Ende der Drafting-Diskussion? Premiere des RaceRanger-Systems in Neuseeland

von tri2b.com | 19.01.2023 um 11:51
Nach einer ersten Ankündigung Ende 2021 ist es nun soweit. Beim traditionellen Port of Tauranga Triathlon kommt am Samstag im Eliterennen über die Mitteldistanz erstmals das RaceRanger Drafting-Erkennungssystem zum Einsatz. Alle Athletinnen und Athleten des Profifeldes werden beim neuseeländischen Triathlon-Klassiker mit dem neuen System unterwegs sein.

RaceRanger ist ein elektronisches Sensorsystem, das entwickelt wurde, um das Problem des Windschattenfahrens auf der Radstrecke von Triathlons mit Windschattenverbot fairer zu gestalten. Der RaceRanger wurde von den neuseeländischen Triathleten James Elvery und Dylan McNeice in Zusammenarbeit mit der Abteilung World Triathlon Sport entwickelt und besteht aus zwei elektronischen Einheiten, die die Triathleten bei Wettkämpfen ohne Windschattenfahren an ihren Fahrrädern anbringen, eine vorne und eine hinten.

Das System misst den Abstand zwischen den Athleten. Die hintere Einheit ist mit drei farbigen Lichtern ausgestattet, die einem nachfolgenden Athleten ein Signal nach hinten geben und ihn über seinen Abstand informieren. In Zukunft wird das System Verstöße erkennen und diese Daten über eine Tablet-App-Schnittstelle an die technischen Offiziellen senden, die auf der Strecke patrouillieren. Der Offizielle wird die Situation in Echtzeit bewerten und kann dann über das System entscheiden, ob eine Strafe verhängt werden muss.

"World Triathlon ist eine der fortschrittlichsten und innovativsten Sportorganisationen der Welt, und wir haben diesen Ansatz bereits mehrfach unter Beweis gestellt. Nachdem unser Team über ein Jahr lang mit RaceRanger gearbeitet hat, ist es nun an der Zeit, es zum ersten Mal während einer Veranstaltung zu testen, und das ist eine großartige und aufregende Nachricht für die gesamte Triathlon-Gemeinschaft", sagte World Triathlon-Präsidentin und IOC-Mitglied Marisol Casado. "Wir bei World Triathlon sind immer bestrebt, die Erfahrungen der Athleten zu verbessern und neue Technologien bereitzustellen, die die Fairness der Wettkämpfe für alle Athleten erhöhen, vor allem für diejenigen, die auf längeren Distanzen antreten.

RaceRanger-Gründer und CEO James Elvery erklärt: "Wir sind begeistert, den RaceRanger diese Woche endlich in die reale Welt zu bringen, um ihn bei einem Rennen auf dem Rad einzusetzen! Wir sind seit langem der festen Überzeugung, dass RaceRanger unseren Sport grundlegend zum Besseren verändern wird, indem er die Transparenz der Drafting-Regeln verbessert und subjektive Vermutungen von Athleten und Offiziellen beseitigt. Der erste Einsatz von RaceRanger ist wirklich einer dieser technologischen Fortschritte, die für die Benutzer sofort Sinn machen, und es ist schwer vorstellbar, zum 'alten Weg' zurückzukehren.

 

Profis sollen ihr Feedback abgeben

 

Die RaceRanger-Geräte werden beim Tauranga Triathlon an den Zeitfahrmaschinen aller 24 Elite-Athleten angebracht. Angeführt werden die Startfelder von den Vorjahressiegern. Braden Currie bekommt es unter anderem mit seinen Landsleuten Jack Moddy, Sam Osborne und Mike Phillips zu tun. Rebecca Clarke muss sich für eine  Titelverteidigung ebenfalls mächtig ins Zeug legen. Allen voran Amelia Watkinson und Hannah Berry (vormals Wells), die beide schon zweimal in Tauranga gewinnen konnten, dürften für einen spannenden Rennverlauf sorgen.

 

Weitere RaceRanger Live-Tests in Neuseeland geplant


Die technischen Offiziellen von Triathlon New Zealand und World Triathlon sowie die Athleten selbst werden die Leistung des Geräts bewerten und dem RaceRanger-Team Feedback geben, um die Weiterentwicklung des Geräts zu unterstützen. Weitere Wettkampftests sind für die neuseeländischen Sommermonate geplant, und nach der Auswertung des ersten echten Pilotversuchs werden World Triathlon und das RaceRanger-Team daran arbeiten, die Geräte bei größeren internationalen Wettkämpfen mit Windschattenverbot einzusetzen.