Nachgefragt zum Saisonstart: Sebastian Dehmer

tri2b.com - Redaktion für tri2b.com | 09.04.2007 um 20:06
Die Saison steht praktisch in den Startlöchern, die ersten Wettkämpfe sind bereits schon gelaufen. Wir von tri2b.com waren mal neugierig und wollten wissen, wie sich Spitzenathleten fühlen, kurz bevor es richtig losgeht oder was sie zu aktuellen Themen, wie dem derzeit viel diskutierten Klimawandel zu sagen haben.

tri2b.com: Ein Hobby- oder Breitensportler ist vor seinem Saisonstart meist angespannt und nervös. Wie fühlt sich ein Profi vor dem Saisonauftakt? 
Sebastian Dehmer: Auch angespannt und nervös! Es ist trotzdem wichtig, bei all dem Training und den hohen Belastungen die Lockerheit zu behalten. Mir ist es wichtig zu wissen, wie mein aktueller Leistungsstand aussieht. Hier brauche ich Tests in den jeweiligen Disziplinen. Ich frage mich: Wo muss ich mich noch verbessern, wo liegen Fehler, wie stark bin ich? - Dafür sind spezielle Testverfahren notwendig. Das Resultat gibt dann eine erste "Hausnummer", die meine nächsten Trainingsinhalte beeinflusst. Wenn ich den Winter über gut trainiert und ihn ohne größere Verletzungen und Krankheiten überstanden habe, kann ich beruhigt in die Saison starten. Ich habe einen sehr guten Trainer, dem ich vertrauen kann und der mich motiviert, was wiederum hilft, die Anspannung zu nehmen. 

Trotzdem ist jeder Profi vor seinem ersten Saisonstart nervös. Ein gesundes Maß an Nervosität hilft uns sogar, wach und aufmerksam zu sein. In der letzten Phase der Wettkampfvorbereitung spüre ich zudem den Drang nach Geschwindigkeit. Hier muss ich mich eher bremsen, um nicht im Training zu überziehen. Jetzt, da ich weiß, was ich leisten kann, das haben die Tests gezeigt, verspüre ich wahrlich eine Art "Rückenwind". 

Ich denke, dass jeder Profi den Drang hat, seine Rennen zu gewinnen, und mit genau dieser Motivation gehe ich in meine Wettkämpfe. 

tri2b.com: Nach der Saison ist vor der Saison, heißt es. Konntest du über den Winter auch mal richtig abschalten. Was hat dir dabei geholfen? 
Sebastian Dehmer: Nach der Saison ist erst einmal Urlaub angesagt, Abschalten ist ungemein wichtig. Dafür brauche ich keine Hilfe, ich bin froh, wenn ich meine trainingsfreie Zeit mit meiner Familie verbringen kann. Die gibt mir frischen Wind für die harte Trainings- und Wettkampfzeit. 

Unsere Wettkampfsaison wird von Mitte März bis September gehen. Danach gibt es eine kleine Pause. Diese Übergangsphase wird in diesem Jahr nicht lang sein, die ersten Worldcups folgen schon im Dezember. 


tri2b.com: Gab es in der letzten Saison Fehler im Trainingsaufbau, die du 2007 vermeiden willst? 
Sebastian Dehmer: Natürlich habe ich in den letzten zwei Jahren viel dazu gelernt, es ging immer auf und ab. Die Gründe lagen allerdings weniger in der Trainingsplanung. Es gab vielmehr Änderungen in meinem Berufsleben (Es wurde darüber berichtet!), was schließlich ausschlaggebend für einen großen Trainingsausfall war. An dieser Stelle sollte im übrigen die Deutsche Sporthilfe erwähnt sein, die mir bei kleineren Problemen sehr geholfen hat. Jetzt bin ich seit fast einem Jahr zurück in der Sportfördergruppe der Bundeswehr. Das war der erste Schritt in Richtung Besserung. Alle anderen kleinen Fehler haben wir zusammen - Trainer, Familie und ich - in einem zweiten Schritt beseitigt. Jetzt sollte der dritte Schritt folgen. Meine Trainingswerte sind heute auf einem sehr hohen Niveau. Alles andere wird die Saison zeigen. 

tri2b.com: Auf tri2b.com würde ich gerne im Jahr 2007 folgende Headline über mich lesen ...." 
Sebastian Dehmer: Das werdet Ihr dann schon sehen!