Simon Henseleit ist U23-Weltmeister

Henseleit setzte sich über die Olympische Distanz (1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen) nach 1:45:18 Stunden vor dem Franzosen Baptiste Passemard (1:45:30) und dem Niederländer Mitch Kolkman (1:45:42) durch.

Es ist der vierte U23-WM-Titel für die Deutsche Triathlon Union insgesamt und der erste seit 2009. Vor Henseleit hatten sich bereits Sebastian Dehmer (2004), Gregor Buchholz (2007) und Franz Löschke (2009) den Titel gesichert. Die bislang letzte Medaille bei einer U23-WM hatte Tim Hellwig 2021 geholt (Silber).

Henseleit hatte dieses Jahr bereits den WM-Titel in der Mixed Relay gewonnen, bei zwei Europacuprennen auf dem obersten Podium gestanden und vor zwei Wochen mit Rang fünf in Karlsbad sein bislang bestes Resultat in einem Weltcup-Wettbewerb erreicht.

Mit den besten Beinen zum WM-Titel

„Der Titel bedeutet mit eine Menge. Ich war nervöser als sonst, weil ich mir selbst Druck gemacht habe und viele von mir den Titel erwartet haben“, sagte der Nürnberger und fügte an: „Auf dem Rad haben vor allem Henry Graf und ich gearbeitet, ohne die Gruppe sprengen zu können. So kam es dann zum Showdown auf der Laufstrecke. Ich bin glücklich, die besten Beine gehabt zu haben. Es ist immer schwer, alleine zu laufen. Aber zum Glück hat es funktioniert.“

Henseleit, der zusammen mit Henry Graf zu den aktivsten Athleten in der 25-köpfigen ersten Radgruppe gehörte, setzte sich zu Beginn der Laufstrecke an die Spitze des Feldes und schüttelte in der zweiten von vier Runden die letzten Kontrahenten ab, die ihm noch folgen konnten. Er hatte schnell über zehn Sekunden Vorsprung, den er bis ins Ziel verteidigen konnte.

Graf muss verletzt aussteigen

Jonas Osterholt, der auch der ersten großen Radgruppe angehörte, belegte Platz 16. Graf, der körperlich angeschlagen in das Rennen gegangen war und zu Beginn der Laufstrecke zum Spitzen-Quartett gehört hatte, gab wegen Schmerzen in der ersten Laufrunde auf.

Schulz nach 2016 wieder ganz oben auf dem WM-Podium, Silber für Gelhaar

In der Paratriathlon-Klasse PTS5 setzte sich Martin Schulz über die 0,75 km Schwimmen, 20 km Radfahren und 5 km Laufen nach 56:18 min vor seinem Dauerrivalen Stefan Daniel aus Kanada (56:45) und dem US-Amerikaner Chris Hammer (57:16) durch. Für Schulz, der sich im kommenden Jahr gerne seinen dritten Paralympics-Titel sichern möchte, war es der erste WM-Titel seit 2016 und sein zweiter insgesamt. „Martin hat ein starkes Rennen gemacht und unseren Plan super umgesetzt“, lobte Para-Bundestrainer Tom Kosmehl.

Silber – und damit die zweite Medaille bei den Welt-Titelkämpfen für die Deutsche Triathlon Union (DTU) – gewann Max Gelhaar (PTS3), der sich damit gegenüber den Titelkämpfen im Vorjahr um einen Rang verbesserte. Gelhaar (1:07:38) musste sich nur dem Spanier Daniel Molina (1:06:53) geschlagen geben. „Max hatte nicht damit gerechnet und hat ein super Renne gezeigt“, so Kosmehl. Anja Renner, die zusammen mit ihrem Pilotin Maria Paulig Mitte August den allerdings aufgrund schlechter Wasserqualität als Duathlon ausgetragenen Weltcup in Paris gewinnen konnte, verpasste in der Klasse PTVI bei ihrem WM-Debüt eine Medaille um exakt eine halbe Minute und erreichte Rang vier (1:10:46). Elke van Engelen belegte in Klasse PTS4 Rang sechs (1:17:20), wie auch Neele Ludwig (PTS2) bei ihrem WM-Premiere (1:27:11).