Super League Triathlon: Taylor-Brown und Hauser gewinnen in München, Lindemann Fünfte

von tri2b.com | 11.09.2022 um 21:12
Nach dem erfolgreichen Auftakt der Super League Triathlon Championship Series vergangenes Wochenende in London war die internationale Triathlon-Elite am heutigen Sonntag zu Gast im Münchner Olympiapark. Ein spektakulärer Rennkurs inmitten der einzigartigen Kulisse des Olympiaparks, ein ultraspannendes Format und ein Weltklasse-Feld sorgten für pulsierende Stimmung unter den angereisten Triathlon-Fans.

Auch wenn der verregnete Sonntag und die nasse Strecke nicht gerade ein einladendes Bild abgaben, hatte es der Renntag in sich. In München wurde in dieser Saison erstmals im „Enduro“ Format gestartet, bei dem alle Athletinnen und Athleten hintereinander insgesamt drei Triathlons absolvieren, sprich: Swim-Bike-Run, Swim-Bike-Run, Swim-Bike-Run über jeweils 300 m Schwimmen, 4 km Radfahren und 1,6 km Laufen – ohne Pause. Wer nach einer der Disziplinen mehr als 90 Sekunden hinter den oder die Führende/n rutschte, scheidete automatisch aus. Dazu kam die Rutschpartie am Grashügel auf dem Weg aus der Wechselzone am Coubertinplatz hinunter zur Schwimmstrecke im Olympiasee.

Georgia Taylor-Brown von vorne

Los ging es mit der Frauenkonkurrenz, in der die Britin Georgia Taylor-Brown ihre dominante Form ausspielen konnte. Der Superstar des Teams „Bahrain Victorious Scorpions“ und die World Triathlon Championship Series Weltmeisterin aus dem letzten Jahr führte bereits nach dem ersten Wechsel der insgesamt dreimaligen Swim-Bike-Run Abfolge und ließ sich von nichts und niemandem aus der Ruhe bringen. Ihr Ziel stand fest: die Führung der Gesamtwertung übernehmen.
 
Platz zwei und drei machten die Teams „Cheetahs“ und „Rhinos“ untereinander aus. Die Britin Sophie Coldwell kam schlussendlich vor der US-Amerikanerin Taylor Spivey über die Ziellinie. Spivey sicherte sich nach dem zweiten Platz in London bereits ihren zweiten Podiumsplatz in Folge.

 

Laura Lindemann: „Es hat Spaß gemacht aufzuholen“

 
Einen starken fünften Platz erkämpfte sich die deutsche Nummer Eins und aktuelle Vize-Europameisterin Laura Lindemann, die mit einer „Wildcard“ am Rennen in München teilnehmen durfte: „Nachdem ich beim ersten Schwimmen erst einmal ins Rennen kommen musste, ging es dann aber Stück für Stück voran,“ erklärt Lindemann. „Es hat Spaß gemacht aufzuholen. Ich konnte meine Stärken ausspielen. Ein cooles Format.“ 
 
Allerdings waren die nassen Bedingungen auch eine Herausforderung für die Athletinnen. Die Siegerin von London, Cassendre Beaugrand war auch in München in der ersten Runde noch als Führende aus dem Wasser gekommen, wurde aber auf der Radstrecke so weit nach hinten durchgereicht, dass sie schließlich als eine der ersten ausschied.

Matt Hauser sprintet auf dem finalen Laufabschnitt zum Sieg

In der Männerkonkurrenz zeigte der Australier Matt Hauser eine außergewöhnliche Leistung und konnte mit dem Tagessieg auch die Gesamtführung in der Super League Triathlon-Series übernehmen.

Zuvor musste Hauser immer wieder kämpfen, um an den Führenden dranzubleiben. Erst durch eine phänomenale Tempoverschärfung auf der letzten Etappe konnte er sich schließlich im Laufen gegen den Portugiesen Vasco Vilaca und den Neuseeländern Hayden Wilde durchsetzen, die zwar beide in den Genuss eines „Short Chutes“ kamen, ihn aber nicht zu ihrem Vorteil nutzen konnten.

Valentin Wernz: „Trotz des Regens hatten wir eine Bombenstimmung“

Den „Short Chute“ für den Zweitplatzierten Vasco Vilaca hatte zuvor sein Teamkollege im Team „Rhinos“ Valentin Wernz, der einzige Deutsche im Feld gewinnen können, weil er als schnellster Radfahrer in der ersten Runde aus der Wechselzone kam. Wernz der in diesem Jahr an allen Super League Triathlon-Rennen teilnehmen wird, war begeistert von seinem Heimrennen in München: „Trotz des Regens hatten wir eine Bombenstimmung. Das hat Spaß gemacht. Die Zuschauer haben super oft meinen Namen gerufen, das motiviert umso mehr!“ 

Für den Sieger Matt Hauser, der am vergangenen Wochenende in London Zweiter hinter Wilde geworden war, weil er fälschlicherweise eine Zeitstrafe kassierte, ist der Sieg in München die wohl beste Art und Weise seine Emotionen loszuwerden: „Es war sicherlich nicht schön heute. Ich musst mit einigen Dämonen kämpfen, besonders auf der zweiten Radetappe. Aber mein letztes Schwimmen war gut und ich bin froh den Sieg für mein Team, die „Eagles“ nach Hause gebracht zu haben," erklärte Hauser.

Nächster Tour-Stop Malibu

Das dritte Rennen der Championship Series wird am 17. September am Strand von Malibu/USA ausgetragen. Danach folgen Toulouse in Frankreich (2. Oktober), sowie das große Finale in NEOM (29. Oktober) in Saudi-Arabien.