Christine Waitz: Im Triathlon die Grenzen kennenlernen

von René Penno für tri2b.com für tri2b.com | 05.01.2007 um 07:04
Mit dem IRONMAN Hawaii ging für Christine Waitz eine erfolgreiche Saison zu Ende. Gewiss, die meisten Ergebnisse sind eher von nationaler Qualität. Doch ausgerechnet auf Big Island rückte sie als Agegroup-Siegerin und beste Deutsche ins Rampenlicht ...

Mit dem Ironman Hawaii ging für Christine Waitz eine erfolgreiche Saison zu Ende. Gewiss, die meisten Ergebnisse sind eher von nationaler Qualität. Doch ausgerechnet beim Ironman auf Hawaii lief sich die 1,53 Meter große, fast zierlich wirkende Athletin aus Roth ins Rampenlicht. 38. wurde sie im Feld der Frauen, eine ordentliche Platzierung für die Debütantin in Kona. Es war aber nicht dieser 38. Platz, der Christine Waitz in der Fachpresse auf einen Schlag bekannter machte. Auch nicht der Sieg in ihrer Altersklasse (18 – 24 Jahre) sorgte für Aufsehen, obwohl diese Leistung allein schon als stark einzustufen ist. Vielmehr war es die Tatsache, dass die Athletin aus Roth die schnellste Deutsche war und dabei gleich eine ganze Reihe an Profiathletinnen hinter sich ließ. Dabei war es gerade einmal der zweite Wettkampf über die Ironman-Distanz. In Madison (US-Bundesstaat Wisconsin) belegte sie im September 2005 Rang neun bei ihrer Ironman-Premiere, und war die beste Altersklassenathletin. Das Ticket für Hawaii war gesichert, dort bestätigte die 22-Jährige ihr Talent auf der Langstrecke. Ein Talent, das auch der DTU nicht verborgen blieb. Der nationale Verband nämlich holte Christine Waitz, die in Nürnberg Lehramt für Kunst studiert, nun in den Langdistanzkader. Ob es für sie eine Überraschung war? „Natürlich habe ich mich sehr über die Aufnahme gefreut. Im Vorfeld hatte ich nicht darüber nachgedacht. Als ich dann aber einen Brief von der DTU erhielt, hatte ich schon eine Ahnung, die sich ja dann auch bestätigte“, gibt Christine Waitz preis. Damit gehört sie nun zu denjenigen Athleten, die vom Verband unterstützt werden. Aber nur allein auf den Triathlon stützt sie sich auch nach der Berufung in den Kader nicht. Vielmehr setzt Christine Waitz auch auf ihr Studium. Und kommt damit gut klar. „Da ich ja schon seit vielen Jahren Triathlon betreibe, habe ich gelernt, meine Zeit gut einzuteilen. Sport und Studium laufen also parallel, wobei das Eine das Andere braucht. Manchmal muss man einfach auch Prioritäten setzen und auf andere Dinge zugunsten des Trainings und Studiums verzichten“, sagt die Rotherin. Christine Waitz ist zufrieden mit dem Verlauf der Saison und hat bei ihren beiden Ironman-Starts auch ihre ganz persönlichen Erfahrungen gesammelt. „Ich habe bisher nur positive Erfahrungen aus den beiden Rennen mitgenommen. Vor allem lernt man seine Grenzen kennen. Das hilft nicht nur im Sport, sondern auch in allen anderen Lebensbereichen.“ Ein echtes Lieblingsrennen hat sich für sie, die ihre Stärke im Laufen hat, aber noch nicht herauskristallisiert. „Aber die Stimmung auf Hawaii ist schon was ganz besonderes“, sagt sie. Die wird sie auch im kommenden Oktober wieder genießen können. Denn der Start in Kona ist bereits fest eingeplant: „Das Rennen auf Hawaii werde ich mir nicht entgehen lassen!“ Außerdem will sie auch bei ihrem Heimrennen in Roth starten sowie für ihren Verein TV 48 Erlangen in der Bundesliga. Wichtig sei ihr jedes Rennen, bei dem sie startet, sagt sie. „Aber die Saisonplanung ist natürlich auf die beiden Langsdistanzen in Roth und auf Hawaii ausgerichtet“, beschreibt sie klar, welche Rennen in 2007 in ihrem persönlichen Fokus stehen werden.