Ferstl will den fünften Titel

von Jens Richter für tri2b.com für tri2b.com | 07.08.2002 um 16:20
Auf den traditionsreichen Strecken in Oberfranken erwartet Cheforganisator Wolfgang Pirl zum diesjährigen Mönchshof-Triathlon erneut über 250 Einzelstarter und außerdem 60 Staffeln ...

Um seinen fünften Titel einzufahren, wird sich Siegi Ferstl in diesem Jahr zu einem wahren Vielstarter entwickeln und vorübergehend sogar an Lothar Leder vorbeiziehen. Nach dem dritten Podestplatz in Malaysia im Frühjahr liegt sein fünfter Rang auf Lanzarote elf, der achte Platz in Roth gerade einmal vier Wochen zurück – das sorgt für zusätzliche Spannungsmomente im Maintal. Zum Schwächeln keine Zeit Vor zwei Jahren hatte der radstarke Forstwirt bereits einmal die Frische des späteren Siegers Faris al Sultan schmerzhaft zu spüren bekommen, diesmal wird zumindest der Weg zum Gesamtsieg wohl über den Ukrainer Andrej Yastrebov führen und auch im Titelkampf lauern Andreas Benstein und Robert Trappmann nur auf Anzeichen der Wettkampfmüdigkeit. Vor allem Benstein ist an einem guten Tag durchaus in der Lage, beide Wechselzonen zeitgleich mit Ferstl zu erreichen. Der Teilzeit-Profi hat auf der langen Distanz nach guten Ergebnissen in der ersten Saisonhälfte nämlich gerade eine offene Wunde: in Kärnten musste er kürzlich mit hochgesteckten Zielen an einem schlechten Tag den Marathon auslassen. Funk möchte Hille entwischen Der Titel bei den Frauen wechselt jedenfalls den Besitzer, denn Vorjahressiegerin Ute Schäfer ist nicht dabei. Dafür aber Heike Funk – die ist nur wenige Monate nach der Geburt ihres Kindes ebenfalls nach Ausstieg in Kärnten heiß auf den Titel. Das Duell wird vermutlich erst auf der Marathonstrecke richtig packend, denn dort will Claudia Hille, beim Ironman France vor kurzem Sechste, allemal aufschließen zur Schwimmspezialistin Funk. Und beide müssen auch noch im Kampf um den Gesamtsieg eine weitere Konkurrentin im Auge behalten: mit Fatima Kovacs ist die ungarische Titelträgerin im kleinen Feld der Frauen gemeldet. Das Traditionsrennen weiß sich zu behaupten Dass Ferstl’s Streckenrekord von 8:07:22 aus dem Fabeljahr 1997 ins Wanken geraten könnte, ist eher unwahrscheinlich, denn die Radstrecke ist mit 1.200 Höhenmetern wohl deutlich langsamer als etwa der Rother Kurs. Doch in Kulmbach geht es ja auch nicht um Bestzeiten oder Hawaii-Startplätze und das erspart dem Klassiker eine Woche vor dem Ironman Frankfurt das große Hauen und Stechen ebenso, wie die ermüdende Draftingdiskussion. Die Deutschen Meisterschaften behaupten ihren eigenen Platz im nationalen Rennkalender.