Kurzmeldung


EM-Finale: Deutsche Triathlon-Junioren holen Gold

von tri2b.com | 22.06.2014 um 17:53
Deutschlands Triathlon-Junioren sind Mannschafts-Europameister 2014. Bei der EM in Kitzbühel siegte das Quartett Lena Meißner (Neubrandenburg), Valentin Wernz (Tuttlingen), Laura Lindemann und Lasse Lührs (beide Potsdam) im Staffelwettbewerb um die Teamkrone Europas. Nach 1:39:28 Stunden hatten die DTU-Nachwuchstalente Frankreich (1:39:45 Stunden) und Großbritannien (1:41:44 Stunden) auf die Plätze verwiesen.

Laura Lindemann darf sich damit nach ihrem Triumph im Einzelrennen am Freitag Doppel-Europameisterin nennen und fasste die Stimmungslage im Team kurz und prägnant zusammen. „Das ist megageil. Ein schöneres Wochenende hätten wir uns kaum vorstellen können.“

Ähnlich euphorisiert war auch Thomas Möller, DTU-Bundestrainer Nachwuchs. „Ich bin superstolz auf alle vier. Eigentlich hatten wir die Franzosen im Vorfeld als unschlagbar angesehen, aber mit der riskanten Taktik, unsere beiden schnellsten Athleten zum Schluss einzusetzen, haben wir richtig gelegen. Auch weil alle unsere Überlegungen und Absprachen perfekt umgesetzt haben.“

Diese „perfekte Umsetzung“ begann mit einer tollen Leistung von Lena Meißner, die als Dritte ihren Part über 200 Meter Schwimmen, 8,6 Kilometer Radfahren und 2,4 Kilometer Laufen beendete und an Valentin Wernz übergab. Dieser arbeitete sich auf dem Rad an den Konkurrenten vorbei und hielt auch mit einem starken Lauf diesen dritten Rang mit nur wenig Rückstand. Dann kam der Auftritt von Laura Lindemann, die sich der führenden Französin im Schwimmen bereits auf wenige Sekunden näherte, und diese dann auf dem Radsplit „parkte“ wie es in der Sportlersprache so unschön für die „Parkende“ heißt. Letztlich wechselte Lindemann mit 1:07 Minuten Vorsprung auf Schluss-Starter Lührs, der allerdings den französischen Europameister, Raphael Montoya, im Nacken hatte. Mit einer ebenfalls tollen Leistung hielt Lührs den Franzosen aber auf Distanz und durfte sich im Ziel von der gesamten Mannschaft und dem Betreuerteam umjubeln lassen.

Zum Abschluss auch Silber im Elite-Teamwettbewerb


Zum Ende des EM-Abschlusstages zogen auch die deutschen Eliteathleten nach. Das Quartett Sophia Saller, Maximilian Schwetz (beide Erlangen), Hanna Philippin und Justus Nieschlag (beide Saarbrücken) holte Teamsilber darf sich Vize-Europameister nennen. Nach 1:38:30 Stunden musste sich das DTU-Team nur den Italienern (1:38:20 Stunden) geschlagen geben. Den Bronzerang belegte das Team aus Großbritannien.

„Platz zwei ist super“, jubelte Maximilian Schwetz im Ziel mit seinen Teamkolleginnen und Justus Nieschlag. „Wir haben es geschafft, ständig vorne mit dabei zu sein, und das hat letztlich den Ausschlag gegeben, dass wir wieder auf das Podium gekommen sind. In einer Staffel darf man sich keine Schwäche erlauben, und das ist uns gelungen.“ Damit darf sich Sophia Saller nun sogar zweifache „Vize-Europameisterin“ nennen. Und die 20-Jährige war es auch, die den Grundstein zum Erfolg legte. Als erste deutsche Athletin aufgeboten, hatte die Vize-Europameisterin im Einzel mit einer guten Leistung als Zweite die kurzen Team-Relay-Distanzen von 200 Schwimmmetern, 8,6 Radkilometern und 2,4 Laufkilometern hinter sich gebracht und Maximilian Schwetz auf die Rennreise geschickt.

Mit beherztem Radfahren sorgte auch Schwetz dafür, dass sich eine Vierergruppe mit Österreich, Italien und Ungarn etwas absetzen konnte. Im Laufen schaffte Schwetz es dann, Hanna Philippin weiter als Zweite ins Rennen zu entsenden, knapp hinter den Italienern. Philippin schwamm gleich an Position eins, und bildete damit zunächst ein Radtrio mit Italien und Ungarn. Letztlich setzte sich Philippin auf dem Rad aber von der Konkurrenz ab und hielt im Laufen die EM-Dritte Annamaria Mazetti auf Schlagdistanz, so dass Justus Nieschlag mit kleinem Rückstand in die Entscheidung ging. Die fiel am Ende im Laufen, da Matthias Steinwandter und Nieschlag einen gemeinsamen Radsplit absolvierten. Der Italiener hatte ein wenig mehr Reserven, doch konnten die deutschen Triathleten mit diesem Resultat mehr als gut leben und feiern.

Erfolgreiche EM mit zwei Mal Gold und zwei Mal Silber


Das befand auch DTU Cheftrainer Ralf Ebli. „Das war insgesamt ein tolles Wochenende mit einem sensationellen Abschluss. Wir haben uns bei der EM den Status einer der mitführenden Triathlonnationen in Europa erarbeitet, was uns auch Mut für die weiteren Aufgaben gibt. Die Staffel war ein starkes Rennen von allen vier Athleten und auch das Trainerteam hatte die richtige Aufstellung gefunden. Da dürfen die Athleten und auch die Bundestrainer stolz auf sich sein“, lobte der „Chef“.