Challenge Walchsee: Südafrikanischer Sieg im Tiroler Regen

Nach herrlichem Spätsommerwetter am Samstag setzte im Kaiserwinkl über Nacht Regen ein, der sich erst in den Mittagstunden langsam zurückzog, so dass zu den Zieleinläufen wenigstens zwischenzeitlich die Sonne zum Vorschein kam - inklusive dem malerischem Bergpanorama. Unbeeindruckt vom Wetter legte Todd Skipworth schon beim Schwimmen fast zwei Minuten zwischen sich und die Verfolger um die Topfavoriten Bracht und Cunnama. Dem Australier gelang es dann auf der neuen technisch anspruchsvollen Radstrecke, die durch den Regen noch zusätzlich erschwert wurde, seinen Vorsprung sogar noch zu vergrößern. Nach 90 Kilometern hatte Skipworth 3:30 Minuten Vorsprung, obwohl sich dahinter vor allem Timo Bracht immer wieder bemühte, das Tempo hoch zu halten und den Abstand zu verkürzen. Durch die Tempoarbeit des Eberbachers verkleinerte sich immerhin die Verfolgergruppe. Nur noch Cunnama und Markus Fachbach kamen zeitgleich mit Bracht zum zweiten Wechsel, während Per Bittner auf dem winkligen Kurs den Anschluss verlor.

Bracht pinkelt, Cunnama läuft davon

Im Halbmarathon verkürzte das Verfolgertrio von Beginn an den Rückstand zu Skipworth, wieder angeführt von Bracht. Der Vorjahreszweite musste aber durch einen unfreiwilligen Pinkelstop Cunnama und Fachbach ziehen lassen, die beide mächtig auf das Tempo drückten. Der Südafrikaner konnte durch die Tempoverschärfung das Loch zu seinem Kollegen vom Team TBB an der Spitze schnell schließen, ging nach 13 Kilometern in Führung und lief bei seinem ersten Start am Walchsee auch zum ersten Sieg. Bracht kämpfte verbissen um Anschluss und überholte zuerst den langsamer werdenden Fachbach und dann auch noch Skipworth. Am Ende durfte sich der 38-Jährige wie in den beiden Vorjahren über Rang zwei freuen. Skipworth wurde Dritter vor Markus Fachbach, der wie schon bei der Challenge Roth mit Rang vier vorlieb nehmen musste. Rang fünf ging an Per Bittner.

Die Jodie-Yvonne-Show

Bei den Frauen war das Rennen lange die Show von Jodie Swallow. Die Zweite des Ironman Frankfurt stieg als Gesamtzweite, noch vor ihrem Freund James Cunnama, auf´s Rad und fuhr bis zur 70-Kilometer-Marke allein an der Spitze, bis Yvonne van Vlerken aufschließen konnte. Die Niederländerin und die Britin absolvierten in der Folge einige Kilometer gemeinsam, bevor van Vlerken sich kurz vor dem zweiten Wechsel allein an die Spitze setzte. Die Zweite der Challenge Roth, zuletzt gehandicapt durch eine Mandel-OP, war danach in den Laufschuhen nicht mehr aufzuhalten. Schnell hatte sie einen komfortablen Vorsprung herausgelaufen, den sie bis ins Ziel auf 2:28 Minuten ausbauen konnte. Swallow wurde bei ihrer Walchsee-Premiere ungefährdete Zweite. Rang drei belegte wie im Vorjahr die Finnin Kaisa Lethonen, vor Erika Csomor und der Darmstädterin Susan Blatt.