Ironman Portugal: Patrick Lange und Anne Reischmann führen die Startfelder an, Ironman-Rookie Jan Stratmann

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 18.10.2023 um 16:20
Seit 2017 ist Cascais im Ironman-Rennkalender vertreten, wobei dort bisher ein Profeld nur über die 70.3-Distanz am Start war. Diesmal ist es erstmals umgekehrt. Zum Ende der europäischen Triathlon-Saison hat sich ein riesengroßes Profeld für den Schlagabtausch über die 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,2 km Laufen angekündigt. 75.000 US-$ Preisgeld gibt es an der portugisischen Atlantikküste zu verdienen und je zwei Startplätze für die Ironman WM-Rennen 2024 werden vergeben.

Patrick Lange führt das Feld der über 50 gemeldeten Pros an und ist nach seinem zweiten Platz bei der Ironman WM in Nizza einmal mehr der Topfavorit auf den Sieg. Der Wahlsalzburger will mit dem Rennen zudem seinen Kona-Startplatz für 2024 frühzeitig validieren.

Zu den Mitfavoriten auf die Podiumsplätze zählen u.a. der Franzose Clement Mignon, Pieter Heemeryck aus Belgien und der Däne Thor Bendix Madsen. Besonders Mignon dürfte Lange als härtesten Widersacher ausgemacht haben. Der 24-jährige Franzose gewann in dieser Saison bereits die World Triathlon WM über die Langdistanz auf Ibiza, den Ironman France in Nizza und kam an gleicher Stelle bei der Ironman WM als Zehnter ins Ziel, nachdem er anfangs auf dem Rad an der Spitze mitfuhr.

Ironman-Rookie Jan Stratmann

Oder ist es vielleicht sogar ein Deutscher, der Lange Konkurrenz macht? Jan Stratmann will am Samstag in Cascais seine bereits für 2022 geplant Langdistanz-Premiere endlich in die Tat umsetzen. Im Vorjahr wollte der Essener eigentlich in Roth an der Startlinie stehen. Nach gesundheitlichen Problemen in der Vorbereitung wurde die Premiere vertagt und Stratmann konzentrierte sich weiter auf die Mitteldistanz. Nach seinem starken dritten Platz bei der Ironman 70.3 WM in Lathi Ende August deutete der 28-Jährige dann an, dass er die Saison wohl noch mit seiner ersten Langdistanz ausklingen lassen will.

 

Anne Reischmanns starke Konkurrenz

 

Das Feld der Frauen führt Anne Reischmann an. Die Ravensburgerin wagt sich nach ihrer Langdistanz-Premiere im vergangenen Spätherbst beim Ironman Cozumel (4. Platz) erneut an die magischen 226 km. Reischmann hat sich wie Lange zuletzt in einem Trainingscamp auf Mallorca für das Saisonfinale vorbereitet. Nimmt man die bisherigen Erfolge über die Langdistanz zum Maßstab, dann ist aber die Britin Nikki Bartlett die Topfavoritin auf den Sieg. Die 36-Jährige hat erst Anfang September den Ironman Wales gewonnen und sich als erste Athletin für die Ironman WM 2024 qualifziert. Zudem steht die Britin beim prestigeträchtigen Ironman Lanzarote (2019) in der Siegerliste. Ebenfalls zu beachten sind Oliva Mitchell (IRL) und die beiden Schweizerinnen Emma Bilham und Nina Derron.

Und da wäre noch die Starnummer 104, die letzte in der Proliste. Die Nummer gehört Marjolaine Pierré. Die Französin, die Ende Oktober 24 Jahre alt wird und mit Clement Mignon liiert ist, wird in Cascais ihre Langdistanz-Premiere feiern. Pierré stammt aus Reunion und triumphierte Anfang Mai bei der World Triathlon Langdistanz-WM auf Ibiza. Zuletzt wurde sie Siebte bei der Ironman 70.3 WM in Lahti. An Cascais dürfte sie zudem gute Erinnerungen haben, denn vor exakt zwei Jahren gewann sie dort ihr erstes Ironman 70.3-Rennen der Karriere.

 

Strecken, Zeitplan, Wetter und Liveübertragung

 

Der Rennkurs:

Schwimmen – 3,8 km: Geschwommen wird im Atlantik in der Bucht von Cascais, wo der Schwimmkurs als einmal zu durschwimmendes Rechteck angelegt ist.

Radfahren – 180 km: Der Radkurs besteht aus zwei Runden, wobei der erste Teil der Runde aus einem Rundkurs besteht, der zweite Teil als Wendepunktstrecke entlang der Küstenlinie angelegt ist. Der erste Teil der Runde ist stark kupiert, mit einem durchaus fordernden Anstieg. Der zweite Teil entlang der Küste weitgehend flach. In Summe sind aber 1.400 Höhenmeter zu überwinden.

Laufen – 42,2 km: Der Marathon besteht aus einem Wendepunktkurs entlang der Küste, der dreimal zu durchlaufen ist. Der Laufparcours ist alles andere als flach. Je Runde sind zwei ordentliche Wellen wegzudrücken. Die Höhenmeter liegen bei 325 hm.

Wettkampfzeitplan, Samstag, 21. Oktober:

  • 7:40 Uhr (8:40 MESZ): Start der Profimänner
  • 7:41 Uhr: Start der Profifrauen
  • 9:00 Uhr: Start der Agegrouper mit Rolling-Start

Wettervorhersage: Wenn die Vorhersagen zutreffen, dann verzieht sich das regnerische und windige Wetter pünktlich zum Raceday. Der Samstag könnte dann bis in den Nachmittag hinein trocken verlaufen, mit einem Sonne-Wolken-Mix und Temperaturen nahe der 20 Gradmarke. Erst für den Abend ist wieder Regen vorhergesagt.

Liveübertragung: Ironman streamt das Rennen live über seinen Youtube-Channel und via Facebook.