Fliegende Holländerin verteidigt ihren Titel

von H. Eggebrecht für tri2b.com für tri2b.com | 15.02.2003 um 18:00
Der Niederländerin Marianne Vlasfeld gelang in Oberstaufen ein Novum in der noch jungen Wintertriathlon-Geschichte. Sie konnte ihren WM-Titel aus dem Vorjahr erfolgreich verteidigen ...

Der Niederländerin Marianne Vlasfeld gelang in Oberstaufen ein Novum in der noch jungen Wintertriathlon-Geschichte. Sie konnte ihren WM-Titel aus dem Vorjahr erfolgreich verteidigen. Die in den ersten Saisonrennen noch dominierende Sigrid Lang konnte heute zu keinem Zeitpunkt Vlasfeld entscheidend gefährden. Trotzdem war die siegverwöhnte Sigi nicht unzufrieden mit dem Vizeweltmeistertitel, plagte sie doch bis vor zwei Tagen ein grippaler Infekt. Rang drei ging nach einer äußerst starken Rennvorstellung an Jutta Schubert. Spanierin dominiert den Laufauftakt Zu Beginn des Rennens hielten sich die Favoriten noch bedeckt. Darum nutzte die Spanierin Immaculada Pereiro die Konstellation zur Flucht nach vorne. Durch ihre beherzte Laufvorstellung auf dem zu 100 Prozent aus Schnee bestehende Laufparcours konnte sie 50 Sekunden Vorsprung vor Vlasfeld in die erste Wechselzone retten. Überraschend zu diesem Zeitpunkt, dass nicht Lang an der Seite von Vlasfeld lief, sondern Jutta Schubert sich an die Fersen der amtierenden Welt- und Europameisterin heftete. Vlasveld und Schubert beäugten sich Eines war im Vorfeld schon klar. Der Radkurs war durch die ebenfalls komplette Schneeauflage extrem schwer zu fahren. Der heute als Sprecher fungierende Zibi Szlufzik, ein Wintertriathlon-Urgestein, hatte den richtigen Tipp parat. Kleine Gänge kurbeln – Gefühl statt rohe Kraft. Dies gelang zuerst Vlasfeld und Schubert am besten. Schon auf der ersten Radrunde überholten sie die Spanierin Pereiro und führten damit das Feld an. Die Aidlingerin Sigrid Lang konnte zwar auch die Spanierin überholen, auf die Spitze verlor sie aber in den ersten beiden Radrunden etwa 20 Sekunden. In der dritten Runde ein neues Bild. Vlasfeld und Schubert beäugen sich gegenseitig, wobei die Allgäuerin in ihrem Heimrennen die meiste Zeit die Pace machte. Dahinter dann eine immer besser in Schwung kommende Lang, so dass sich der Vorsprung des Führungsduos bei 30 Sekunden einpendelte. „Wenn die Sigi einen schnellen Ski hat, dann kann noch was gehen,“ meinte zu diesem Zeitpunkt der DTU-Teamchef Günter Pauli. Entscheidung in der Wechselzone Dann die Entscheidung: Vlasfeld wechselte in der Manier eines Lothar Leder auf die Ski und nahm als alleinige Spitzenreiterin den anspruchsvollen 10 km langen Skatingkurs in Angriff. Dahinter lief Jutta Schubert gegen die von hinten heranstürmende Sigrid Lang. Klar, dass in diesem Duell Schubert den Kürzeren ziehen würde. Zu stark ist die Leistung von Lang in der Loipe. Allerdings nicht so stark wie die der Niederländerin Vlasfeld. Die zeigte deutlich, warum sie nächste Woche bei der Nordischen Ski-WM im italienischen Val di Fiemme starten wird. Mit kraftvollen Skatingschritten lief sie ungefährdet ihrem zweiten Weltmeistertitel entgegen. Nach 1:32:36 Std. durfte sie sich bei mittlerweile strahlendem Sonnenschein vom Oberstaufener Publikum feiern lassen. Eine knapp Minute später lief eine geschlagene aber nicht unglückliche Lang als Vizemeltmeisterin über die Ziellinie, gefolgt von der strahlenden Überraschungsdritten Jutta Schubert. Rupp wird U23 Weltmeisterin Etwas im Schatten der Stars erlief sich Frederike Rupp (Pulsschlag Erzgebirge) den Titel in der Klasse U23 in 1:40:28 Std., dicht gefolgt von der Norwegerin Maria Kalnäs, die sich in 1:41:18 Std. den Vizetitel sicherte. Bronze ging mit Carolin Windbichler ebenfalls an eine Athletin der DTU-Auswahl.
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