Triathlon Heilbronn: Salzwedel und Großkopf gewinnen Mitteldistanz nach Aufholjagd

von tri2b.com | 11.06.2023 um 16:58
Mehr als 1.000 Triathletinnen und Triathleten haben im Rahmen des hep Triathlon Heilbronn powered by Audi die Käthchenstadt in ein Mekka des Triathlon-Sports verwandelt. Bei besten Bedingungen sicherten sich Sophia Salzwedel und Julian Großkopf (beide SV Ludwigsburg 08) die Siege über die prestigeträchtige Mitteldistanz.

Neben der Sprintdistanz über 750 Meter Schwimmen, 22 Kilometer Radfahren und 5 Kilometer Laufen konnten sich die Sportlerinnen und Sportler auch über die Kurzdistanz (1,5km, 45km, 10,5km) und die Mitteldistanz mit 1,9 Kilometer Schwimmen, 83 Kilometer Radfahren und einem abschließenden Halbmarathon versuchen. Hinzu kamen mehr als 160 Aktive der BaWü-Liga, die ihren zweiten von vier Saison-Stopps im Rahmen der Veranstaltung im Sprintformat absolvierten.


Julian Großkopf dreht das Rennen auf der Laufstrecke


Ebenso gut gelaunt präsentierte sich Julian Großkopf dann später im Ziel, nachdem er die Mitteldistanz in einer Zeit von 3:56:58 Stunden dank einer herausragenden Laufperformance als Schnellster absolviert hatte. „Dass ich das Heimrennen gewinnen, ist natürlich etwas ganz Besonderes“, freute sich der aus Oberriexingen stammende Triathlet nach seiner vierten Teilnahme am hep Triathlon Heilbronn powered by Audi im Zielrauminterview. Aber nicht nur, weil Freunde und Familie angereist waren und angefeuert hatten, sondern auch, weil er ein Duell unter Vereinskameraden für sich entschieden hatte.

Obwohl die Heilbronner Weinberge und das Zabergäu Teil seines Trainingsreviers sind, er also die Strecke schon mehrfach abgefahren war, bekam der 23-Jährige auf der Radstrecke deutlich Rückstand aufgebrummt. Vor allem der nach dem Schwimmen lange führende, am Ende aber drittplatzierte Nils Friedrichs (4:08:37), wie Großkopf Sportler des SV Ludwigsburg 08, hatte auf der herausfordernden Radstrecke durch das mit seinen mehr als 1.000 Höhenmetern äußerst wellige Terrain des Heilbronner Umlands kräftig in die Pedale getreten.

„Auf dem Rad hatte ich einen schlechten Tag. Da war brutal. Ich bin schon bei einigen Triathlons gestartet, etwa im Allgäu oder bei der Triathlon EM am Walchsee. Aber Heilbronn ist härter. Mein Teamkollege ist mir erstaunlich weit weggefahren. Da hatte ich zwischenzeitlich schon ein bisschen Hals“, erklärte Großkopf.

Auf seiner Paradedisziplin konnte der Student der Luft- und Raumfahrttechnik dann aber – trotz der hohen Temperaturen - umso mehr glänzen und vom dritten auf den ersten Platz nach vorne stürmen: „Es war sehr, sehr heiß. Ich bin langsamer gelaufen, als erwartet. Aber ich bin zufrieden. Es war dann ja relativ schnell geregelt.“

Denn Großkopf hatte nicht nur seinen vor ihm liegenden Vereinskollegen Friedrichs, der auf den ersten beiden Laufrunden Magenprobleme hatte, zügig gestellt. Auch den später auf Platz zwei einlaufenden Tobias Gärttner (TSV Degmarn; 4:06:03), der zunächst ebenfalls auf den letzten Radkilometern einen Vorsprung auf ihn rausgefahren hatte, hatte Großkopf zeitnah überholt.

Sophia Salzwedel gelingt die Titelverteidigung


Ein ähnlicher Rennverlauf spielte sich bei den Frauen ab. Auch hier war die spätere Siegerin mit Rückstand auf den Halbmarathon gegangen. Doch im Wissen um die Strecke und die eigene Vorbereitung, zündete die im Vorjahr trotz Bänderriss noch überraschend erfolgreiche Sophia Salzwedel den Turbo und machte mit ihrer Titelverteidigung nach 4:46:17 Stunden den Doppelerfolg des SV Ludwigsburg 08 perfekt.

„Ich liebe das Rennen, ich liebe die Zuschauer. Ich weiß gar nicht, wie oft ich auf der Strecke meine Namen gehört habe. Das war einfach wunderbar“, freute sich die 35-Jährige.

Zum Finale auf der Laufstrecke fügte die aus Bietigheim kommende Triathletin, die sich ihrer leichten Favoritinnenrolle vor dem Start durchaus bewusst gewesen war, an: „Ich musste erst in meinen Flow kommen, wollte daher auf der ersten Runde auch keine Zwischenzeiten wissen. Wenn man dann aber die anderen vor sich sieht, wird es einfacher ranzulaufen. Als ich vorne war, wusste ich, das ich fokussiert bleiben musste und sauber zu Ende laufen. Das hat gut geklappt.“

Hinter Salzwedel, die bei ihrem dritten Start in Heilbronn bereits das zweite Mal gewinnen konnte, reihten sich nach einem spannenden Showdown auf den letzten Metern Marlies Weiland (Tri-Team Heuchelberg; 4:51:09) und Monika Wensing (Post-SV Tübingen; 4:51:32) als Zweite beziehungsweise Dritte ein.

Über die Kurzdistanz setzen sich Holger Körner (Karlsruher Lemminge; 2:19:42) sowie Titelverteidigerin Janina Fabriz (Soprema Team TSV Mannheim; 2:34:40) durch.

Auf der Sprintdistanz triumphierten Julien Grunert (Laufteam Lama powered by Reha-Fit Bauland; 1:15:07) und Nicole Ensminger (Eintracht Frankfurt Triathlon; 1:26:07).