Das Rennen der Männer hatte gehalten, was die Besetzung versprochen hatte. Ben Sanson führte das Feld aus dem Wasser, dahinter folgten bereits die ersten Favoriten um den Belgier Axel Zeebroek, Dirk Bockel und Paul Matthews. Auf dem Rad formierte sich eine große Gruppe, die nach der Hälfte auf elf Athleten anwuchs. Zuviel, fanden Zeebroek und David Dellow: Nach 145 Kilometern waren die beiden auf und davon und fuhren bis zum zweiten Wechsel einen Vorsprung von zwei Minuten heraus. In den Laufschuhen übernahm zunächst Axel Zeebroek die Spitze, nach 15 Kilometern musste der Belgier mit Krämpfen kürzer treten und nacheinander Dellow, Bockel und Matthews vorbeilassen. David Dellow war neuer Spitzenreiter, wurde aber später von Paul Matthews abgelöst. Der hatte sich mit seiner Aufholjagd scheinbar übernommen und fiel nach nur wenigen Kilometern an der Spitze wieder zurück. Auch Dellows erneute Führung blieb nur ein Intermezzo: Nach 35 Kilometern war Bockel vorn und gab diesen Platz bis ins Ziel nicht mehr ab. Hinter David Dellow wurde Michael Weiss Vierter. Der Österreicher musste sieben Minuten Rückstand nach dem Schwimmen aufholen, im Ziel fehlten ihm nur 40 Sekunden zum Podium. Dahinter folgte Craig Alexander vor Marino Vanhoenacker und Axel Zeebroek. Christian Kramer wurde als Neunter bester Deutscher.

Steffen macht beim Laufen alles klar

Auch bei den Frauen blieben die Favoritinnen unter sich und dominierten das Rennen vom ersten Kilometer an. Mary Beth Ellis kam als Erste aus dem Wasser, Steffen hatte ihre zwei Minuten Rückstand nach schon 20 Kilometern auf dem Rad aufgeholt. Das amerikanisch-schweizerische Duo machte von da an gemeinsame Sache und fuhr der Konkurrenz davon. Sieben Minuten betrug zwischenzeitlich der Abstand zur ersten Verfolgerin Angela Naeth, Rebekah Keat lag noch weiter zurück. Nach 100 Kilometern begann der Vorsprung zu schmelzen: Angela Naeth holte Minute um Minute auf – beim zweiten Wechsel waren sie zu dritt an der Spitze.Mit Start des Marathons sorgte Caroline Steffen, die seit einigen Wochen von Chris MacCormack trainiert wird, für klare Verhältnisse. Die Dritte des vergangenen Jahres setzte sich schnell von ihren beiden Begleiterinnen ab und nahm Kurs auf den ersten Saisonsieg. Mary Beth Ellis wurde mit über vier Minuten Rückstand Zweite vor der Amerikanerin Kim Schwabenbauer, die mit dem schnellsten Marathon des Tages (3:01:34) auf den letzten Kilometern Rebekah Keat auf Platz vier verwies. Hinter Asa Lundstrom aus Dänemark beendete Angela Naeth das Rennen auf Platz sechs, die Weselerin Mareen Hufe wurde Siebte, nach dem Radfahren war sie noch Fünfte.

Kona-Proranking durchgemischt

Beim Rennen in Melbourne gab es ordentlich Punkte für das Kona-Proranking. An die Sieger wurden 4.000 Punkte verteilt, so dass Dirk Bockel nun mit nur einem absolvierten Rennen auf Rang 14 liegt (1. derzeit Sebastian Kienle). Caroline Steffen übernahm mit dem Punkteregen bei den Frauen sogar die Führung vor Rachel Joyce und Mirinda Carfrae. Mareen Hufe, die seit vergangenen November schon bei vier Langdistanzen Punkte sammelte, liegt nach Melbourne als derzeit bestplatzierte Deutsche auf Rang 19.