Holsten City Man 2004: Rasmus Henning läuft allen davon

von René Penno für tri2b.com für tri2b.com | 05.09.2004 um 21:25
Der Europameister Rasmus Henning hat den Holsten City Man gewonnen. Der Däne verwies Filip Ospaly und Volodymyr Polikarpenko auf die nächsten Plätze. Bester Deutscher wurde Sebastian Dehmer auf Rang fünf ......

Der Däne Rasmus Henning hat am Sonntag auf dem vollbesetzten Rathausplatz in Hamburg den Holsten City Man 2004 gewonnen. Der Olympia-Siebte konnte in der zweiten Laufrunde zu dem bis dahin führenden Duo Maik Petzold und Alessandro De Gasperi aufschließen und die beiden wenig später hinter sich lassen. Bei schönstem Spätsommerwetter wurde Filip Ospaly (CZE) Zweiter vor Volodymyr Polikarpenko (UKR). Bester Deutscher wurde Sebastian Dehmer als Fünfter. In ihrem Heimspiel zeigten sich die acht deutschen Starter von Beginn an bestens aufgelegt. Schon beim Schwimmen in der Binnenalster hielten sie Kontakt zur Spitze. Andreas Raelert, auf dem nach seinem sensationellen sechsten Rang von Athen die größten Hoffnungen ruhten, bestimmte sogar das Tempo maßgeblich mit und stieg hinter Volodymyr Polikarpenko als Zweiter aus dem Wasser. Deutsche attackieren an der Spitze Im Gegensatz zu den Frauen am Vortag, als sich auf dem Rad schnell eine kleine Spitzengruppe absetzen konnte, machten es die Männer wesentlich spannender. 30 Fahrer bildeten ein großes Spitzenfeld, aus dem vor allem die Deutschen immer wieder attackierten. Zunächst versuchte es Christian Weimer, der dem Franzosen Laurent Vidal allein hinterher stiefelte. Dann war es Steffen Justus, der angriff. All diese Attacken sorgten für ein hohes Tempo, eine echte Vorentscheidung fiel aber erst in der sechsten von acht Radrunden. Da hatten sich Maik Petzold und Andreas Raelert an die Spitze gesetzt, nur der Italiener Alessandro De Gasperi konnte noch folgen. Schnell hatten die Drei eine halbe Minute Vorsprung, den sie bis zum zweiten Wechsel noch auf 50 Sekunden ausbauen konnten - vor den beiden Verfolgern Mathias Hecht (Sui) und Emilio d´Aquino. Das Feld lag da schon über eine Minute zurück. Bereits nach den ersten Metern der Laufstrecke musste Andreas Raelert seine beiden Fluchtgefährten ziehen lassen. Der Rostocker plagte sich mit Seitenstichen und fiel schließlich bis auf Rang elf zurück. Das Duo Petzold/De Gasperi sah in dieser Phase des Rennens so aus, als könne es den Vorsprung nach Hause laufen. Aber Ende der zweiten Runde war ihre Flucht vorbei. Der Däne Rasmus Henning kam mit großen Schritten von hinten, hatte schnell den Rückstand auf die beiden Spitzenreiter wett gemacht und zog an ihnen vorbei. Maik Petzold versuchte zu folgen, musste aber, wie Alessandro De Gasperi kurz zuvor, den Europameister ziehen lassen. Youngster Dehmer bester Deutscher Henning ließ sich seinen Vorsprung nicht mehr nehmen und holte sich den Sieg beim Holsten City Man 2004. Hinter ihm wurde es aber noch einmal richtig spannend. Eine Vierergruppe holte Maik Petzold ein und ließ den Sieger von Salford schließlich hinter sich. Die deutschen Hoffnungen ruhten von da an auf Sebastian Dehmer. Der Darmstädter konnte aber gegen den langgezogenen Spurt seiner Konkurrenten nichts mehr ausrichten und wurde schließlich als bester Deutscher Fünfter. Den zweiten Platz sicherte sich Filip Ospaly vor Volodymyr Polikarpenko und dem Neuseeländer Kris Gemmell. "Das war so ein geiles Rennen heute. Ich bin Fünfter - für mich ein Traumergebnis. Mehr war einfach nicht drin", war Sebastian Dehmer im Ziel vor Freude außer sich. Etwas mehr hatte sich Maik Petzold ausgerechnet, zumal es für ihn lange nach einem Podestplatz ausgesehen hatte. "Die Saison war so lang, die Akkus waren einfach leer“, kommentierte der Adelsberger hinterher. Er wurde am Ende Siebter, einen Platz hinter Steffen Justus. Das starke Gesamtbild der deutschen Mannschaft rundete Andreas Raelert als Elfter ab.