Triathlon-WM: Eine deutsche Medaille im Paratriathlon

von tri2b.com | 19.09.2015 um 05:44
Die Paratriathlon-Weltmeisterschaften in Chicago waren für den Deutschen Behindertsportverband (DBS) und die Deutsche Triathlon-Union (DTU) nicht so erfolgreich wie erwartet. Martin Schulz aus Leipzig konnte seinen Titel nicht verteidigen, nahm aber Silber mit nach Hause. Auch Nora Hansel aus Bochum scheiterte an der Titelverteidigung und wurde Vierte. Stefan Lösler aus Kirchheim wurde Achter und Rollstuhlfahrer Markus Häusling aus Nendorf musste das Rennen vorzeitig beenden, weil er sich schon beim Schwimmen verletzte.

„Die Bilanz hatten wir uns etwas anders erhofft“, sagte Paratriathlon-Cheftrainer Tom Kosmehl nach den Wettkämpfen. „Die hohen Erwartungen konnten wir nicht umsetzen, aber ich muss Martin loben, der trotz seiner Probleme toll gekämpft hat und sich den Vize-Titel verdient hat. Stefan war zuletzt verletzt und hat dennoch gezeigt, was in ihm steckt. Markus musste leider schnell aufgeben.“

Martin Schulz mit Raddefekt


Martin Schulz und die PT4 (leichte Behinderung) machten den Anfang der Para-Wettkämpfe. Als Erster aus dem Wasser dominierte Schulz auch die erste Runde auf dem Rad, hatte aber in Runde zwei das Pech eines Defekts, so dass er das Vorderrad wechseln musste. So setzte sich der Kanadier Daniel Stefan an die Spitze, während Yannick Borseaux aus Frankreich sich von hinten durch das Feld fuhr. In der Folge konnte Schulz wieder Fahrt aufnehmen und wechselte auf Rang zwei in die Laufschuhe, nahezu zeitgleich mit Bourseaux. In der Laufentscheidung demonstrierte Stefan seine aktuelle Stärke und sicherte sich den Sieg nach 59:27 Minuten. Schulz lief 30 Sekunden danach als Vize-Weltmeister ein und Borseaux komplettierte das Podium. „Ich bin schon etwas betrübt, da ich mit einem Sieg das Paralympia-Ticket bereits in der Hand hätte halten könnte“, sagte Schulz nach dem Rennen. „Aber angesichts der Umstände und meines Raddefekts freue ich mich auch über die Silbermedaille. Im Lauf fehlte es letztlich nach der Aufholjagd an Kraft. Glückwunsch an den Weltmeister Stefan Daniel.“

In der PT2 (schwere Behinderung) stieg Stefan Lösler an neunter Stelle aus dem Michigansee. Diese Position änderte sich auf dem Radpart nicht und letztlich konnte Lösler im Laufen noch einen Platz gut machen und wurde am Ende Achter (1:14:55 Stunden). Den WM-Titel sicherte sich der Italiener Michele Ferrarin (1:10:00 Stunden).

Markus Häusling (PT1 – Rollstuhlfahrer) hatte keinen guten Renntag. Der Niedersachse musste das Rennen vorzeitig beenden, weil er sich im Schwimmen verletzte. Weltmeister darf sich Bill Chaffey (58:38 Minuten) aus Australien im nächsten Jahr nennen.

Titelverteidigerin Nora Hansel (PT3, 1:27:32 Stunden) schaffte einen dritten Rang. Neue Weltmeisterin wurde die Australierin Sally Pibeam in 1:20:22 Stunden.

Website der ITU World Triathlon Series: wts.triathlon.org