Die Stimmen der Sieger - Ziel-Pressekonferenz in Kona

von / DTU für tri2b.com | 20.10.2002 um 17:04
Nur wenige Stunden nach dem Zieleinlauf stehen die Top-Athleten in einer Pressekonfernez Rede und Antwort...

Nur wenige Stunden nach dem Zieleinlauf stehen die Top-Athleten in einer Pressekonfernez Rede und Antwort. Natascha Badmann (Schweiz), 1. Platz - mit Dauerlächeln auf Dauersieg getrimmt? "Es macht keinen Unterschied, ob es windig ist oder nicht. Wenn es windig ist, ist es für alle windig. Das Radfahren war heute schnell, weil die Bedingungen gut waren. Wenn mein Trainer Toni Hasler sagt, ich würde in diesem Jahr schneller Rad fahren als je zuvor, dann liegt das daran, dass er selbst in diesem Jahr weniger trainiert hat und nicht mehr so gut mit mir mithalten kann. In diesem Rennen kann man sich seines Sieges nicht sicher sein, bevor man die Ziellinie überquert. Ich habe Nina Kraft auf dem Rad überholt und dann nie mehr gewusst, wie groß mein Vorsprung war. Ich habe hinten ja keine Augen. Hawaii hat seine eigene Gesetze – daher hatte ich auch keine Angst vor Karin Thürig. Auf Hawaii muss man ein kompletter Triathlet sein – es reicht nicht, dass man in einzelnen Disziplinen gut ist. Auch Udo Bölts war ja einmal hier am Start und hatte mit dem Rennausgang nichts zu tun. Ich bin nicht gestartet, um zu gewinnen – trotzdem fühlt es sich gut an, gewonnen zu haben. Siege sind wie Geburtstag und Weihnachten zusammen." Nina Kraft (Deutschland), 2. Platz - kommt nach Platz drei im letzten Jahr und Platz zwei in diesem Jahr der Sieg in 2003? "Für mich war der Vorsprung von Natascha nie wichtig, ich bin immer mein eigenes Tempo gegangen. Ich wusste, dass sie immer noch einen Gang zulegen könnte, wenn ich ihr näher kommen würde. Dass ich die beste Deutsche aller Zeiten hier geworden bin, habe ich noch gar nicht richtig realisiert. Ich gebe immer mein Bestes – die Platzierung ist dabei gar nicht so wichtig. Viel mehr zählt für mich, dass ich meine beste Leistung gebracht habe." Lori Bowden (Kanada), 3. Platz - tauschte mit Nina Kraft die Plätze "Ich bekam eine Zeitstrafe, als mich ein Altersklassenathlet überholte hat und ich mich nicht habe zurückfallen lassen. Es ist doch seltsam, dass Amateure das Rennen der Profis so beeinflussen können. Aber mit dem Ausgang des Wettkampfes hat das nichts zu tun gehabt. Das Laufen hat sich heute nicht sonderlich schnell angefühlt." Heather Fuhr (Kanada), 4. Platz - Souverän wie immer "Die Bedingungen waren gut, der Wind war fair und der Regen am Morgen hat das Rennen nicht sonderlich beeinflusst." Fernanda Keller (Brasilien), 5. Platz - beim 16. Start in Hawaii zum 13. Male unter den Top10 "Ich wusste, dass es heute viele Favoritinnen geben würde. Es hat mir Spaß gemacht, hierher zurückzukehren. Ich habe meine Familie gefragt, ob sie mich hier nochmals starten lassen würden. Sie sagten: 'Ja, wenn du das Rennen genießen kannst und dir nicht zu viel Druck damit machst.' Es ist nicht gesund, wenn man sich quält, nur um dieses Rennen gewinnen zu können. Man muss die Geschichte mit dem Herzen angehen, nicht mit dem Willen zum Sieg." Tim DeBoom (USA), 1. Platz - steht nach 2001 erneut ganz oben auf dem Siegertreppchen "Das Schwimmen war heute seltsam, es ging die ganze Zeit im Zickzack hin und her. Die Bojen sind wohl irgendwie davon gedriftet. Thomas Hellriegel, Jürgen Zäck und Normann Stadler sind gute Läufer, sie gaben mir neun Minuten auf dem Rad – das war nicht in meiner Planung. Das Rennen war heute recht fair, die Kampfrichter haben sehr hart durchgegriffen. Ich habe die Verfolgergruppe die ganze Zeit angeführt, war dann müde, habe mich aber immer unter Kontrolle gehabt. Erst auf den letzten Meilen habe ich an die 100.000 Dollar gedacht, doch unterwegs war der Sieg viel wichtiger als das Geld. Ich werde die Prämie aber genießen. Einmal zu gewinnen ist toll, aber beim zweiten Start hat man dann einen großen Druck auf den Schultern. Daher fühlt sich der zweite Sieg besser an als der erste." Peter Reid (Kanada), 2. Platz - wiedererstarkt nach längerer Phase ohne Erfolge "Ich wollte auf dem Rad zuerst mit Hellriegel, Zäck, Stadler und McCormack mitgehen, dachte dann aber, dass es so schon recht schnell war. Daher habe ich sie ziehen lassen. Auf dem Weg nach Hawi haben alle Grimassen gezogen, weil es so anstrengend war. Auf dem Rückweg hat unsere Gruppe dann viel Zeit verloren. Heute war aber klar, dass das Rennen beim Marathon gewonnen wird. Der Lauf begann ziemlich schnell und fühlte sich hart an. Für mich hat der Ironman 2000 aber definiert, was hart ist. Unterwegs wurde es dann immer einfacher. Zweiter zu werden war mein Bonus, das Ziel war eigentlich nur das Finish." Cameron Brown (Neuseeland), 3. Platz - nur ein Platz weiter hinten als im letzten Jahr "Es war klar, dass man das Rennen nur gewinnen konnte, wenn man einen Marathon unter 2:50 Stunden läuft. Ich habe mein eigenes Rennen gemacht und das war die richtige Entscheidung."