Bundesliga: Petzold findet "Schramberg stark, aber zu packen"

von Jens Richter für tri2b.com für tri2b.com | 25.05.2003 um 22:44
Der amtierende Deutsche Mannschaftsmeister Hansgrohe Schramberg ist seiner Favoritenrolle im Bundesligaauftakt in Gladbeck gerecht geworden. Sebastian Dehmer’s TuS Griesheim verspielte derweil mit einem Blackout beim Schwimmen alle Chancen auf Rang zwei ...

Der amtierende Deutsche Mannschaftsmeister Hansgrohe Schramberg ist seiner Favoritenrolle im Bundesligaauftakt in Gladbeck gerecht geworden. Wie im Vorjahr verschaffte sich das bestens eingespielte Team schon im morgendlichen Grand-Prix ein komfortables Polster vor allen Verfolgern. Sebastian Dehmer’s TuS Griesheim verspielte derweil mit einem Blackout beim Schwimmen alle Chancen auf Rang zwei. Schramberg regiert Gladbeck Nach zwei Jahren Hansgrohe Schramberg an der Spitze der deutschen Mannschaften will Wittens erfahrener Chef Richard Gutt in diesem Jahr endlich den Titel an die Ruhr zurück holen. Doch Schramberg’s bewährte Bestbesetzung mit Aussie Craig "Richie" Cunningham (3.), Christian Weimer (5.) Neuseelands Shane Reed, Florian Fromm und Jan Raphael machte schon im Grand-Prix (0,3-5,5-2,5 Kilometer) alles klar und setzte sich mit der Summe der fünf Einzelergebnisse um 1:39 Minuten von den Verfolgern ab. Zweiter war zu diesem Zeitpunkt noch der TuS Griesheim mit Grand-Prix-Sieger Sebastian Dehmer, Horst Reichel, Daniel Schmoll, Sebastians Bruder Tobias und Sascha Wingenfeld. Sieben Sekunden dahinter auf Platz drei Witten’s junges "Experimental-Team" – mit Maik Petzold, Faris Al-Sultan, Nils Hofeditz, Matthias Zöll und Christian Billau gleich an zwei Positionen neu besetzt. Sekundenabstände zerren an den Nerven Doch auch dahinter ging es beim Jagdstart des Mannschaftssprint am Nachmittag in Sekundenabständen auf die Strecke: TSV Obergünzburg (Eksteen, Woolrich, Horner, Nebel, Sundberg) 37 Sekunden zurück, weitere 8 Sekunden später MITGAS Halle (Cierpinski, Springer, Jeschke, Dietz, Heiner) dann 12 Sekunden bis zum Start des OSC Potsdam (Klausch, Prochnow, Slater, Dietze, Herrmann). Vielleicht gingen deshalb den Griesheimern die Nerven durch und die Mannschaft schwamm 50 Meter zu viel. Witten fand sich schon in der ersten Wechselzone auf einem komfortabel abgesicherten zweiten Platz wieder, während Schramberg längst außer Sicht war. Und blieb, trotz verhaltener Laufleistung, da ohne jeglichen Druck. Junges Team hat den Test bestanden "Auf dem Rad haben wir dann richtig Druck gemacht, nach vorn sogar etwas verkürzt und nach hinten das Polster vergrößert", erzählte ein begeisterter Maik Petzold nach dem Rennen im tri2b.com-Gespräch. Das Teamformat hatte der WM-Fünfte erst einmal in ähnlicher Weise bei der süddeutschen Top-Four Tour ausprobieren können und an der Mannschaftsidee sofort Geschmack gefunden. "Hinten hat sich zum Laufen ein Pulk der drei nächsten Verfolgermannschaften gebildet, aber unser Team hat den zweiten Platz komfortabel nach Hause gelaufen", lobt A-Kader Athlet Petzold nachher die homogene Mannschaftsleistung „seiner Wittener“. Nur Christian Billau, morgens im Grand-Prix auf regennasser Straße gestürzt, musste beim Laufen passen und stieg aus. "Wir können Schramberg knacken" Im Ziel lagen die Wittener 1:09 hinter Schramberg, den Kampf um Platz drei gewannen 96 Sekunden später die Hallenser vor Obergünzburg und Griesheim in spannenden Sekundenentscheidungen. "Wenn bei den Deutschen Meisterschaften noch Unger und Vuckovic zum Team stoßen, könnten wir Hansgrohe vielleicht endlich knacken", hält sich Petzold’s Ehrfurcht vor den zuletzt so überlegenen Schrambergern in Grenzen. Al-Sultan, bei den Deutschen Titelkämpfen in zwei Wochen auch für die eigene Rechnung hochmotiviert, ist sicher, "dort ein sehr gutes Rennen zu machen" und teilt deshalb Petzolds Optimismus. "Ohne Handicap (Billau’s Sturz) und auf einer nicht so arg kurzen Strecke wie heute werden wir noch stärker". – Schramberg’s Sportlicher Leiter Heinz Lieblein kennt allerdings ein raffiniertes Rezept, wie man die Wachablösung verhindern kann: Mit Bestbesetzung. 18 Frauen sind keine Bundesliga Die Bundesliga der Damen krankt an der geringen Zahl teilnehmender Mannschaften – ganze sechs sind noch dabei. Oder anders gesagt: 18 Damen wurden nach dem Mannschaftsrennen im Ziel erfasst, da kommt beim besten Willen keine Spannung auf. An der Reihenfolge der Platzierungen änderte sich nach dem morgendlichen Grand-Prix überhaupt nichts mehr und da lag asics Witten mit Ina Reinders (2.), Janine Härtel (4.), Nina Fischer (5.) und Kerstin Lohmeyer (9.) bereits uneinholbar deutlich vor dem Porsche Zentrum München Team SCR. Am dritten Mannschaftsplatz der Uerdinger, im Vorjahr Siegerinnen in Gladbeck, konnte auch die ähnlich wie Lothar Leder auf allen Distanzen konkurrenzfähige Nina Kraft nichts drehen. Es scheint, als ob Witten wenigstens bei den Damen in dieser Saison leichtes Spiel haben sollte. Alle Ergebnisse des Bundesliga-Auftaktes 2003 in Gladbeck auf der Homepage des SV Gladbeck 13 „ELE Triathlon“
Zaehler