Kurzmeldung


WTS Kapstadt: Rückkehrer im Rampenlicht

von tri2b.com | 23.04.2015 um 15:43
Die Spitzenreiter pausieren beim bereits vierten Rennen der ITU World Triathlon Series am Wochenende in Kapstadt. Gwen Jorgensen aus den USA und der Brite Jonathan Brownlee haben die WM-Serie in den ersten drei Rennen dieser Saison geprägt und gönnen sich jetzt eine Pause. Interessant wird es trotzdem am Samstag und Sonntag, es haben sich zwei prominente Rückkehrer angekündigt.

Nicola Spirig ist eine der beiden, die in Kapstadt erstmals in WM-Geschehen eingreifen. Die Olympiasiegerin von 2012 in London will sich in sieben Wochen mit einem Sieg bei den zum ersten Mal ausgetragenen European Games in Baku die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2016 in Rio sichern. Was liegt da näher, als sich bei einem WM-Rennen zu testen, wenn die Weltspitze nahezu komplett vertreten ist. Nach ihrer Babypause ist Nicola Spirig seit Ende 2013 wieder zurück. Ein paar Weltcups bestritt die Schweizerin seitdem, alle in Südamerika, und die Europameisterschaft im vergangenen Jahr in Kitzbühel. Überall kam sie als Siegerin ins Ziel.

In Kapstadt nun trifft sie auf die starken Amerikanerinnen Katie Zaferes, Sarah True und Lindsey Jerdonek, die in der WM-Rangliste die Plätze zwei, vier und sieben einnehmen. Flora Duffy von den Bermudas ist derzeit Fünfte und will die Gelegenheit nutzen, sich nach weiter nach vorne zu orientieren. Dabei muss sie auch die Britin Helen Jenkins, die wie Spirig in Kapstadt in die Saison einsteigt, und Erin Densham aus Australien auf der Rechnung haben.Die Gunst der Stunde wollen auch die deutschen Athletinnen nutzen. Aus den Top Ten der Gesamtwertung fehlen die Chilenin Barbara Riveros Diaz, die Neuseeländerin Andrea Hewitt und Emma Moffatt aus Australien. Diese Tatsache allein macht das Rennen nicht leichter, aber die Abwesenheit der überragenden Gwen Jorgensen dürfte für mehr Spannung sorgen. Dass die DTU-Starterinnen das Zeug dazu haben, ein WM-Rennen unter den besten Zehn zu beenden, haben sie schon bewiesen. In Abu Dhabi, beim WM-Auftakt, belegten Rebecca Robisch, Hanna Philippin und Laura Lindemann die Plätze 11, 12 und 13, Anne Haug wurde 16., Sophia Saller 33. Danach schwankten die Leistungen und Ergebnisse. Für Robisch, Lindemann, Haug und Saller gibt es am Samstag (ab 15 Uhr) eine neue Chance.


Olympiasieger mit Saisondebüt


Auch bei den Männern hat sich der Olympiasieger ausgerechnet Kapstadt für seinen Start in die Saison ausgesucht. Seine Verletzung hat Alistair Brownlee überstanden, jetzt ist der Brite bereit. Und wohl auch ein würdiger Vertreter seinen jüngeren Bruders Jonathan, der das Rennen in Kapstadt auslässt. Ansonsten aber sind alle Topathleten, die die ersten drei Rennen geprägt haben, dabei. Auch die beiden Spanier Javier Gomez und Mario Mola, fehlen darf bei seinem Heimrennen auch Richard Murray nicht.

Die Deutsche Triathlon-Union schickt ein Trio an den Start. Justus Nieschlag, als 17. der Gesamtwertung bester Deutscher, Gregor Buchholz und Steffen Justus sollen für bessere Ergebnisse als zuletzt sorgen. „Wir hoffen auf eine Trendwende in Südafrika und gehen vorsichtig optimistisch in das nächste Rennen“, sagt Elite-Bundestrainer Dan Lorang zu den Erwartungen an die Athleten. Vor allem Justus Nieschlag freut sich auf dieses Rennen. „An Kapstadt habe ich aus dem letzten Jahr gute Erinnerungen, als ich als Führender nach dem Radfahren aus der Wechselzone gelaufen bin. Dies versuche ich mit ins Rennen am Sonntag zu nehmen“, sagt Nieschlag. „Darüber hinaus werde ich wie schon in Auckland mit der Nummer 14 ins Rennen gehen“, fügt er hinzu. „Das hatte in Auckland ja auch wunderbar funktioniert.“ Seine Taktik für Südafrika ist einleuchtend und einfach: „Schnell Schwimmen, Radfahren und Laufen“.

Die gilt auch für Gregor Buchholz und Rückkehrer Steffen Justus. Buchholz ist körperlich in Topverfassung, jetzt soll endlich der Knoten im Rennen platzen. „Für Gregor geht es darum, mit einem stabilen Ergebnis in die WM-Serie hineinzufinden und zumindest annähernd zu zeigen, was in ihm steckt“, hofft auch Coach Lorang auf ein gutes Resultat. Justus hatte bei einem Einladungsrennen über eine Super-Sprint-Distanz vergangenes Wochenende nach mehrmonatiger Pause wieder einen Wettkampf absolvieren können und von den Ärzten grünes Licht erhalten, auch in Kapstadt starten zu können. Natürlich brennt der dienstälteste DTU-Athlet auf das Rennen, indes sind die Erwartungen gedämpft. „Das Trainerteam hat keine Erwartungen an Steffens Ergebnis“, sagt Lorang. „Alle sind erst einmal wieder froh, dass der erfahrenste Athlet, gleichzeitig auch einer der Hauptleistungsträger, wieder mit an Bord ist. Keiner hätte gedacht, dass er nach der schweren Schulterverletzung so schnell wieder diese Fitness erreichen könne.“Das Rennen der Männer startet am Sonntag um 15 Uhr.