Ironman Cozumel: Sebastian Kienle gibt seine Abschiedsvorstellung in der Karibik

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 15.11.2023 um 16:28
Ein letztes Mal wird sich Sebastian Kienle als Triathlonpro der für Triathleten so magischen Herausforderung von 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,2 km Laufen stellen. Am Sonntag will der 39-Jährige beim Ironman Cozumel in Mexiko noch einmal eine Langdistanz finishen und damit seine so erfolgreiche Triathlon-Karriere endgültig beenden. Im Rampenlicht wird Kienle damit auf jeden Fall stehen, auch wenn um den Sieg und die Kona-Slots wohl andere Athleten kämpfen werden.

Das Rennen auf der im karibischen Meer gelegenen mexikanischen Urlaubsinsel hat Kienle im Jahr 2017 gewinnen können und nennt es aufgrund der klimatischen Gegebenheiten „den kleinen Bruder des Ironman Hawaii“. Tropische Hitze und ein schneller topfebener Kurs warten auf den King of Kona von 2014, der sich dafür im „Charles Barclay-Stil“ im heimischen Mühlacker dick eingepackt auf dem Smarttrainer für die zu erwartende Hitzeschlacht vorbereitet hat.

Noch einmal ganz bewusst erleben will Kienle das Rennen am Sonntag, bei dem vorab klar ist, dass es sein letztes als Triathlonpro sein wird, „ganz ohne Druck und Erwartungen von außen“.

Favoritenbürde bei Chevalier und Wilkowiecki

Diesen Erwartungsdruck haben am Sonntag beim 15-jährigen Cozumel-Jubiläum andere Athleten, die sich frühzeitig einen der drei zu vergebenden Quali-Slots für den Ironman Hawaii 2024 holen wollen. Dies gilt u.a. für die Ironman WM-Nizza Top Ten-Finisher Leon Chevalier (FRA) und Robert Wilkowiecki (POL), sowie für die mitfavorisierten Arnaud Guilloux (FRA), Chris Leiferman (USA) und Cameron Wurf (AUS). Mit dabei ist auch der Österreicher Michael Weiss, der bereits dreimal auf Cozumel gewinnen konnte, sein Kona-Ticket mit dem Sieg beim Ironman Maryland aber bereits in der Tasche hat. Neben Kienle ist Marcel Bischof der einzige weitere Deutsche im Feld der knapp 50 Pros.

 

Svenja Thoes im Kreis der Favoritinnen

 

Für einen deutschen Erfolg in der Karibik könnte aber Svenja Thoes sorgen. Die Saarländerin greift einen guten Monat nach ihrem starken 14. Platz beim Ironman Hawaii wieder ins Renngeschehen ein. An Cozumel hat die 32-Jährige einerseits gute Erinnerungen, da sie dort 2018 ihr erstes Ironman-Rennen gewinnen konnte. Allerdings folgte 2019 als Titelverteidigerin ein schmerzliches DNF und im Vorjahr ging es, müde von der langen erfolgreichen Saison, nicht über Rang 13 hinaus. Die Favoritenbürde hat am Sonntag die Spanierin Gurutze Frades inne, die als Titelverteidigerin antritt. Ebenfalls stark einzuschätzen ist die Britin Ruth Astle, die in Kona als 12te sogar knapp vor Thoes ins Ziel kam. Interessant dürfte auch der Auftritt der Niederländerin Diede Diederiks werden, die bisher vor allem auf der Mitteldistanz mit starken Ergebnissen glänzte und 2023 auch als World Triathlon Crosstriathlon-Weltmeisterin und mit Bronze bei der Xterra WM überzeugen konnte.

Der Ironman Cozumel startet am Sonntag, 19.11.2024 um 7:00 Uhr Ortszeit (13:00 Uhr MEZ)

Weitere Ironman-Rennen in Brasilien und Südafrika

Im brasilianischen Fortaleza steht am Sonntag die Ironman 70.3 Latin American Championship auf dem Programm. Angeführt wird das Männerfeld vom Brasilianer Reinaldo Colucci, der mit Igor Amorelli und André Lopes vor allem starke Konkurrenz aus dem eigenen Lager bekommt. Gemeldet ist auch der belgische Kurzdistanzler Marten Van Riel. Bei den Frauen geht die Australierin Ellie Salthouse als Topfavoritin ins Rennen.

Ebenfalls am Sonntag findet der Ironman 70.3 Mossel Bay in Südafrika statt. Im am indischen Ozean gelegenen Küstenort, gut 200 km östlich von Kapstadt, könnte es zu einer Doublette des Vorjahres kommen. So ist bei den Männern mit Vorjahressieger Bradley Weiss und seinen beiden südafrikanischen Landsleuten Matt Trautmann und Cameron Macnair das komplette Vorjahrespodium gemeldet. Ähnlich sieht es bei den Frauen aus, wo Emma Pallant-Browne ihren Vorjahrestitel gegen die Vorjahreszweite Magda Nieuwoudt verteidigen muss.