Half-Ironman UK: Mitteldistanz mit 30 Plätzen für Hawaii 2004

von Jens Richter für tri2b.com für tri2b.com | 16.12.2002 um 00:00
Es geht die Sage, der enthauptete Sir Walter Raleigh irre immer noch über das Gelände von Sherborne Castle. Das Geplansche von 1.250 im 17 Grad kalten Schlossgewässer schlotternden Athleten könnte ihn durchaus zu einer Tagschicht provozieren ...

Schön schaurig: Ein Blick zur Seite könnte in den letzten Laufkilometern des Half-Ironman UK am 31. August 2003 noch einmal für schnelle Beine sorgen. Es geht nämlich die Sage, der vor vielen hundert Jahren enthauptete Sir Walter Raleigh irre immer noch über das Gelände von Sherborne Castle. Eigentlich tue er das nachts - aber das Geplansche von 1.250 im 17 Grad kalten Schlossgewässer schlotternden Athleten könnte ihn durchaus zu einer Tagschicht provozieren. Das große Schlossgelände in Dorset im Süden Englands ist jedenfalls ein ausgesprochen originelles Setting für einen Triathlon. Nur zum Radfahren werden die Sportler Sherborne Castle verlassen und die 90 Kilometer auf einer welligen Zwei-Runden-Strecke zurücklegen. Der ebenfalls wellige Laufkurs wird ausschließlich auf dem geschichtsreichen Gelände ausgetragen und am Wildpark und den alten Schlossruinen vorbei über eine alte Zugbrücke zum Ziel führen. Das soll direkt vor dem "New Sherborne Castle" errichtet werden. Wenn die Generalprobe an neuem Ort gelingt, soll es im darauffolgenden Jahr sogar über die volle Distanz gehen - mit der dreifachen Anzahl an Qualifikationsplätzen, teilen die Organisatoren des Rennens mit. Da die Qualifikation jeweils für das Folgejahr zählt, ist der kurze zeitliche Abstand zum Ironman Hawaii für all jene Sportler ohne Bedeutung, die nicht jedes Jahr auf Big Island starten wollen. Die nächstjährige Mitteldistanz dürfte aber noch in jedes Saisonkonzept passen. Der Meldestand der vergangenen Woche bestätigt dies auch: 800 Athleten aus 15 Nationen hatten sich wenige Tage nach der offiziellen Registrierung bereits angemeldet. Damit bleiben wegen reservierter Kontingente für die Armee-Meisterschaften und lokale Starter gerade einmal 350 Plätze zur freien Verfügung. Sollte ein Rennen über die Originalstrecke in den kommenden Jahren ein ähnlich großes Echo auslösen, dann könnte das auch die reichlich dünne Ironman-Szene in Großbrittanien wiederbeleben. Der "Longest Day"-Wettkampf in Wolverhampton hat ja als Britische Meisterschaft Mitte der neunziger Jahre nicht allzu lange überlebt. - Falls Sir Raleigh also am 31. August 2003 an sich halten kann und die Sportler vom Festland und aus Übersee nicht verschreckt, könnte das Rennen im Süden Englands sicher eine dauerhafte Bereicherung im europäischen Langstrecken-Kalender werden.