Altmeister Eneko Llanos triumphiert beim Ironman Arizona, Andi Dreitz bricht ein

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 19.11.2018 um 08:45
Vor elf Jahren hat Eneko Llanos seinen ersten Ironman der Karriere gewonnen. Nun schlug der mittlerweile 41-jährige Spanier nochmals zu und triumphierte beim Ironman Arizona in 8:04:24 Stunden vor seinem Landsmann Clemente Alonso-McKernan (8:13:06) und TJ Tollakson (8:16:03) aus den USA. Andi Dreitz drückte dem Rennen beim Radfahren den Stempel auf und lag bis zur Halbmarathonmarke noch auf Siegkurs, dann rannte der Oberfranke allerdings an die vielzitierte "Wand" und fiel noch bis auf Rang zehn zurück. Die Frauenkonkurrenz entschied die US-Amerikanerin Heather Jackson (8:39:18) für sich.

Eine achtköpfige Spitzengruppe kam nach knapp 50 Minuten innerhalb von nur 15 Sekunden aus dem Tempe Town Lake, darunter der Niederländer Martijn Dekker, der Brite Philip Graves und der spanische Altmeister Eneko Llanos. Andreas Dreitz führte mit zwei Minuten Abstand die Verfolger in die erste Wechselzone.

 

Dreitz mit Vollgas an die Spitze

 

Kaum auf dem Rad, war bei Dreitz Attacke angesagt. Im Schnellzug-Tempo fuhr er zur Spitzengruppe auf und ebenso schnell vorbei. Verfolgt wurde der Oberfranke nun vom Amerikaner TJ Tollakson, der bis zur Hälfte des Radfahrens um die zwei Minuten Rückstand hinnehmen musste, dann aber seinerseits sogar wieder Boden auf Dreitz gutmachte. Gemeinsam erreichten die beiden die zweite Wechselzone, während die nächsten Verfolger, die Spanier Clemente Alonso-McKernan, Llanos und der Brite Graves mit fünf Minuten Rückstand die Laufschuhe schnürten.

 

Llanos mit dem besten Läuferbeinen, Dreitz geht hoch

 

Dreitz ging den Marathon offensiv an und setzte sich nun wieder etwas von TJ Tollakson ab, während sich dahinter Llanos auf dem zweimal zu durchlaufenden Rundkurs entlang des Tempe Town Lakes immer besser in Position lief. Allerdings sollte der Deutsche seinen amerikanischen Schatten nicht wirklich loswerden. Im Gegenteil, denn genau zur Marathon-Halbzeit war Tollakson wieder gleichauf und auch Llanos war schon auf Sichtweite heran gelaufen. Dreitz musste nun die Führung an den 38-Jährigen Amerikaner abgeben, der wenig später diese an Llanos verlor. Llanos, der übernächste Woche seinen 42. Geburtstag feiern darf, hatte nun die besten Beine und lief mit einem 2:47-Stunden-Marathon dem siebten Ironman-Sieg seiner Karriere entgegen. Für Dreitz, der nun regelrecht hochging, war hingegen der Traum vom zweiten Ironman-Sieg endgültig dahin. Der 29-Jährige zeigte allerdings Moral, blieb im Rennen, und finishte auf Rang zehn. "Das war ein echter Kampf. Bis zur Hälfte des Laufs ging es für mich um den Sieg, doch dann hatte ich nichts mehr im Tank. Trotzdem kämpfte ich mich bis ins Ziel und lernte die andere Seite von Ironman-Rennen kennen", so Dreitz nach dem Rennen auf Facebook.

 

Jackson stellt Ausreißerin Lester im Marathon

 

Die Amerikanerin Meredith Kessler wurde die Ehre der schnellsten Schwimmerin des Tages zuteil. Allerdings folgte ihr die Australierin Carrie Lester mit nur fünf Sekunden Rückstand. Schnell schnappte sich Lester die Führung und diktierte nun über die kompletten 180 Radkilometer das Tempo an der Spitze. Dahinter kristallisierte sich mit zunehmender Renndauer US-Star Heather Jackson als ernsthafteste Verfolgerin heraus.

Nur noch knapp zwei Minuten Vorsprung nahm Lester mit in den Marathon.  Dieses Zeitpolster sollte nicht ganz bis zur Halbmarathonmarke reichen, dann war Jackson auf Augenhöhe mit Lester, die nun nicht mehr zulegen konnte. Heather Jackson lief in schnellen 8:39:18 Stunden zum Sieg vor Lester (8:44:13). Die Kanadierin Jen Annett (8:51:29) wurde Dritte.