Triathlon WM-Serie: In London gibt es Tickets

von René Penno für tri2b.com | 03.08.2011 um 15:15
Das sechste Rennen der Weltmeisterschafts-Serie wird auch das wichtigste in diesem Jahr. In London geht es für alle Nationen am Wochenende um die ersten Tickets für die Olympischen Spiele 2012 auf eben jenem Kurs, der für die Weltspiele neu abgesteckt wurde und somit ein echter Test ist. Eine einmalige Gelegenheit, sich schon mal mit den Gegebenheiten vertraut zu machen.

Wer ganz sicher auch in einem Jahr im Serpentine Lake im Hyde Park schwimmen will, und den Constitution Hill und den Buckingham Palace auf dem Rad wenigstens aus den Augenwinkeln sehen will, der sollte am Wochenende weit vorn dabei sein. Das gilt für die meisten Nationen, die das Rennen als erstes wichtiges Auswahlkriterium für den olympischen Kader nehmen. Schon allein deshalb fehlen nur ganz wenige Namen in der Startliste, die am Ende auch vorne landen könnten.

Bei den Männern wird der Sieg bei normalem Rennverlauf wieder nur über Alistair Brownlee führen. Sogar sein jüngerer Bruder Jonathan muss erstmal abgeschüttelt werden. Javier Gomez, im letzten Jahr Sieger in der britischen Metropole vor Jonathan Brownlee und Jan Frodeno, muss sich dann genauso strecken wie alle anderen. Frodeno, der das Rennen in London als Saisonhöhepunkt auserkoren hat, zeigte in Hamburg zumindest ansatzweise, dass die Form stimmt. Ein platter Reifen aber verhinderte, das auch in ein akzeptables Ergebnis umzusetzen. Das will der Olympiasieger in London nachholen und wenigstens unter die besten Zwölf kommen. Die zwei besten Deutschen, die es in die Top 12 schaffen, lösen automatisch das Olympia-Ticket. Neben Frodeno streiten sich noch sechs weitere DTU-Athleten darum: Sebastian Rank, Jonathan Zipf, Maik Petzold, Steffen Justus, Christian Prochnow und Gregor Buchholz komplettieren den deutschen Kader. Allesamt sind sie für Topplatzierung gut.

Anders sieht es bei den Frauen der Deutschen Triathlon-Union aus. Bisher hat Svenja Bazlen mit zwei neunten und einem zehnten Platz ihre Olympiatauglichkeit unter Beweis gestellt. Setzt die derzeit in der WM-Wertung auf Rang acht rangierende Stuttgarterin ihre Serie auch in London fort, kann sie für 2012 planen. Kathrin Müller kam als 14. in Kitzbühel immerhin schon in die Nähe der Nominierungsnorm, müsste sich aber für London nochmals steigern wie auch Ricarda Lisk und Anja Dittmer, die ihre vierte Teilnahme bei Olympischen Spielen anpeilt. Unbekannte Größen im deutschen Kader sind Anne Haug, die auf dem flachen Kurs in London darauf hofft, ihre Laufstärke endlich auch international einmal auszuspielen, und Rebecca Robisch.

Ganz vorn, beim Kampf um den Tagessieg, wird es ebenfalls heiß hergehen. Paula Findlays Start ist noch fraglich; die Kanadierin laboriert noch einer eine Oberschenkelverletzung. Auch ohne die Seriensiegerin dürfte es bis zum Schluss spannend bleiben. Das hat das Rennen in Hamburg gezeigt, das gleich drei Australierinnen unter sich ausgemacht haben. Neben den drei Emmas Moffatt, Snowsill und Jackson gehören auch die Chilenin Barbara Riveros Diaz, Andrea Hewitt aus Neuseeland und auch Nicola Spirig zu Anwärterinnen um den Sieg.