finishte in 7:50:30 Stunden als Neunter. „Ich bin zufrieden, habe aber noch etwas Probleme mit meinem Oberschenkel. Ich hoffe, dass ich bald wieder an meine Bestform anschließen kann.“ Es gehe aber bereits in die richtige Richtung. „Es war ein geiles Rennen.“

Neuer Zuschauerrekord beim Challenge Roth


Rennleiter Felix Walchshöfer hat einen neuen Zuschauerrekord vermeldet: Rund 300000 Besucher säumten den Streckenrand – auch beim Schwimmstart an der Lände Hilpoltstein und am Solarer Berg waren erkennbar mehr Zuschauer als in den Vorjahren. Auch das neue Stimmungsnest in Heideck war proppenvoll. „Ein Triathlon schöner als gemalt“, freute sich Walchshöfer, stockt kurz mit einem ungläubigen Lächeln: „Wir haben heute ein logistisches Problem hier am Festplatz: Die Schlange für die Sofortanmeldung fürs Jahr 2024 morgen steht schon.“ Das habe es bisher noch nicht gegeben. Nach so einem Tag der Rekorde aber wohl kein Wunder.

Den kompletten Rennverlauf gibt´s im tri2b.com-Liveticker ...

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