Andreas Böcherer und Daniela Sämmler gewinnen den Ironman Emilia-Romagna

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 22.09.2018 um 17:14
Der Freiburger Andreas Böcherer hat in 8:01:50 Stunden den Ironman Emilia-Romagna gewonnen und damit den ersten Ironman-Sieg der Karriere gefeiert. Der 35-Jährige triumphiere an der Adria vor Michael Rünz, Julian Mutterer und Lukasz Wojt, die damit für einen deutschen Vierfach-Erfolg sorgten. Ähnlich dominant war Daniela Sämmler unterwegs, die in 9:05:49 Stunden vor der Ungarin Gabriella Zelinka und Bianca Steurer aus Österreich triumphierte. Böcherer und Sämmler haben sich mit den Siegen bereits die Qualifikation für den Ironman Hawaii 2019 gesichert.

24,8 Grad Wassertemperatur der Adria bedeuteten, dass die Profi ohne Neo auf die 3,8 km lange, mit einem Australian Exit, versehene Schwimmstrecke geschickt wurden. Bedingungen wie gemacht für den Würzburger Schwimmspezialisten Lukasz Wojt, der in 45:29 min. die klare Tagesbestzeit vorlegte und mit  zweieinhalb Minuten Vorsprung vor einer Gruppe mit den Topfavoriten Andi Böcherer und dem Italiener Giulio Molinari auf die Radstrecke ging.

 

Böcherer macht ernst

 

Schnell sollten Böcherer und Molinari die alleinigen Verfolger von Wojt sein, der auf der ersten der zwei Radrunden seine Führung tapfer verteidigte. Als Dreier-Führungsgruppe gingen die zwei Deutschen und der Italiener dann auf die zweite Radschleife. Böcherer versuchte nun seine Radstärke auszuspielen und setze seine Mitstreiter nun deutlich unter Druck. Als es zum zweiten Mal den einzig längeren nennenswerten Anstieg hinauf nach Bertinori ging, riss zusehends eine Lücke auf, die Molinari und auch Wojt nicht mehr schließen konnten. Bis ins Radziel sollte sich der Vorsprung von Böcherer auf Molinari auf 2:48 min. summieren, der Wojt immer noch direkt im Schlepptau hatte. Dahinter stellte Michael Rünz als Vierter mit 15 min. Rückstand sein Rad in der Wechselzone ab.

 

Molinari mit DNF - Rünz und Mutterer stürmen aufs Podium

 

Zunächst war Molinari noch Böcherers erster Verfolger, doch nach gut 10 km ging der Italiener aus dem Rennen und hinter dem Freiburger Leader kamen die drei ihm folgenden Athleten mit Lukasz Wojt, Michael Rünz und Julian Mutterer ebenso aus Deutschland. Der Ironman-Sieg mit Ansage war für den  35-jährigen Triathlonprofi nun fast eingesackt, der an der Halbmarathonmarke mit mehr als zehn Minuten Vorsprung in Führung lag. In 8:01:50 Stunden und neuer Streckenbestzeit holte sich Andreas Böcherer endlich den ersten Ironman-Sieg der Karriere. „Ich wollte nach dem ersten Halbmarathon schon alles klar haben und bin deshalb in 1:21 Stunden relativ schnell angelaufen. Danach habe ich das Rennen kontrolliert zu Ende gebracht, ohne einzubrechen oder mit schwach zu fühlen“, so Böcherer, der nun auch endlich den Ironman-Sieg in der Vita stehen hat. "Es war schon komisch, bereits zweimal die Acht-Stunden-Marke unterboten zu haben und noch keinen Ironman-Sieg verbuchen zu können. Aber ich habe mich immer nur den Allerbesten gestellt. Und diesen kleinen Makel in den Palmares habe ich ja nun auch ausgemerzt. Ich bin überglücklich und möchte meiner Familie, meinen Team und meinen Sponsoren aus tiefstem Herzen danken! Ohne euch wäre ich jetzt kein Ironman-Champion."

Dahinter versuchte Wojt alles, um auf den Podiumsplätzen zu bleiben. Alle Anstrengungen waren aber vergebens, zunächst lief an der 30 km-Marke Rünz vorbei und zu Rang zwei, kurz vor der 40 km-Marke war dann auch Julian Mutterer vorbei. Somit blieb beim deutschen Vierfach-Erfolg für Wojt nur der undankbare vierte Platz.

 

Österreicherin Weiss erst Leaderin, dann DNF

 

Bei den Frauen bestimmte die Österreicherin Beatrice Weiss die erste Hälfte des Rennens. Weiss führte das Feld nach dem Schwimmen mit über drei Minuten Vorsprung vor Carolin Lehrieder an, Daniela Sämmler folgte an Position vier mit fünf Minuten Rückstand.  Auf dem Rad blieb Weiss die komplette erste Runde in Führung und konnte dabei ihren gut dreiminüigen Vorsprung vor den Verfolgerinnen, um Sämmler und der Ungarin Gabriella Zelinka,  konstant halten, während Lehrieder etwas weiter zurück lag. Als es in die zweite Radrunde ging, verabschiedete sich Weiss urplötzlich wegen eines Radmaterialdefekts mit einem DNF aus dem Rennen.

Das Pech von Weiss war gleichzeigtig das Glück von Sämmler, die so die Führung übernahm und nun sehr schnell auch einen großen Vorsprung auf Zelinka heraus fuhr. Die Ungarin musste bis ins Radziel auch Carolin Lehrieder an sich vorbei ziehen lassen, die nun als Zweite mit gut elf Minuten Rückstand zu Sämmler in den Marathon wechselte.

 

Sämmler kontrolliert zum dritten Ironman-Sieg der Karriere

 

Der mögliche Sieg von Sämmler war nun zumindest von der Konkurrenz nicht mehr in Gefahr. Die Darmstädterin zeigte aber auch selbst keine Schwächen und baute ihren komfortablen Vorsprung nun noch weiter aus, zunächst auf Lehrieder, die allerdings nach der Halbmarathonmarke von Zelinka von Platz zwei verdrängt wurde. Nach 9:05:49 Stunden blieben die Uhren für Daniela Sämmler stehen - Streckenbestzeit und der dritte Ironman-Sieg der Karriere. Zelinka folgte mit 14 min. Rückstand auf Rang zwei vor der Vorarlbergerin Bianca Steurer, die Carolin Lehrieder noch vom Podium verdrängen konnte.