Ostseeman: Woysch und Spindler siegen mit neuen Streckenrekorden

von tri2b.com | 02.08.2009 um 22:30
Begünstigt von hervorragenden äußeren Bedingungen haben die Sieger des Ostseeman 2009 Joseph Spindler und Nicole Woysch neue Streckenrekorde aufgestellt. Mit einer Endzeit von 9:22:24 Stunden erreichte die 32-jährige junge Mutter Woysch eine neue persönliche Bestzeit und auch in den Geschichtsbüchern des Ostseemans wird sie als neue Streckenrekordhalterin geführt. Mit mehr als eine halben Stunde Vorsprung war ihr Sieg zu keinem Zeitpunkt gefährdet. Joseph Spindler sicherte sich in 8:28:17 Stunden seinen dritten Sieg beim Ostseeman ebenfalls mit neuer Streckenbestzeit. Mit etwas weniger als drei Minuten Rückstand folgte Horst Wittmershaus nach langem Kampf mit dem späteren Sieger.

 Zum Start des Ostseeman hatte sich der Wind der letzten Tage gelegt. Die Flensburger Förde lag spiegelglatt vor den rund 1.100 Athleten der Einzel- und Staffelkonkurrenz. Mit 16 Grad Celsius Lufttemperatur und knapp 19 Grad Wassertemperatur ohne Wellengang waren schon zum Start sehr gute Bedingungen gegeben. Auch auf der Radstrecke profitierten die Athleten auf den sechs Runden à 30 Kilometer vom kaum spürbaren Windhauch. Gemäßigte Temperaturen um 25 Grad und leichte Nieselschauer sorgten zudem für die erwünschte Abkühlung. Joseph Spindler ist der neue „Mister OstseeMan“: Bei der achten Auflage des großen Triathlonspektakels in Glücksburg erkämpfte sich der 35-jährige aus dem bayrischen Gaißach seinen nunmehr dritten Erfolg. Er zog damit mit dem dreifachen Champion Matthias Klumpp (Reutlingen) gleich und verbesserte dessen bisherigen Streckenrekord um vier Minuten. Nach 8:28:17 Stunden hatte der neue Champion das 3,8 km lange Schwimmen in der Förde, die 180 km lange Raddistanz durch das hügelige Angeln sowie den 42,195 km langen Marathonlauf rund um das Wasserschloss hinter sich gebracht. Bei idealen äußeren Bedingungen war der für das Team TBB startende Profi so schnell unterwegs wie noch nie. Auch sein bis zum Schluss hartnäckiger Verfolger Horst Wittmershaus (SC Weyhe) blieb in 8:30:59 Stunden noch unter der alten Bestmarke bei Deutschlands nördlichstem Langdistanzrennen. Den dritten Platz der Männer erkämpfte der Däne Ulrik Schaarup in 8:45:04 Stunden. Volker Orthmann aus Neumünster setzte sich in 8:52:16 Stunden als bester schleswig-holsteinischer Athlet in Szene.

Männerrennen lange offen


Als glücklicher und fairer Zweiter zeigte sich Horst Wittmershaus (SV Weyhe). Der Niedersachse und der Bayer Joseph Spindler lieferten sich über mehr als acht Stunden einen spannenden Zweikampf. Der 41-jährige Wittmershaus kam nach dem Schwimmen mit einer Minute Vorsprung auf Spindler aus dem Wasser, musste den sechs Jahre jüngeren Profi auf der Radstrecke aber passieren lassen, blieb aber mit weniger als drei Minuten Rückstand in Verfolgerstellung. Als es auf die Laufrunden ging, schien das Rennen noch einmal spannend zu werden. „Als ich nach der zweiten Runde merkte, dass er Zeit gut gemacht hat, habe ich kurz einen Schreck gekriegt“, beschrieb Spindler, der zu den absoluten Laufassen der Szene zählt, seine Wettkampfimpressionen. Der neue Champion hat aber noch Reserven, um zu reagieren und stellte den alten Vorsprung wieder her. „Ernsthafte Hoffnungen habe ich mir eigentlich nicht gemacht. Joseph hat in der dritten von fünf Runden den Sack zugemacht. Ich freue mich, dass er mich so toll mitgezogen zu meiner starken Zeiten“, äußerte sich der alte und neue Norddeutsche Meister anerkennend über den Gesamtsieger aus dem Süden.

Woysch stellt Topzeit auf

In die Rekordlaune fügten sich auch die schnellsten „OstseeWoMen“ ein. Die Vorjahreszweite Nicole Woysch von Tri-Sport Saar Hochwald stieß mit einem famosen Rennen in die absolute deutsche Spitze vor und pulverisierte die alte Streckenbestmarke förmlich. In 9:22:24 Stunden war die „Eisenfrau“ aus dem Saarland mehr als eine halbe Stunde schneller als die bisherige Topzeit der zweifachen Siegerin Conny Dauben. Bei ihrem bereits dritten Langdistanzrennen in diesem Jahr verbesserte die junge Mutter ihre erst vor vier Wochen in Klagenfurt aufgestellte persönliche Bestzeit nochmals um sieben Minuten. Nicole Woysch zählt mit dieser Topzeit nun zur echten deutschen Spitzenklasse auf der Langstrecke. „Das war mein erster Langdistanzsieg. Das war schon wichtig“, freute sich die Siegerin über den Erfolg in Glücksburg, wo sie im Vorjahr nur acht Monate nach der Geburt ihres ersten Kindes als Zweite ins Ziel gekommen war. „Über viele lange Wettkämpfe gewinne ich die notwendige Wettkampfhärte“, beschrieb die Spitzenathletin ihre ungewöhnliche Wettkampfplanung, die in diesem Jahr in Köln und Barcelona noch zwei weitere Starts über die Langdistanz vorsieht.Woysch verhinderte mit ihrer Glanzzeit den Hattrick von Conny Dauben (Sprockhövel). Die Siegerin von 2007 und 2008 präsentierte sich in 9:57:58 Stunden ebenfalls in starker Form, musste aber die Überlegenheit der Siegerin neidlos anerkennen. „Ich gönne es ihr wirklich, heute ist halt ihr Tag“, gratulierte die 33-Jährige aus Sprockhövel ihrer Nachfolgerin schon im Ziel. Die Südafrikaner Caroline Koll lag nach einer tollen Schwimmleistung zunächst in Führung, musste aber ihre deutsche Konkurrentinnen schon auf der Radstrecke ziehen lassen und lief nach 10:18:42 Stunden als Dritte ins Ziel.

Auflage 2010 schon ausgebucht


Rund 500 Einzelkämpfer und über 600 Staffelstarter stellten sich der großen Herausforderung an der Flensburger Förde. Wer ein Mal beim OstseeMan mitgemacht hat, möchte es am liebsten gleich wieder tun. So jedenfalls erscheint es nicht nur Renndirektor Reinhard Husen. Nachdem in der Nacht nach dem Rennen um Mitternacht die Online-Anmeldungen für den OstseeMan am 1. August 2010 freigeschaltet wurden, waren bereits in den ersten zwölf Stunden alle 600 Einzelstartplätze vergriffen. „Die Leute sind verrückt aufs nächste Rennen“, beobachtet Husen.