World Triathlon Grand Final: Coninx gelingt die Überraschung, Lührs holt Olympia-Ticket

von tri2b.com | 23.09.2023 um 21:24
Beim Grand Final der World Triathlon Championship Series im spanischen Pontevedra (1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren, 10 km Laufen) wurde die Gesamtwertung regelrecht auf den Kopf gestellt. In einem dramatischen Rennen setzte sich der Franzose Dorian Coninx (Siegerzeit: 1:42:22 Stunden) im Zielsprint hauchdünn gegen den Saarbrücker Tim Hellwig und seinen Landsmann Pierre Le Corre durch und holte sich damit noch den Gesamtsieg in der 2023er WTCS-Wertung, nachdem er vor dem Finalrennen nur auf Position fünf lag. Lasse Lührs wurde Fünfter und sicherte sich damit das Olympia-Ticket für Paris 2024.

„Es hat fast alles funktioniert, am Ende habe ich leider den Zielsprint knapp verloren. Aber Rang zwei nehme ich gerne mit“, sagte Hellwig, der als Führender auf die letzten Meter gegangen war, dann aber Dorian Coninx vorbeiziehen lassen musste. 

Hellwig gehörte zusammen mit Lührs auf der Radstrecke einer 24-köpfigen Spitzengruppe an und zeigten sich auch beim Laufen vorne, während immer mehr Konkurrenten abreißen lassen mussten. Von den späteren Top fünf konnte Lührs nach einer Tempoverschärfung Hellwigs in der letzten der vier Laufrunden nicht mehr folgen. Der Saarländer lief die finalen 1,5 km von der Spitze, bevor er den Sprint denkbar knapp gegen den neuen Weltmeister Coninx verlor.

 

Das großen Favoritensterben

 

Mit dem Sieg macht der Franzose sein Meisterstück und ließ die vor dem Finalrennen vor ihm platzierten Alex Yee (GBR), Hayden Wilde (NZL), Vasco Vilaca (POR) und Landsmann Léo Bergere allesamt hinter sich. Yee und Wilde verpassten nach einem schwachen Schwimmen die erste Radgruppe, wobei der Neuseeländer auch noch eine 15 Sekunden-Penalty erhielt, da er seine Schwimmkappe nach dem Wasserausstieg verlor.

 

WTCS-Leader Alex Yee nur auf Rang 29

 

Während Wilde sich auf dem Rad an der Spitze der ersten Verfolgergruppe halten konnte, wurde Yee regelrecht durchgereicht. Der Brite, der als Leader ins WM-Finale ging, wurde nur 29ster fiel auf Rang fünf zurück. Vilaca wurde 14ter und verlor damit seinen bronzenen WM-Podiumsplatz an den entthronten WM-Titelverteidiger Léo Bergere. Der Einzige, der seine Position halten konnte war Hayden Wilde. Rang neun reichte dem Olympiadritten von Tokio 2021 für Rang zwei im finalen WTCS-Ranking.

Lasse Lührs: Das beste Rennen meiner bisherigen Karriere

 

Mit den größten Sprung im WTCS-Ranking machte Lasse Lührs (von Platz 26 auf Platz 12). mit seinem superstarken fünften Platz, der ihm auch das Olympia-Ticket bescherte. Mit der Top-8-Platzierung erfüllte er die Nominierungskriterien des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und der Deutschen Triathlon Union (DTU) und hat seinen Olympia-Startplatz – wie auch Hellwig - sicher, wenn er im Individual Olympic Qualification Ranking Ende Mai 2024 eine Platzierung unter den ersten 30 einnimmt. Die finale Nominierung obliegt dem DOSB.

„Ich bin noch sprachlos. Das Rennen war perfekt. Ich hatte ein gutes Schwimmen, habe mich auf dem Rad gut gefühlt und beim Laufen konnte ich mithalten“, sagte Lührs und fügte an: „Irgendwann waren wir nur noch zu Fünft. Auch wenn ich zum Schluss den anderen Vier nicht mehr folgen konnte, war es das bislang beste Rennen meiner Karriere. Wahnsinn, dass es mit der Olympia-Qualifikation geklappt hat. Mein Traum wird wahr, auf den ich so lange hingearbeitet habe.“

 

Lasse Nygaard Priester mit starker Laufzeit noch in die Top Ten



Nicht ganz für ein Olympia-Ticket gereicht hat es für Lasse Nygaard Priester. Er verpasste – wie auch Valentin Wernz - den Anschluss an das erste Feld. Der Rückstand ihrer Gruppe wuchs auf dem Radpart auf über 40 Sekunden an. Priester legte anschließend einen super Lauf hin und verbesserte sich Position um Position. Für die Top acht reichte es für den Deutschen Meister am Ende nicht, zwölf Sekunden fehlen. Er belegte schließlich Rang zehn. Wernz wurde 36ter. Jonas Schomburg, der als Zweiter aus dem Wasser kam und der ersten Radgruppe angehörte, erreichte Position 24.