19 Schwimmbrillen der Saison 2018 im Praxischeck

von tri2b.com | 14.07.2018 um 23:04
Insgesamt sechs Hersteller mit zusammen sieben Schwimmbrillen-Marken waren beim tri2b.com-Schwimmbrillen-Test 2018 dabei. Wie in den Vorjahren teilten wir das Testfeld in die Kategorien "Performance- und Komfort", "Pool- und Wettkampf", sowie "Schwimm-Masken" ein, wobei dort nur noch ein Modell der insgesamt 19 Modelle vertreten war. Das 2018er-Testfeld setzte sich zusammen aus den Marken Aqua Sphere, Arena, Finis, MP Michael Phelps, sailfish, Zoggs und Zone3. Wobei Finis, MP Michael Phelps* und Zone3 erstmals an einem tri2b-Schwimmbrillen-Test teilnahmen.

>> Zum Test: Performance- & Komfort-Schwimmbrillen 2018 ...  

>> Zum Test: Pool- & Wettkampf-Schwimmbrillen 2018 ... 

>> Zum Test: Schwimm-Masken ...

 

Die Bewertung:


Das tri2b.com-Testteam setzte sich diesmal aus 11 Testschwimmer/innen zusammen. Die Leistungsklasse war wie immer breit gefächert: Leistungsorientierte Triathleten/innen mit Ironman Hawaii-Erfahrung bis hin zum Triathlon-Einsteiger, in der ersten Kurzdistanz-Saison. Die Testbrillen durften über einem Zeitraum von bis zu sechs Wochen im täglichen Training geschwommen werden. Teils kamen die Brillen auch beim Wettkampf zum Einsatz. Anschließend bewerteten sie die Testkriterien wieder auf einer 10-stufigen Skala (1 = gering/schlecht, 10 = sehr stark/sehr gut). Zusätzlich wurden persönliche Testkommentare abgegeben.

 

Die Testkriterien:

  • Sitzkomfort
  • Wasserdichtigkeit
  • Verstellmöglichkeit
  • Handhabung der Verstellmöglichkeit
  • Sichtfeld/Blickwinkel
  • Scheiben, optische Reinheit
  • Aufbewahrungsmöglichkeit

 

Umgang mit der Bewertung:

Nicht die Schwimmbrille mit der in Summe besten Benotung ist zugleich der Testsieger. Sichtkomfort und Wasserdichtigkeit sind z.B. deutlich höher zu bewerten, als die mitgelieferte Aufbewahrungsmöglichkeit und die Handhabung der Verstellmöglichkeiten. Schließlich haben gerade langjährige Schwimmer/innen schon oftmals allerlei Brillen-Säckchen und -Boxen daheim rumliegen und die Verstellmöglichkeiten werden normalerweise nur bei den ersten Einsätzen benötigt. Oder selbst die beste Schwimmbrillen-Box wird erst gar nicht hergenommen, weil der Schwimmrucksack eh das passende Fach dafür hat.

Sitzkomfort und Wasserdichtigkeit sind hingegen bei jeden Workout, im Pool und im Freiwasser, ein Thema,. Das Sichtfeld und der Blickwinkel sind beim Freiwasserschwimmen von größerer Bedeutung als im Pool, wo die Orientierung über die Kacheln und die Bahnen-Linien erfolgt. Die Konkurrenz auf der Nebenbahn besonders gut im Blick zu haben wird auch nur für einen Teil der Triathleten besonders wichtig sein. Die Scheibenqualität ist wiederum bei jedem geschwommenen Meter mit dem Seh-Sinn zu erfühlen. Verzerrungen, die beim "zur Seite blicken" bei gebogenen Linsen häufig auftreten stören den einen Schwimmer, den anderen wiederum nicht.

Man sieht hier schnell, dass die Schwimmbrillen-Bewertung sehr subjektiv ist. Unsere Bewertungen sind daher vor allem Anhaltspunkte, um sich in den Sortimenten der Hersteller besser zurecht zu finden.  

