Ironman: Neue Streckenrekorde in Cairns, neue Siegernamen in Klagenfurt

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 18.06.2023 um 16:51
Neue Streckenrekorde gab es bei der Ironman Asia-Pacific Championship im australischen Cairns durch den Neuseeländer Braden Currie und die Australierin Kylie Simpson. Beim Ironman Austria in Klagenfurt am Wörthersee feierten der Däne Mathias Petersen und Lotte Wilms aus den Niederlanden ihre ersten Ironman-Siege der Karriere. Aufs Podium ging es dort auch für Laura Zimmermann, die Dritte wurde. Knapp verpasst hat das Podium hingegen Jan Stratmann beim Ironman 70.3 Luxembourg, der vom Dänen Miki Tagholt gewonnen wurde. Unsere Ironman-Zusammenfassung vom Wochenende.

Ironman Austria: Laura Zimmermann in Klagenfurt auf Rang drei

Nachdem der großangekündigte Brite Alistair Brownlee am Freitag wieder einmal kurzfristig seinen Startverzicht bekannt gab, wurde die Favoritenrolle beim Ironman Austria neu vergeben. Das erste Ausrufezeichen setzte wie erwartet der Würzburger Lukasz Wojt, der nach 44:04 min als Erster aus dem Lendkanal stieg. Der Däne Mathias Petersen führte dahinter mit 3:33 min Rückstand die zehnköpfige Verfolgergruppe an.

Wojt konnte seine Führung fast bis zur Hälfte der Raddistanz behaupten, bevor Cameron Wurf seine Qualitäten auf dem Rad ausspielte. Der Australier in Diensten des World Tour Teams Ineos-Grenadiers fuhr nun der kompletten Konkurrenz davon. Fast fünf Minuten Vorsprung nahm der 39-Jährige mit in den Marathon. Dahinter folgte ein Quartett mit Petersen, Wojt, dem Franzosen Arnaud Guilloux und dem Österreicher Georg Enzenberger.

Nun war es Wurf, der seinen Vorsprung verteidigen musste. Anfangs schmolz das Zeitpolster nur langsam zusammen. Doch als es in Richtung der Halbmarathonmarke ging, war der Däne Petersen schon auf eine Minute dran. Nach 25 Laufkilometern folgte der Führungswechsel. Mathias Petersen, im Vorjahr Zweiter beim Ironman Lanzarote und in diesem Jahr schon Dritter beim Ironman Südafrika, lief in 7:56:39 Stunden zu seinem ersten Ironman-Sieg. Cameron Wurf konnte sich aber die Konkurrenz dahinter vom Leib halten und hat als Zweiter (8:02:42) nun auch endlich den Quali-Slot für die WM in Nizza in der Tasche. Georg Enzenberger (8:08:28) sorgte dahinter als Dritter für einen rotweißroten Jubelsturm. Arnaud Guilloux, der lange Zeit auf Podiumskurs lag, wurde vom Ungar Gergo Badar noch auf Rang fünf verdrängt.

Bei den Frauen sahen die Zuschauer am Wörthersee nach 8:56:51 Stunden einen Start-Ziel-Sieg der Niederländerin Lotte Wilms, die ebenfalls erstmals ein Ironman-Rennen gewinnen konnte. Die 27-Jährige, im Vorjahr 12te bei der Ironman 70.3-WM, hatte nach dem Schwimmen bereits vier Minuten Vorsprung und baute diesen beim Radfahren auf über neun Minuten aus. Dahinter schob sich Laura Zimmermann, nach dem Schwimmen auf Rang sieben, bis auf den zweiten Platz nach vorne. Der Wahlschwarzwälderin folgten innerhalb von zwei Minuten mit Jade Nicole Roberts (RSA), Fabia Maramotti (ITA) und den beiden Österreicherinnen Gabriele Maria Obmann und Lisa-Maria Dornauer vier weitere Athletinnen in den Marathon. Obmann zog bereits nach gut 10 Kilometern an der Deutschen vorbei und arbeitete sich ein kleines Zeitpolster heraus. An dieser Konstellation sollte sich bis ins Ziel nichts mehr ändern. Gabriele Maria Obmann ließ sich nach 9:02:55 Stunden als Zweite feiern, Laura Zimmermann (9:04:04) eine gute Minute dahinter für ihren dritten Platz.

 

Ironman Cairns: Neue Streckenrekorde für Braden Currie und Kylie Simpson

Der Neuseeländer Braden Currie hat in 7:50:11 Stunden die Ironman Asia-Pacific Championship im australischen Cairns gewonnen. Bei seinem dritten Sieg in Cairns nach 2018 und 2019 war Currie einmal mehr beim Laufen überlegen. Mit einem 2:37er Marathon lief er zum Sieg und nahm dem zweitplatzierten Australier Steven McKenna (8:01:00) noch über zehn Minuten ab. Currie holte sich dabei auch den im Vorjahr an Max Neumann verlorenen Streckenrekord zurück.

Rang drei ging an McKennas Landsmann Tim van Berkel (8:04:55). Richtig gut unterwegs war auch Pete Jacobs. Der australische Hawaii-Sieger von 2012 wurde in 8:09:49 Vierter und lief dabei einen soliden 2:49er Marathon.

Das Frauenrennen wurde an der Spitze von den exakt gleichen Athletinnen bestimmt wie im Vorjahr. Allerdings änderte sich die Reihenfolge. Die australische Vorjahressiegerin Sarah Crowley lag auch diesmal bis zum Start in den Marathon auf Siegkurs. Dann übernahm ihre Landsfrau Kylie Simpson das Zepter und lief mit einem superschnellen 2:51er Marathon in 8:40:53 Stunden zu ihrem zweiten Sieg in Cairns nach 2021. Nebenbei holte sie sich den Streckenrekord, den zuvor Theresa Adam (8:48:34) im Jahr 2019 aufgestellt hatte.

Rang zwei ging an Radka Kahlefeldt (AUS/8:58:49) vor Penny Slater (AUS/9:05:50). Sarah Crowley brach in der zweiten Marathonhälfte richtig ein und wurde mit großem Rückstand Vierte.

 

Ironman 70.3 Luxembourg: Jan Stratmann verpasst knapp das Podium

Eine sechsköpfige Spitzengruppe, angeführt von Jan Stratmann, sowie mit Rico Bogen, Miki Taagholt (DEN), Filipe Azevedo (POR), Christophe De Keyser (BEL) und Youri Keulen (NED) wechselte beim Ironman 70.3 Luxembourg nach 1,9 km Schwimmen und 90 km Radfahren innerhalb von nur sieben Sekunden auf die Laufstrecke. Nach der Hälfte der finalen 21,1 Laufkilometer führte De Keyser knapp vor Taagholt und Azevedo. Jan Stratmann und Rico Bogen liefen an Position vier und fünf, hatten aber schon über eine Minute Rückstand. Anschließend ging Miki Taagholt (Siegerzeit 3:49:20) in Führung und nahm Christophe De Keyser (3:50:47) noch fast eine halbe Minute ab. Filipe Azevedo (3:51:43) wurde Dritter, gefolgt von Jan Stratmann (3:52:28). Rico Bogen musste noch Youri Keulen vorbeiziehen lassen und beendete das Rennen auf Rang sechs.

Das als reine Altersklassen-Konkurrenz ausgetragene Frauenrennen gewann die Schweizerin Karen Schultheiss in 4:36:12 Stunden.