Alpentriathlon Schliersee: In spanischer Hand

von Jens Richter für tri2b.com für tri2b.com | 27.07.2003 um 17:35
Ein weiteres Mal sorgen die Siege spanischer Triathleten für Furore: Hector Llanos und Marina Damlaimcourt gewannen den Alpenklassiker in Schliersee ...

Als in brütender Mittagshitze Eva Bramböck mutterseelenallein, nicht weit hinter den schnellen Männern, den Spitzingsee auf 1100 Metern Höhe erreichte, tippten auch Skeptiker auf den Tagessieg der Österreicherin. Bramböck hatte bereits beim Schwimmen die Initiative übernommen und ihre Konkurrentinnen seitdem als Solistin deutlich auf Distanz gehalten. Der Handvoll internationaler Spitzenathletinnen und 24 Ligastarterinnen gelang es tatsächlich, sich in der 1500 Meter langen Auftaktdisziplin zu verzetteln: „Bei 500 Metern gab es eine Prügelei, da bin ich abgehauen“, erklärte Eva Bramböck später ihr Schwimmsolo vor einem kompakten Verfolgerfeld. Nach gut 21 Minuten kam die Frau aus dem Alpen-Nachbarland in die erste Wechselzone - nach einem Blitzstart um die ersten Kurven der Radstrecke im Kurort Schliersee war sie schon außer Sicht. Suys setzt allein nach Dahinter versuchte die Schliersee-Siegerin von 1999, Mike Suys (BEL), die Verfolgung zu organisieren, doch war auch sie nach einigen Kilometern auf sich allein gestellt. Denn Radspezialistin Ute Schäfer lag nach dem Schwimmen noch weiter zurück als ihre starke Teamkollegin Merija Kiwirante. Und deren Unterstützung hätte Suys auf dem Weg nach vorn dringend gebrauchen können. Weniger konnte die Belgierin dagegen mit jenem Namen anfangen, der ihr in der langen Steigung hoch zum Spitzingsattel genannt wurde: Marina Damlaimcourt, eine 23-jährige Spanierin, fuhr in dem bis 13 Prozent steilen Schlussanstieg auf Sichtweite heran. Vor vier Jahren war Damlaimcourt aus der Leichtathletik zum Triathlon gekommen, bestreitet aber nach fast zweijähriger Verletzungspause erst ihre zweite ernsthafte Rennsaison. Niemand warnt Bramböck Tatsächlich war die Spanierin bis dahin so unauffällig unterwegs, dass auch Bramböcks Betreuer nicht rechtzeitig warnen konnten. Und während die laut schimpfende Suys ihre Laufschuhe nicht finden konnte und dabei fast eine Minute verlor, stürmte Damlaimcourt mit Tagesbestzeit hinter Bramböck über die selektive Laufstrecke um den Spitzingsee. Drei Minuten schneller als die Österreicherin, auch zwei Minuten besser als die später viertplatzierte Fiona Docherty (NZL) war die Spanierin unterwegs. Schon nach vier Laufkilometern übernahm sie die Spitze und jubelte im Ziel über den gelungenen Coup: „Das ist für mich selbst eine riesige Überraschung und der größte Sieg in meiner Karriere“. Riederau einsam vorn Suys (2:25:10) musste am Ende hart kämpfen, um die heranstürmende Docherty (2:25:21) noch auf Distanz zu halten. Kiwirante (2:25:53) als Fünfte vor der Tschechin Jana Jirousková und Ute Schäfer (Siebte in 2:31:50) sicherten dem PZM Team SC Riederau einen weiteren, vollkommen unangefochtenen Mannschaftssieg, während der Erzkonkurrent asics team Witten diesmal nur Rang drei erreichte. Der Bericht vom Rennen der Männer
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