 

Unser Testfazit:

 

Im 2018er Test lagen 71 Euro zwischen der günstigen und der teuersten Schwimmbrille. Die sailfish Schwedenbrille kostet 9,00 EUR, die Zoggs Predator Flex Titanium Reactor schlägt mit 80,00 EUR zu Buche. Auffallend war, dass beim Sitzkomfort und der Wasserdichtigkeit quer durch das Testfeld gute bis sehr gute Bewertungen vergeben wurden. Individuelle Ausnahmen, wenn eine Brille gar nicht mit der Gesichtsform harmoniert, mal außen vor gelassen. Gleich mehrmals bekommt man noch unter der 20 Euro-Grenze viel Schwimmbrille fürs Geld.
Die Kaiman Kameleon (16,95 EUR) und die drei Finis Modelle im Testfeld wären hier zu nennen.
Die Finis Ciruit hat sich deshalb mit ihren 15,99 EUR/bzw. 19,99 EUR in der Mirror-Ausführung  einen Kauftipp als günstige Pool- und Wettkampfbrille verdient. Ebenfalls ein echter Tipp ist die sailfish Storm für 20,00 EUR wert, die als Allroundbrille beim täglichen Training eine wirklich gute Figur macht.

In der "Pool-Kategorie" geht der zweite Kauftipp an die Arena Cobra Ultra Mirror (50,00 EUR), die als in den Augenhöhlen sitzende Racebrille erstaunlich viel Komfort mitbringt und bei der Anpassung der Nasenstege allerlei Freiheitsgrade zulässt. Entscheidend für den Kauftipp ist aber die gestochen scharfe Optik der Linsen.
Bei den Komfortbrillen hat uns die Zone3 Volare (38,95 EUR) überzeugt und ist Kauftipp-würdig. Der Sitzkomfort dürfte hier bei vielen Geschichtsformen im oder ganz nah am Optimum liegen. Die Gläser sind polarisiert und bieten so besten Blendschutz. Vielleicht der entscheidende Unterschied, um bei tiefstehender Sonne auf der Ideallinie zu bleiben?
Der zweite Kauftipp in der "Performance- und Komfortkategorie" geht an das Zoggs Flagschiff Predator Flex Titanium Reactor. Ob 80,00 EUR für eine Schwimmbrille wirklich gut angelegtes Geld ist, dass muss jeder für sich selbst entscheiden. Sich an die Lichtverhältnisse anpassende Linsen sind für die Bedingungen, wie sie im Triathlon immer wieder vorkommen, auf jeden Fall mit leistungsrelevant. Durch Orientierung verlorene Sekunden tun nun mal doppelt weh und können sich im weiteren Rennverlauf schnell potenzieren. Wer den Kauftipp für die teuerste Brille im Test trotzdem unpassend findet. Die für sich schon tippwürdige Passform der Zoggs Flex Predator gibt es auch schon für 30,00 EUR.

Und weil es so wichtig ist, gibt es zum Abschluss etwa  "dublicate content" aus dem 2016er-Test. Man kann es schließlich nicht oft genug sagen. Im Vergleich zu anderen Triathlon-Ausrüstungsgegenständen sind Schwimmbrillen immer noch vergleichsweise günstig. Gönnt euch für das Rennen, auf das ihr eine ganze Saison hin trainiert, die Brille mit dem für euch individuell besten Durchblick. Verbesserungen im Schwimmen sind meist ganz hart über den Winter erarbeitet. Diese dann durch "Blindflug" im Wasser wieder her zu schenken, wäre mehr als schade. Für das Bahnenzählen im Pool tut´s dann auch eine einfachere Brille (oder die alte Race-Brille).

*MP Michael Phelps gehört zum italienischen Hersteller Aqua Lung, der auch die Marke Aqua Sphere vertreibt.