Durchbrennen statt Vorglühen - Daniel Unger Vierter beim Weltcuprennen in Lausanne

Daniel Unger feiert mit Platz 4 im Weltcup größten Erfolg seiner Karriere Die Erfolgsserie des Deutschen Triathlonmeisters Daniel Unger (asics Team Witten) reißt nicht ab: Mit dem vierten Platz im stark besetzten Weltcuprennen in Lausanne feierte der 24-jährige neue Topstar des deutschen Triathlonsports den größten internationalen Erfolg seiner Karriere. Eine Woche vor dem Heimspiel beim Weltcuprennen in Hamburg präsentierte sich Daniel Unger von Beginn an in der Spitzengruppe des Rennens. "Beim Schwimmen bin ich gleich als Erster um die ersten beiden Bojen geknallt", analysierte der Halbprofi, der im Betrieb seines Vaters eine Auszubildung zum Gas-Wasser-Installateur absolviert, seinen starken Auftritt in der 1,5 Kilometer langen ersten Disziplin. Auch auf dem sechsmal zu durchfahrenden Radparcours (40 km), der vom Genfer See in das Zentrum der Olympischen Hauptstadt hinaufführte, behielt der EM-Fünfte stets die Kontrolle. "Ich hatte sehr gute Beine. Am Berg konnte ich jeden Angriff mitgehen, ohne dass es richtig weh getan hat." Lediglich den Vorstoß des Schweizers Didier Brocard und des Belgiers Axel Zeebröck beantworteten die Favoriten nicht - beide wurden schon auf der ersten von vier Laufrunden von den Verfolgern gestellt und weit nach hinten durchgereicht. In der zweiten Wechselzone erlebte Daniel Unger zunächst eine Schrecksekunde: An guter Position liegend konnte er den Verschluss seines Radhelmes nicht sofort lösen und erst an zwölfter Stelle die abschließende 10-Kilometer-Laufstrecke in Angriff nehmen. Doch schnell sammelte er einen nach dem anderen Weltklasseathleten ein, lediglich das Trio aus dem Australier Greg Bennett, dem tschechischen Europameister von 2001 Filip Osplay und dem Briten Andrew Johns machte sich auf und davon, die Treppchenplätze unter sich auszumachen. Auf der letzten Laufrunde startete Ospaly den entscheidenden Angriff und gewann das Weltcuprennen vor Bennett und Johns, der sich mit sechs Sekunden Vorsprung vor Daniel Unger ins Ziel retten konnte. "Ich hatte Daniel heute unter den besten 10 bis 15 Athleten erwartet", freute sich Bundestrainer Ralf Ebli mit seinem Schützling. "Eigentlich war dieses Rennen nur zum Vorglühen für den Weltcup am nächsten Wochenende in Hamburg gedacht." Zweitbester Deutscher in Lausanne wurde Andreas Raelert (TC FIKO Rostock) als 25. vor Christian Weimer (Hansgrohe Team Schramberg). René Göhler (Rostock) wurde 37., Roland Knoll (SC Delphin Ingolstadt) landete auf Platz 49. Das Rennen der Damen gewann die Weltmeisterin Siri Lindley (USA) vor der Kanadierin Jill Savege und der Europameisterin Kathleen Smet (Belgien). Deutsche Frauen waren nicht am Start. Allerdings war das Abschneiden der deutschen Athleten diesmal nicht so erfolgreich wie im vergangenen Jahr. 2001 konnten sich gleich vier deutsche Athleten unter den ersten 10 platzieren, ergänzt um einen dritten Platz durch Anja Dittmer bei den Frauen. Am kommenden Samstag wird in der Hansestadt um 18 Uhr mit dem Damenrennen erstmals ein Weltcuprennen in Deutschland gestartet. Die Herren gehen am Sonntag um 15 Uhr auf den Kurs in und um die Alster (1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen). Die Wechselzone und das Ziel liegen auf dem Rathausmarkt. Am Sonntagvormittag werden 2.500 Breitensportler auf ähnlichen Strecken das größte Kurztriathlon-Fest in der DTU-Geschichte feiern.