Allgäu Triathlon: Daniela Bleymehl und Thomas Ott gewinnen über die Classic-Distanz

von tri2b.com | 21.08.2022 um 20:39
Endlich wieder Triathlon im Allgäu, wie ihn die Szene liebt: Nach der coronabedingten Eventabsage in 2020 sowie der eingeschränkten Ausgabe im vergangenen Jahr, konnte die 40. Auflage des Klassikers in gewohnter Manier ausgetragen werden. Die Siege über die prestigeträchtige Classic-Distanz sicherten sich die Topfavoritin Daniela Bleymehl aus Darmstadt und der Gemündener Thomas Ott.

Lediglich die Schwimmstrecke musste nach den starken Regenfällen der Vortage und des daraus resultierenden hohen Wasserstands im Alpsee noch kurzfristig leicht verändert werden, sonst war alles wieder beim Alten, so wie die 2800 Teilnehmer sich das gewünscht hatten. Und auch das Wetter zeigte sich pünktlich zum Startschuss ganz nach Wunsch. Die Regenwolken der Vortage hatten sich verzogen und es schien, nach anfänglichem Nebelschwaden über dem Alpsee, den ganzen Tag über die Sonne.

 

Thomas Ott mit Start-Ziel-Sieg

 

Es waren anfangs wie erwartet Thomas Ott und Nils Frommhold, die auf der Mitteldistanz nach dem Schwimmen an der Spitze lagen. Nachwuchsmann Ott legte nach dem starkem Schwimmauftritt gleich nach und hämmerte mit höchstem Krafteinsatz über den Kalvarienberg, so dann Frommhold erst gar nicht aufschließen konnte. Ott (Siegerzeit: 3:58:30) setzte zur Soloflucht an und fuhr über die zwei Radrunden einen komfortablen Vorsprung heraus, den er auf der Laufstrecke geschickt verteidigte. Anders Frommhold, dem zum Ende des Radfahrens schon weitere Konkurrenten im Nacken saßen. So stürmte von hinten der Australier Joel Wooldridge (4:00:24) vorbei, der mit der schnellsten Laufzeit bis auf Rang zwei nach vorne lief. Dritter wurde, nach einem spannenden Duell auf der Laufstrecke, Julian Großkopf (4:01:38) aus Waiblingen.

Gar nicht gut lief es hingegen für Frommhold auf der Laufstrecke. Der Freiburger hatte mit Atemproblemen zu kämpfen, blieb aber im Rennen, und finishte abgeschlagen auf Rang 17.

 

Daniela Bleymehl im Radduell mit Els Visser

 

Daniela Bleymehl wurde hingegen ihrer Favoritinnen-Rolle gerecht. Die Darmstädterin, die dieses Jahr bereits die Ironman-Rennen in Südafrika und Frankfurt für sich entschied, machten ihren Sieg in 4:25:15 Stunden bei der Allgäu-Premiere auf der Laufstrecke perfekt. Zwar setzte die Niederländerin Els Visser (4:27:48) lange die Akzente auf der anspruchsvollen Radstrecke, war aber beim Laufen letztendlich chancenlos. Die beiden Top-Damen spielte in ihrer eigenen Liga und kamen mit über 10 Minuten Vorsprung ins Ziel. Die Bundesliga-Athletin Maria Paulig (4:37:55) vom Team Icehouse sicherte sich mit einer starken Laufleistung Rang drei vor der Vorjahressiegerin Sarah Schönfelder.

Bleymehl zeigte sich nach dem Zieleinlauf begeistert von der Stimmung im Allgäu: „Wenn man eine echte Triathlon-Party sucht, dann findet man sie hier. Das Rennen war für mich ein guter Härtetest auf dem Weg nach Hawaii und mit dem Sieg bin ich natürlich sehr zufrieden.“

Auf der OLYMP-Strecke (1,5 km Schwimmen, 44 km Radfahren, 10 km Laufen) konnte Vorjahressiegerin Kati Krüger (Erdinger Active Team/2:24:40) ihre Erfahrung ausspielen und siegte überlegen mit der schnellsten Schwimm- und Radzeit des Tages. Es folgten Anna Heyder (TV Dresden/2:33:50) und Mira Marie Hippe (Mach3 Köln/2:35:52). Der Herren-Titel beim OLYMP ging an Fabian Kraft (TV 48 Erlangen/2:06:48), der sich gegen Lukas Stengel (Arriba Göppersdorf/2:10:43) durchsetzte. Der für den SC Delphin Ingolstadt startende Neilan Kempmann (2:12:32) komplettierte das Podium.

Auf der SPRINT-Strecke siegte Anna Hautmann (Allgäu Outlet Race Team/1:27:31) vor Katharina Rittel (Sporthaschko Team/1:28:12) und Vanessa Baumeister (TV Immenstadt/1:30:48). Damit gingen alle Podiumsplatzierungen auf der kurzen Distanz (0,5 km Schwimmen, 26 km Radfahren, 5 km Laufen) an lokale Athletinnen aus dem Allgäu. Bei den Männern setzte sich mit Lukas Stüfen (1:18:24) vom TSV Bargteheide Tri ein Athlet aus dem hohen Norden durch. Dahinter komplettieren Moritz Speh (DAV Ravensburg/1:18:32) und Finn Sattler (RSC Kempten/1:18:33) das Podium.

 

Über 20.000 Zuschauer an den Strecken rund um Immenstadt

 

Geschätzte 15.000 Zuschauern direkt am Alpsee und weitere 10.000 Triathlon-Fans entlang der Strecken waren live dabei und sahen u.a. wie die Paralympics Sportlerin Sarah Hundert aus Luxemburg gemeinsam mit ihrer Trainingspartnerin und Physiotherapeutin Milena Bauch (Immenstadt), erneut die Herausforderung Allgäu Triathlon meisterte.

Die Charity-Staffel mit Schwimm-Olympiasiegerin Britta Steffen, Ex-Radprofi Andriy Grivko und Langlauf-Olympiasiegerin Evi Sachenbacher-Stehle belegte einen starken dritten Rang über die Olympische Distanz. Dabei war die Wintersportlerin Sachenbacher-Stehle kurzfristig für den durch Krankheit ausgefallenen Mischa Zverev eingesprungen. Der Bruder des Tennis-Weltranglisten-Zweiten Alexander Zverev, für dessen Stiftung zur Erforschung von Diabetes Typ 1 die Staffel an den Start ging, ließ es sich aber nicht nehmen die Stimmung am Großen Alpsee zu genießen.