Deutscher Ironman 70.3-Sonntag: Siege für Frodeno, Frommhold und Philipp

von tri2b.com | 21.05.2017 um 11:26
Was für ein Triathlon-Sonntag aus deutscher Sicht: Beim Ironman 70.3 in Barcelona siegte Jan Frodeno (4:03:45 Stunden) vor seinem australischem Trainingspartner Nick Kastelein (4:06:03) und Ivan Tutukin (4:07:54) aus Russland. Im österreichischen St. Pölten war das Ironman 70.3-Rennen komplett in deutscher Hand. Bei äußerst widrigen Witterungsbedingungen feierten Nils Frommhold (3:56:47), Andreas Böcherer (3:59:04) und Maurice Clavel (4:00:04) einen schwarz-rot-goldenen Dreifacherfolg. Laura Philipp (4:23:31) wollte dem nicht nachstehen und verteidigte ihren Titel überlegen.

Ironman 70.3 Barcelona

 

Das Rennen in Barcelona begann für Jan Frodeno wie immer. Er führte das Feld nach dem Schwimmen an und behielt die Konkurrenz zunächst auch auf dem Rad im Auge. Als Bertrand Billard dann aber zum Angriff überging, ließ der zweifache Hawaii-Sieger den Franzosen gewähren. Bis zum zweiten Wechsel fuhr Billard 3:56 Minuten Vorsprung auf Frodeno heraus, dahinter folgte Frodenos Trainingspartner Nick Kastelein, der Russe Ivan Tutukin und Frederik van Lierde - allesamt waren sie als Einzelkämpfer unterwegs.

Schon auf den ersten Laufkilometern war allerdings klar, dass der Sieg nicht an Bertrand Billard geht. Frodeno holte schnell auf und war nach zehn Kilometern an der Spitze. In 1:11:58 Stunden legte er die beste Zeit im Halbmarathon vor und siegte nach 4:03:45 Stunden vor Nick Kastelein (4:06:03) und Ivan Tutukin (4:07:54). Hinter Van Lierde wurde Billard Fünfter.

Mit einer ähnlichen Taktik wie Jan Frodeno war scheinbar auch Emma Pallant ins Rennen gegangen. Die Britin überließ ihrer Landsfrau Catherine Jameson die Spitze auf dem Rad, um beim Laufen den Spieß umzudrehen. Nach 4:40:03 Stunden siegte Pallant vor Natalie Seymour (GBR) / 4:43:06) und Charlotte Morel aus Frankreich (4:45:53).

 

Ironman 70.3 St. Pölten 

 

Alles andere als Triathlonwetter war heute in St. Pölten. Sehr kühle Lufttemperaturen von  nur 12 Grad, dazu teils strömender Regen und starker Wind. Im Wasser war es daher noch am wärmsten, wo der Österreicher Martin Bader die Tagesbestzeit  vorlegte.  Auf dem Rad war es zunächst der Maurice Clavel, der mit  hohen Wattzahlen seinen Körper erwärmte und den Konkurrenten erst einmal davon vor.  Sowohl Nils Frommhold und auch Andreas Böcherer konterten Clavels Attacke und setzten sich ihrerseits im weiteren Verlauf weit nach vorne ab. So wechselt das deutsche Duo mit sechs Minuten Vorsprung vor Clavel und dem Österreicher Thomas Steger in den Halbmarathon.

Dort legte Nils Frommhold gleich vehement los und setzte den zuletzt zweimal in St. Pölten siegreichen Andi Böcherer unter Druck.  "Ich wusste, dass der erste Kilometer entscheidend sein wird und lief diesen sehr schnell an," so der spätere Sieger Nils Frommhold. Der Abstand entlang der Traisen wurde nun von  Kilometer zu Kilometer größer. Im Ziel betrug sein Vorsprung fast drei Minuten. Hinter Frommhold (3:56:57) und Böcherer (3:59:05) folgte Clavel (4:00:04)  und sorgte so für einen deutschen Dreifacherfolg. Mit Florian Angert (5.) und Markus Rolli (6.) schafften noch zwei weitere Deutsche den Sprung in die Top Ten.

Bei den Damen dominierte die Vorjahressiegerin Laura Philipp. Mit fast zehn Minuten Vorsprung auf ihre Konkurrenz strahlte die Athletin (Siegerzeit: 4:23:31) vom Team Erdinger Alkoholfrei im Ziel. "Es war heute nicht leicht und ich möchte mich bei den Organisatoren für die tolle Organisation  bedanken. Auf dem Rad hatte ich ständig warme Gedanken um gegen die Kälte anzukämpfen." Hinter Philipp kam es zu einem Duell zwischen einer Niederländerin und einer Österreicherin.  Yvonne van Vlerken kam Lisa Hütthaler auf dem Rad immer näher und die beiden gingen gemeinsam auf die Laufstrecke. Sah zunächst die Niederösterreicherin Hütthaler schneller aus, musste sie am Ende doch noch die erfahrene van Vlerken (4:33:12) ziehen lassen. "Die zehn machen wir voll! Ich komme nächstes Jahr wieder," versprach Yvonne van Vlerken im Ziel und meldete sich gleich als erste Teilnehmerin für das Rennen im nächsten Jahr an.  Nicht mehr in den Kampf  um das Podium konnte Daniela Sämmler  (4:37:11) eingreifen, der als Vierte knapp drei Minuten auf Lisa Hütthaler (3./4.34:21)  fehlen. Katharina Grohmann schaffte es Neunte ebenfalls unter die besten Zehn.