Ironman Klagenfurt: Spanischer Sieg in Kärnten

von H. Eggebrecht für tri2b.com für tri2b.com | 30.06.2014 um 10:57
Der Spanier Ivan Rana hat den Ironman Austria 2014 in einer Weltklassezeit gewonnen. Rana lief nach 7:48:43 Stunden über die Ziellinie in Klagenfurt und verwies den Deutschen Christian Kramer auf Rang zwei. Platz drei ging an den Slowenen David Plese. Topfavorit Faris Al-Sultan lag beim Radfahren lange gut im Rennen, bevor ihn ein Reifenschaden nach 140 Kilometern zur Aufgabe zwang. Bei den Frauen durfte die US-Amerikanerin Linsey Corbin in 8:42:42 Stunden ihren zweiten Erfolg nach 2012 feiern und verbesserte dabei den Streckenrekord um 52 Sekunden. Die Schweizerin Simone Brändli wurde Zweite, Lisa Hütthaler beendete ihr Ironman-Heimspiel als Dritte.

Der Ironman-Tag am Wörthersee hätte für Faris Al-Sultan nicht besser beginnen können. Nach 44:36 Minuten hatte der Münchner in einer Spitzengruppe, zu der unter anderem auch Christian Kramer und Ivan Rana gehörten, hinter sich gebracht. Auf der ersten der beiden Radrunden schlug Al-Sultan, der vor zwei Jahren in einer Hitzeschlacht in Klagenfurt triumphierte, dann auch ein Höllentempo an (2:08:42 Std. für die ersten 92 Kilometer), dem nur noch Rana folgen konnte. Doch zum Beginn der zweiten Radrunde ging dann der Spanier in Führung. Al-Sultan fiel in die Verfolgergruppe um Kramer und den Österreicher Andi Giglmayr zurück. Wenig später war das Rennen für den Ironman Hawaii-Sieger von 2005 beendet. Ein Platten am Vorderrad sorgte für eine lange Reparaturpause. Entnervt gab der Münchner anschließend das Rennen auf.


Highspeed-Marathon: Kramer bleibt Rana auf den Fersen


Damit war der Weg frei für Ivan Rana, der mit 2:21 Minuten Vorsprung vor Kramer in den Marathon wechselte. Der 30-Jährige Deutsche konnte auf dem Rückweg nach Klagenfurt seinen österreichischen Widersacher Giglmayr abhängen und ging als alleiniger Zweiter auf die abschließenden 42,2 Laufkilometer in Klagenfurt. Kramer, den meisten wohl eher unter seinem Geburtsnamen Ritter bekannt, lief einen 2:46:46 Stunden-Marathon und verlor trotzdem noch Boden auf den früheren Weltklassen-Kurzdistanzler und Olympiateilnehmer Rana. Für den Spanier, im Vorjahr schon Sechster beim Ironman Hawaii, lief in 2:43:43 Std. nochmals gut drei Minuten schneller als Kramer und damit zum Sieg in Klagenfurt. Für Kramer wurden 7:54:31 Std. gestoppt, der damit seine Ironman-Bestzeit um über 20 Minuten verbessern konnte. Dritter wurde wie im Vorjahr der laufstarke David Plese (8:02:54), der Andreas Giglmayr (4./8:09:06) noch klar distanzieren konnte. Der hochgehandelte Österreicher Michael Weiss wurde Achter, nachdem er auf dem Rad nicht seine gewohnte Stärke ausspielen konnte.


Corbin mit starker zweiter Radrunde


Im Frauenrennen war es zuerst die Schweizerin Simone Brändli, die das Schwimmen und die ersten Radkilometer beherrschte. Als es nach gut 60 Kilometern das erste Mal den Rupertiberg hinauf ging, war Brändli von der Belgiern Sofie Goos und Lisa Hütthaler gestellt. Hütthaler, vom heimischen Publikum am Streckenrand angestachelt, schüttelte dort auch ihre Mitstreiterin Goos mit einer Tempoverschärfung ab und ging in Führung. Doch die Österreicherin, die zuletzt drei Ironman 70.3-Rennen für sich entscheiden konnte, bekam bald eine neue Begleiterin. Linsey Corbin hatte sich ihre Kraft gut eingeteilt und fuhr an der 150-Kilometermarke zu Hütthaler auf. Das Führungsduo wechselte dann auch gemeinsam in den Marathon.

In den Laufschuhen legte Corbin vehement los und nahm Hütthaler schon auf den ersten 2,5 Kilometern 50 Sekunden ab. Von da an jagte sie die Streckenbestzeit ihrer Landsfrau Mary Beth Ellis. In 2:56:52 Stunden spulte die US-Amerikanerin den Marathon herunter und drückte damit die Streckenbestzeit aus dem Jahr 2011 um 52 Sekunden auf 8:42:42 Stunden. Dahinter bekam Brändli ihre zweite Luft und lief noch auf Platz zwei (8:49:16 Std.) nach vorne. Hütthaler schaffte in 8:53:20 Stunden ihr erstes Ironman-Podium der Karriere. Goos (8:57:08) bliebt als Vierte ebenfalls noch unter der Neun-Stundenmarke, wie die starke Österreicherin Michaela Herlbauer (5./8:59:57), die damit eine gelungene Langdistanzpremiere feierte. In die Top Ten schaffen es mit Julia Viellehner (8.) und Beate Görtz (9.) auch noch zwei deutsche Athletinnen.