WTS Stockholm: Flora Duffy nicht aufzuhalten

von René Penno für tri2b.com | 02.07.2016 um 18:52
Flora Duffy hat die sechste Station der ITU World Triathlon Series gewonnen. In Stockholm war die Triathletin von den Bermudas nicht zu schlagen und siegte im Alleingang nach 2:03:38 Stunden vor Andrea Hewitt aus Neuseeland (2:03:58) und der Britin Helen Jenkins (2:04:06). Laura Lindemann beendete das Rennen auf Rang 16 (2:07:25).

Diese Art der Renngestaltung kennt man eigentlich von den langen Distanzen: Beim Schwimmen vorne dabei, auf dem Rad angreifen, beim Laufen die Führung verteidigen - und am Ende souverän gewinnen. Genau das tat Flora Duffy auf dem schweren Kurs in Stockholm, der wie dafür gemacht war. Hinter der Amerikanerin Katie Zaferes kam Flora Duffy als Zweite aus dem Wasser, dahinter folgten Sarah True und die Japanerin Ai Ueda.

Dieses Quartett verschwand schnell auf die Radstrecke, Flora Duffy aber hielt sich gar nicht lange bei ihre Begleiterinnen auf und drückte gleich auf’s Tempo. Die Athletin von den Bermudas, durch etliche Rennen im Gelände ist sie Alleingänge gewohnt, setzte sich ab und baute ihren Vorsprung auf die inzwischen auf 15 Athletinnen angewachsene Verfolgergruppe auf bis zu einer Minute aus. Je näher die zweite Wechselzone kam, desto kleiner wurde der Vorsprung dann doch.

23 Sekunden vor Mari Rabie aus Südafrika, die die Verfolgerinnen anführte, waren es noch - näher kam die Konkurrenz trotz aller Bemühungen nicht mehr. Im Ziel hatte Duffy 20 Sekunden Vorsprung vor Andrea Hewitt, die Helen Jenkins auf der ansteigenden Zielgeraden noch abschüttelte.

Laura Lindemann war die einzige deutsche Starterin, weil Sophia Saller wegen einer Erkältung verzichten musste. Lindemann, die auf einen Start bei den Olympischen Spielen hoffen kann, verlor schon beim Schwimmen Zeit und wechselte nach dem Radfahren mit 3:07 Minuten Rückstand zum Laufen. Ein Sturz hatte ihr zusätzlich Zeit gekostet, mit der fünftschnellsten Laufzeit rannte sie noch bis auf Platz 16. "Ich bin nur mit Teilleistungen meines Rennens zufrieden", sagte Lindemann. "Beim Schwimmen wäre ich gerne weiter vorne aus dem Wasser gekommen. Als ich in der Verfolgergruppe saß, war die Rennsituation eigentlich dann doch noch in Ordnung, doch durch meinen Sturz am Wendepunkt bin ich dann in die zweite Verfolgergruppe gefallen. Dort habe ich dann viel Arbeit geleistet und konnte trotzdem mit einem guten Lauf das Rennen abschließen. Ich hätte sehr gerne erfahren, wie es ausgegangen wäre, wenn ich nicht gestürzt und in der ersten Verfolgergruppe geblieben wäre. Aber „wäre“ hilft halt nichts."