Kombucha und Ketchup fördern die Regeneration
Der biochemische Weg der Essigsäure dürfte allerdings bei Mensch und Nagetier identisch verlaufen: Essigsäure wird zu Citrat abgebaut, welches die Phosphofruktokinase hemmt. Dieses Enzym bestimmt die Geschwindigkeit des Zuckerabbaus – wird sie gebremst, könnte die Glykogenbildung davon profitieren.
Die japanische Studie ließ für den Versuch Ratten bis zur Erschöpfung schwimmen und bot den Tieren anschließend Lösungen von Weinessig und Glucose als Regenerations-getränke an. Bei der Tiergruppe, die beide Trinklösungen gleichzeitig erhalten hatte, wurden anschließend deutlich größere Glykogenreserven in Arbeitsmuskeln und Leber nachgewiesen.
Die Ergebnisse legen nahe, dass auch beim Menschen eine gleichzeitige Zufuhr von Essigsäure und Kohlehydraten die Wiederauffüllung der Glykogenspeicher fördert. Das wäre ein später, wissenschaftlicher Beleg für altes, naturheilkundliches Wissen. Welcher Essig dafür bevorzugt wird, dürfte weniger durch wissenschaftliche Vorgaben als persönliche Vorlieben geprägt sein. Nudeln mit Ketchup oder Kartoffeln mit Salat liegen manchem vielleicht näher als Kombucha-Getränke, die Zucker und Essigsäure gleichzeitig enthalten.
(Quelle: Fushimi et al.:The efficacy of acetic acid for glycogen repletion in rat skeleton muscle after exercise. – Int. J. of Sports Medicine 23 [2002])